Augenlaser: Zukünftig ohne Brille?

Die Wunderwaffe Laser kann ein Leben ohne Sehhilfe verschaffen.

Jeder Brillen- oder Kontaktlinsenträger würde am liebsten ohne Sehhilfe wieder perfekt sehen können. Eine Augenlaser-OP kann dauerhafte Befreiung verschaffen.

Weltweit vertrauten sich ihm schon mehr als 10 Millionen Menschen an: dem Strahlenskalpell. Jeder dieser Menschen hatte nur eines im Sinn, wieder perfekt sehen zu wollen. Sportler wie Tiger Woods oder Armin Bittner errangen ihre größten Erfolge, nachdem ihr Blick durch den Laser geschärft wurde.

Unvorstellbar: Brad Pitt lässt in „Legenden der Leidenschaften“ Frauenherzen mit beschlagener Brille höher schlagen und Julia Roberts avanciert mit dicken Glasbausteinen auf der Nase zu „Pretty Woman“. Beide teilten das gleiche Schicksal: Sie waren stark kurzsichtig und vertrugen keine Kontaktlinsen. Dank einer Operation, die dauerhaft jede Sehhilfe überflüssig machen soll, erfolgte ihre visuelle Befreiung und einer Karriere ohne Brille stand nichts mehr im Wege.

Refraktive Chirurgie

Refraktive Chirurgie heißt die Zauberformel, aus fehlsichtigen Augen normalsichtige zu machen. Die Technik, bei der eine Schicht der Hornhaut operativ entfernt wird, war bereits 1940 bei den Japanern gebräuchlich. 30 Jahre später griff der russische Augenarzt Swjatoslaw Fjodorov die Idee auf und entwickelte mit der Radiären Keratotomie die erste wirklich erfolgreiche chirurgische Korrekturmethode der Kurzsichtigkeit. „Seitdem hat sich viel getan. Mittlerweile sind wir bei der vierten Generation der refraktiven Chirurgie angekommen,“ erklärt Dr. med. Kaweh Schayan-Araghi, Facharzt für Augenheilkunde und Ärztlicher Leiter der Artemis Laserklinik in Frankfurt. Das 1993 entstandene Verfahren LASIK (Laser in situ Keratomileusis) ist für viele am besten geeignet. Sicher und präzise führt es schnell zum gewünschten Ergebnis.

Die LASIK-Methode ist für viele am besten geeignet

LASIK-tauglich sind Brillenmüde mit einer Kurzsichtigkeit bis -10, Weitsichtige bis +3 und solche mit einer Hornhautverkrümmung bis 5,5 Dioptrien. Die Dicke und die Krümmung der Hornhaut sind ebenso entscheidend, wie die Größe der Pupille. Immerhin könne eine LASIK-Behandlung die Fehlsichtigkeit mit einer Erfolgsquote von fast 99 Prozent korrigieren. In den meisten Fällen sei zur Nachkorrektur nicht einmal eine Brille notwendig. „Ab dem 45. Lebensjahr müssen dann aber auch LASIK-Behandelte, bei denen die Altersweitsichtigkeit eintritt, eine Lesebrille tragen.“

Den Traum vom glasklaren Durchblick erfüllen sich von immerhin 40 Millionen Brillen- und 2,4 Millionen Kontaktlinsenträger in Deutschland jedes Jahr nur 120.000. US-Amerikaner sind in dieser Hinsicht schon etwas mutiger: Pro Jahr lassen sich 1,5 Millionen den Blick mit dem Laser schärfen. „Deutsche wägen eben ganz genau Kosten, Nutzen und Risiko einer solchen Behandlung ab. Seit einiger Zeit jedoch findet ein Umdenken statt“ weiß Dr. Kaweh Schayan-Araghi. Die LASIK-Methode sei absolut sicher. Schäden, die als bleibend definiert würden, bewegten sich nur im Promillebereich. „Erblindungen in Deutschland sind nicht bekannt.“ Der Experte für Augen-OPs operiert in der Artemis Laserklinik zusammen mit vier Medizinern, die ihre Erfahrungen in Universitätskliniken gesammelt und mehr als 80.000 laser- und linsenchirurgische Operationen durchgeführt haben. Das Faszinierende an der Lasertechnik ist für den Spezialisten immer noch, „dass mit einem minimalinvasiven, aber dennoch höchst präzisen Eingriff, einem Patienten in kürzester Zeit zu einem Leben ohne Brille verholfen werden kann. Die Korrektur ist so gut wie schmerzfrei, unblutig und dauert nur wenige Minuten.“

Augenlaser-OP im Urlaub?

Schmerzfrei und schnell kann die Befreiung von der Sehhilfe überall auf der Welt erfolgen. Verlockend: Einfach ein paar Dioptrien per Laser vom Chirurgen bei einem Spa-Urlaub im warmen Süden wegdampfen lassen. Vielleicht sogar während eines Kurztrips in die Türkei, nach Mallorca oder Tschechien. Ambulant, in nur wenigen Stunden und zu 30 Prozent günstiger als das, was man in Deutschland dafür hinblättern muss. Dr. Kaweh Schayan-Araghi warnt jedoch vor diesem LASIK-Tourismus: „Die Leistung dort ist nicht unbedingt geringer einzuschätzen. Es ist nur schwieriger, die Spreu vom Weizen zu trennen. Oft bestehen große Unterschiede in der Gründlichkeit, Hygiene und Sterilität im OP-Saal. Die optimale Nachsorge ist nicht gewährleistet, denn der Patient reist meist kurz nach dem Eingriff wieder ab. Zudem gelten dort häufig nicht die strengen Qualitätsmaßstäbe, die in Deutschland herrschen.“

Die Wunderwaffe Laser zukünftig noch sicherer

Allen, die sich noch nicht trauen, ihren Augenaufschlag ohne Sehhilfe wirken zu lassen, verspricht Dr. Kaweh Schayan-Araghi: „Die Wunderwaffe Laser wird künftig schneller, besser und sicherer.“ Durch den Einsatz einer so genannten Femtosekunden-LASIK wird das Gewebe verdampft, ohne die Hornhaut aufzuschneiden, dadurch entfallen eine Reihe von Komplikationen, wie Infektions- oder Narbenrisiko. In der gleichen Sitzung kann gegebenenfalls auch nachkorrigiert werden. „Momentan liegen nur wenige klinische Ergebnisse am Menschen vor, sodass noch nichts Genaueres über die Langzeit-Risiken der Methode bekannt ist“.

Macht man sich bewusst, dass wir 80 Prozent unserer Sinnesinformationen über unsere Augen wahrnehmen – mehr als mit Nase, Ohren und Händen – bedeutet das: Der richtige Durchblick erhöht nicht nur die Lebensqualität, sondern schärft in jeder Hinsicht die Sinne.

Die häufigsten Augenlaseroperations-Methoden

1. LASIK (Laser in situ Keratomileusis)

Methode: Laserabtragung im Inneren des Hornhautgewebes unter örtlicher Betäubung. Ein spezielles Gerät trennt eine dünne Schicht der Hornhaut ab und klappt sie wie einen Buchdeckel nach oben. Danach kommt der Laser zum Einsatz. Der Eingriff hinterlässt keine Narben.

Dauer: 15 Minuten pro Auge

Risiken: trockene Augen, verschwindet nach 6 Monaten, Nachkorrektur möglich, Sehvermögen kann sich in der Nacht bei Dämmerung verschlechtern.

Koste: 2.000 bis 2.500 € pro Auge

2. PRK (Photorefaktive Keratektomie)

Methode: Hier wird keine Hornhautschicht geschnitten und zurückgeklappt. Die oberste Schicht wird nur entfernt, und der Laser verdünnt winzige Partikel der Hornhaut.

Dauer: 15 Minuten für beide Augen.

Risiken: Anfänglich bleibt eine Wunde zurück, die sehr schmerzhaft sein kann. Narbenbildung möglich, dadurch getrübter Blick und verschwommene Bilder. Endgültiges Ergebnis erst nach mehreren Monaten beurteilbar.

3. LASEK (Laser Epithelial Keratolileusis)

Methode: Variante aus LASIK und PRK. Die oberste Hornschicht wird mit Alkohol gelöst und weggeklappt – es wird nicht geschnitten. Die darunter liegende Fläche wird dann mit einem Laser behandelt.

Dauer: 15-20 Minuten pro Auge

Risiken: deutlich verlängerte Heilungsphase gegenüber LASIK. Entzündungen und Verwachsungen können auftreten

Kosten: 1.800 € pro Auge

So finden Sie den richtigen Arzt

Wenden Sie sich an einen Experten, der möglichst nicht nur das LASIK-Verfahren, sondern das gesamte Spektrum der Refraktiven Chirurgie beherrscht, über neueste Geräte verfügt und mindestens 300 OPs im Jahr durchführt. Kliniken, die das LASIK-TÜV-Siegel tragen, haben sich einer strengen Qualitätskontrolle unterworfen und verfügen über modernste Einrichtungen. Weitere Informationen gibt’s auch beim Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie.

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