Bartwuchs und Hormonkarussell

Die körperliche Entwicklung in der Pubertät. Der erste BH-Kauf, die erste Rasur, die erste Freundin, der erste Freund – mit Beginn der Pubertät fahren jugendliche Gefühle Achterbahn. Wie bekommt man bartwuchs? Was passiert da eigentlich?

Früh übt sich… Bei Mädchen beginnt die Pubertät zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr. Bei Jungen knapp zwei Jahre später. Das sind Durchschnittswerte. Doch klar ist: Die heutige Generation tritt fast 4 Jahre früher in die Geschlechtesreife, als Jugendliche vor 100 Jahren. Die Gründe liegen vor allem in der besseren Ernährung.

Groß werden

Eben noch kindlich und klein, heute schon fast erwachsen: Die Pubertät wird meistens eingeläutet durch einen plötzlichen, starken Wachstumsschub. Mädchen schaffen es im 12. Lebensjahr auf gut 8cm, Jungen wachsen am stärksten im 14.Lebensjahr, schießen fast 10cm in die Höhe. Mit 18-20 Jahren ist die entgültige Kleidergröße dann meistens erreicht.

Das Wachstum erfolgt nicht proportional. Erst wachsen Arme und Beine, dann Schultern und Hüften und schließlich erst der Rumpf. Besonders Jungen wirken zwischen 13 und 16 Jahren aufgrund besonders langer Arme und Beine noch sehr schlacksig und ungelenk. Sowohl für Jungen, als auch für Mädchen ist Sport jetzt sehr wichtig, denn im schnellen Wachstum leidet sonst die Muskulatur.

Vom Mädchen zur Frau

Mit 10-12 Jahren stecken Mädchen in der Vorpubertät, die ersten weiblichen Formen bilden sich. Die Hüften werden runder, die Brüste wachsen und die ersten Scham- und Achselhaare sprießen. Erst mit der ersten Menstruation beginnt die Hauptphase der Pubertät. Jetzt wachsen auch Eierstöcke, Gebärmutter, Vagina und Schamlippen, der Beckengürtel verbreitert sich und die Brüste gelangen in das zweite Wachstumsstadium. Die Körperproportionen verschieben sich weiter, denn der Körper beginnt nun, Fett abzulagern. Die Fettdepots sind die natürliche Absicherung für die zukünftige Mutterschaft, als Reserve für Schwangerschaft und Stillzeit.

Eine nicht ganz leichte Zeit für die jungen Mädchen! Denn: 40% der weiblichen Jugendlichen leiden unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS), haben starke Bauchschmerzen, Migräne oder Übelkeit. Auch seelisch fordert die hormonelle Veränderung ihren Tribut: Stimmungsschwankungen, Gefühlsausbrüche, Weinerlichkeit ohne erkennbaren Grund – die Gefühle junger Mädchen fahren Achterbahn. Für Eltern eine harte Probe: Der Wechsel zwischen guter Laune, Ablehnung, Distanz oder sogar Aggression ist kaum nachzuvollziehen.

Vom Jungen zum Mann

Bei Jungen wird während der Pubertät vor allem eins deutlich: Die körperliche Veränderung. Sie wachsen so schnell, dass man fast zuschauen kann. Wie über Nacht werden die Schultern breit, das Gesicht markant, der Körper muskulös.

Allmählich verändern sich nun auch die primären Geschlechtsteile: Die Hoden, der Penis und die ersten Schamhaare wachsen. Mit dreizehn bis sechzehn Jahren entwickeln sich die klassischen, männlichen Attribute: Der Stimmbruch gibt der Aussprache nun einen tiefen und dunklen Ton, der erste Samenerguss erfolgt und ein feiner Bartflaum tritt zu Tage. Nach dem sechzehnten Lebensjahr wird der Bartwuchs dann so stark, dass die Rasur oder Bartpflege zum regelmäßigen Alltagsritual wird.

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