Arzneien aus der Natur richtig anwenden

Heilpflanzen zählen zu den wichtigsten Arzneimittellieferanten. Über erfolgreiche Anwendungen von Heilpflanzen.

Nicht nur Freunde von Hausmitteln und Teeliebhaber wissen, dass Heilpflanzen zu den wichtigsten und wirksamsten Arzneimittellieferanten zählen. Heilpflanzen entfalten ihre Wirkung nur dann vollständig, wenn sie richtig eingesetzt und richtig angewendet werden. Ein unsachgemäßer Umgang mit ihnen kann nachteilige Folgen für die Gesundheit haben. Der oft zitierte Satz: “ Wenn es nichts nützt, so schadet es wenigstens nicht“, ist nur eine Phrase, denn ein Heilmittel, von dem eine Wirkung erwartet wird, kann auch schaden.

Heiltee ist beliebt und wirkt

Die beliebteste Zubereitung von Heilpflanzen ist der Tee. Er wirkt und ist gut verträglich. Tee wird aus einer einzelnen Heilpflanze oder aus einer Kräutermischung zubereitet. Tee ist ein wässriger Auszug, der je nach Art der Kräuter mit kochend heißem oder kaltem Wasser aufgegossen wird. Die wasserlöslichen Stoffe der Pflanze gelangen bei der Zubereitung in den Tee, der dann zum Trinken, Gurgeln, für Spülungen, Umschläge oder Bäder verwendet werden kann.

Zubereitung für fast alle Anwendungen:

  • 2 gehäufte Teelöffel getrocknete und zerkleinerte Heilpflanzen
  • 1/4 Liter kochendes Wasser

Die Heilpflanzen mit kochendem Wasser übergießen und circa 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Ab und zu umrühren und dann abseihen. Wenn eine andere Zubereitungsmethode notwendig ist, ist dies auf der Verpackung der jeweiligen Heilpflanze genau angegeben. Heiltees schluckweise und möglichst warm trinken. Zum Spülen des Mundes, Gurgeln oder für Einläufe ist eine Temperatur von 30° bis 40° Grad Celsius ideal, Teil- oder Vollbäder und Wundbehandlungen (Waschungen oder Umschläge) sollten 38° Grad Celsius warm sein.

Kräutersäckchen für Wärmetherapie

Kräutersäckchen dienen zur Wärmetherapie und auch zum Aufweichen und Reifen von Geschwüren und Geschwülsten. Leinsamen und Heublumen sind sehr gut dafür geeignet. Heublumen sind Mischungen aus zerkleinerten Blüten und Blättern verschiedenster Wiesenpflanzen, die in Drogerien und Apotheken erhältlich sind. Ein Kräutersäckchen kann man selber herstellen, indem man Heublumen, Leinsamen oder andere Kräuter in ein Leinensäckchen von der Größe der zu behandelnden Stelle gibt und zunäht. Das Säckchen einige Minuten in siedendes Wasser legen, kräftig ausdrücken und dann auf die kranke Stelle legen. So heiß anwenden, wie man es gut vertragen kann.

Kräuterdämpfe inhalieren wirkt nicht nur bei Schnupfen und Husten

Das Inhalieren von Kräuterdämpfen ist zu Unrecht nicht sehr beliebt. Vielen Menschen ist es zu umständlich. Wer es aber ausprobiert, ist von der Wirksamkeit so sehr beeindruckt, dass die Mühe für die Vorbereitung nicht mehr gescheut wird. Bei Nebenhöhlenkatarrhen, Schnupfen, Husten und Heiserkeit wirken Inhalationen mit Kräuterdämpfen ganz ausgezeichnet. Bei chronischem Schnupfen ist eine Inhalation die beste Therapie. Dazu werden Thymiankraut, Kamillenblüten und Salbeiblätter einzeln oder miteinander gemischt verwendet. Es ist auch sinnvoll, diese drei Heilpflanzen abwechselnd einzusetzen.

Zubereitung:

  • 1 Handvoll Kräuter in eine große Schüssel geben und mit ungefähr 1 Liter siedendem Wasser übergießen. Nach kurzer Zeit steigen aromatisch duftende Dämpfe auf, die viele Wirkstoffe enthalten. Diese Dämpfe unter einem Tuch einatmen, das so groß sein soll, dass es den Kopf und das Gefäß mit den Kräutern umschließt. Ungefähr 10 Minuten inhalieren. Wenn die Dämpfe nachlassen, kann man das Kräutergemisch noch einmal erhitzen und anschließend die Inhalation fortsetzen.

Kräuterdampfbäder helfen bei Beschwerden im Vaginal- und Analbereich

Kräuterdampfbäder, besonders mit Kamillenblüten, sind für Beschwerden im Vaginal- und Analbereich sehr hilfreich. Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen klingen rasch ab. Dazu wird ein standfestes Gefäß wie beispielsweise ein Eimer benötigt, auf dem man sich gut setzen kann. In den Eimer ungefähr 2 Handvoll Kamillenblüten geben, mit 2 bis 3 Liter siedendem Wasser übergießen, sich auf das Gefäß setzen und den Unterleib 5 bis 10 Minuten im Dampf baden.

Kräuterbäder bei Rheuma oder zur Beruhigung nehmen

Kräutervollbäder sind bei Rheuma, Hautunreinheit, zur Erfrischung oder Beruhigung und Schlafförderung sehr geeignet. Im Handel sind sehr gute Badeextrakte erhältlich, man kann sich seinen Badezusatz aber auch selber zubereiten. Es werden benötigt:

  • 100 bis 150 g Kräuter, bei Heublumen die doppelte Menge
  • 2 Liter siedendes Wasser

Die Kräuter in 2 Liter Wasser ungefähr 10 Minuten lang kochen und den Absud dem Badewasser zufügen. Die richtige Badetemperatur liegt bei 37° Grad Celsius und die Badedauer bei 10 bis 15 Minuten. Danach ist eine Bettruhe von mindestens 1 Stunde wichtig. Auch Teilbäder wie Sitzbäder, Fuß- oder Armbäder sind mit Heilkräutern möglich. Die Badetemperatur ist dieselbe wie beim Vollbad, nur die Kräutermenge ist entsprechend weniger.

Kräutersalben wirksam bei Wunden und Entzündungen

Viele Heilpflanzen eignen sich zur Herstellung von Salben, die bei Wunden und verschiedenen Entzündungen sehr wirksam sind. Ganz hervorragende Heilsalben sind zum Beispiel:

  • Ringelblumensalbe
  • Arnikasalbe
  • Kamillensalbe
  • Hamamelissalbe

Salben mit ätherischen Ölen, die die Haut reizen und die Durchblutung fördern, werden bei Gicht und Rheuma, Prellungen und Verstauchungen, manche auch bei Furunkeln und Abszessen angewendet. Solche Kräutersalben sind in Apotheken erhältlich.

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