Ayurveda damals und heute

Den Ursprung der medizinischen Lehre aus Indien wiederentdecken.

Die älteste medizinische Lehre Ayurveda zur Gesunderhaltung des Menschen verbindet sich heute in ihrer modernen Form zunehmend mit der westlichen Medizin.

Der Begriff Ayurveda stammt aus dem Indischen und setzt sich aus „Ayus, dem Leben“ und „Veda, dem Wissen“ zusammen. Er ist gleichbedeutend mit dem Wissen vom langen und gesunden Leben. Ayurveda gilt als der Ursprung aller medizinischen Lehren und gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Ayurveda von der Weltgesundheitsorganisation gefördert

Zeitlich wird das ayurvedische System zwischen 5.000 und 3.000 Jahren vor Christus veranschlagt. Erste Texte dieses Heilsystemes liegen aus der Zeit um 700 vor Christus vor. Bereits zu dieser Zeit wurde das ausführliche Wissen in der „Atharva-Veda“ festgehalten. Über 300 Heilpflanzen und eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten von Krankheiten sind hierin beschrieben. Eines der ältesten Zeugnisse indischer Heilkunst ist der „Rig-Veda“. In ihm wurden vor etwa 2.000 Jahren Operationen, Prothesen und über 50 Heilpflanzen definiert. In der Zeit von 200 vor Christus bis 500 nach Christus zeichneten indische Heilkundige Behandlungsmethoden auf, die auch heute noch ausschlaggebend in der ayurvedischen Diagnose und Therapie sind. Seit dieser Zeit wurde die „Wissenschaft vom gesunden Leben“ an indischen Universitäten gelehrt und in die neuzeitliche Sprache übersetzt.

Mit zahlreichen Studien belegt, behaupteten sich die ayurvedischen Rezepturen und Behandlungsmethoden und werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefördert. Angehende indische Ärzte können heute nach einem einheitlichen Grundstudium zwischen der westlichen Schulmedizin, der Homöopathie und dem Ayurveda wählen. Im Gegenzug erforschen auch europäische Wissenschaftler indische Heilpflanzen.

Die Lebensphilosophie des Ayurveda

Die Lehre von Ayurveda zeigt praktische Wege zum persönlichen Wohlergehen, mit einfachen Mitteln, zu erlangen. Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist die Achtsamkeit gegenüber der eigenen Person sowie der Natur, denn die Gesundheit des Menschen steht im untrennbaren Zusammenhang mit seiner intakten Umwelt. Im Unterschied zu heute, wurden im früheren Indien oder China Ärzte und Heiler nur bezahlt, wenn sie die Gesundheit eines Menschen bewahren konnten. Im Falle einer Krankheit waren sie dazu angehalten, den ursprünglichen Zustand, das gesunde, harmonische Funktionieren von Körper, Geist und Seele wiederherzustellen. Aus diesem Grund sind die fernöstlichen Lehren wie der indische Ayurveda, die chinesische Akupunktur und Akupressur oder das japanische Shiatsu in erster Linie auf die Erhaltung der Gesundheit ausgerichtet. Diese Behandlungsformen dienen dem Aufbau und der Stärkung der in jedem Menschen innewohnenden Selbstheilungskräfte. Diese Lehren befassen sich vordergründig mit vorbeugenden Maßnahmen zur Gesunderhaltung und somit einem sinnerfülltem Leben.

Der tiefere Sinn von Krankheiten

Krankheiten sind nach fernöstlichen Gesundheitslehren, die aus dem Lot geratenen Selbstheilungskräfte, die durch Unachtsamkeit ausgelöst wurden. Bereits in der Antike waren Philosophie und Medizin sich ergänzende Disziplinen. Erst mit der Trennung in wissenschaftliche Fachbereiche wurden Heilverfahren, die nicht technisch bewiesen werden konnten, abgelehnt und ausschließlich die rein körperlichen Aspekte einer Krankheit betrachtet. Seit der neuzeitlichen Diagnose psychosomatischer Erkrankungen wird für deren Heilung erneut die Verbundenheit von Körper, Geist und Seele berücksichtigt.

Qualifikation des Therapeuten für Ayurveda prüfen

Diese ursprünglich aus Asien bekannte Heilmethode des Ayurveda hat schon vor einigen Jahrzehnten in Europa an Bedeutung gewonnen. Es entstehen ayurvedische Kurzentren oder Ausbildungsorte für alternative Heilverfahren. Dennoch ist im Rahmen der Modewelle, gerade im ayurvedischen Bereich, viel Halbwissen unterwegs, so dass bei falschen oder unsachgemäßen Anwendungen die Patienten frustiert oder auch mit Schmerzen nach Hause gehen. Es ist ratsam, dass sich der Patient vor seiner Behandlung eingehend über die Qualifikation des Therapeuten informiert. Die Zugehörigkeit zum Verband Europäischer Ayurveda Mediziner und Therapeuten (VEAT), verpflichtet, Ayurveda ethisch und fachlich auszuüben und bezeugt eine entsprechende Ausbildung.

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