Beruf Animateur – Informatives über die Arbeit als professioneller Gästebetreuer

So ähnlich die Aufgaben für Animateure bei den einzelnen Reiseveranstaltern sind, so verschieden sind aber auch die Rahmenbedingungen.

Es gibt wohl nur wenige Berufe, in denen ein Arbeitnehmer weniger Geld verdient als ein Animateur in der Animation. Und es gibt sicherlich kaum einen Beruf, in dem ein Arbeitnehmer eine höhere Wochenarbeitszeit hat als ein Animateur in der Animation. Doch trotz schlechter Bezahlung und langer Arbeitszeiten zieht es viele Menschen in diesen Bereich, hauptsächlich junge. Ausstieg aus und Abwechslung vom (monotonen) Alltag, ein Leben in pittoresken Landschaften, das Arbeiten in gelöster Atmosphäre sowie die Suche nach Geselligkeit sind dabei die wichtigsten Entscheidungsmotive.

Der Animateur, ein Schmetterling

Die Zahl der Bewerber ist groß, Reiseveranstalter können in Castings die kompetentesten Teilnehmer auswählen und ihnen Verträge anbieten, dies sind dann fast ausnahmslos Saisonverträge. Die Erfahrung zeigt, dass Saisonarbeitsverträge auch sinnvoll sind, schließlich ist die Fluktuation hoch, die meisten Animateure steigen nach einer Saison wieder aus. So bleibt ein „Buddi“ bei TUI-Family durchschnittlich nur 1,1 Saisons, ein „Robin“ bei Robinson immerhin 1,4 Saisons bis zum Ausstieg. Eine Arbeitszeit von bis zu 14 Stunden am Tag, und das an sechs Tagen in der Woche, begründet meist das frühe Drop out. Doch nicht nur die lange Arbeitszeit und die geringe Bezahlung, auch die fehlenden Perspektiven sind ein Grund, die Animationszeit schnell zu beenden. Und so wird der Animateur zum Schmetterling: zunächst beschwingt und frei durch die Tage flatternd, doch schnell flügellahm zu Boden sinkend.

Zwar gibt es viele Bewerber, doch viele von ihnen sind unqualifiziert. Und so haben besonders Anbieter im Hochpreissegment, wie Aldiana und Robinson, Probleme, um ihrem Anspruch gerecht zu werden, Personal zu akquirieren. Kaum eine Kinderbetreuerin, ob bei Neckermann, TUI oder alltours, hat eine entsprechende Ausbildung.

Die Aufgaben eines professionellen Gästebetreuers

Ob Hochpreis- oder Niedrigpreissegment, die Aufgaben der Animateure sind so ähnlich wie vielfältig: Tagsüber arbeiten sie in ihrem Programmbereich, am Abend wirken sie bei den Aufführungen im Theater mit. Selbst ein Reiseveranstalter wie Robinson, der den professionellsten Anspruch aller Anbieter hat, was die Qualität der Abendshows betrifft, setzt seine Tänzer und Schauspieler im Tagesprogramm ein.

Wie sich das Tagesprogramm gestaltet, hängt also weniger vom Reiseveranstalter als vom Aufgaben- und Zielgebiet ab. So ist ein Sportanimateur im Süden tagsüber beispielsweise bei Beachvolleyball oder Wasserball im Gästekontakt, während ein Sportanimateur im deutschsprachigen Raum diesen Gästekontakt eher beim Wandern oder Klettern hat. Das Zielgebiet ist auch entscheidend bei der Bezahlung. Dass das Gehalt generell gering ist, wurde schon erwähnt, da es in Ländern wie Österreich Mindestlöhne gibt, verdient ein Animateur hier doch etwas mehr als in südlichen Ländern, wenn er dann in der Regel über die Schweiz angestellt ist.

Robinson, Aldiana, TUI, REWE-Touristik, Neckermann, alltours – die Reiseveranstalter

Der Vergleich zwischen den Reiseveranstaltern lohnt sich in verschiedener Hinsicht für Interessenten:

So die Bezahlung: Reiseveranstalter wie Robinson und Aldiana zahlen ihren Animateuren beispielsweise ein höheres Gehalt als die Mitbewerber. Und bei einigen Anbietern wie TUI-Family müssen die Animateure die Dienstkleidung und Krankenversicherung selbst bezahlen, was das geringe Gehalt zusätzlich schmälert.

Das Alter: Nur wenige junge Menschen können sich einen Urlaub bei Magic life, Robinson oder Aldiana leisten, dementsprechend ist das Klientel dieser Anbieter auch älter. Junge Leute, für die der Kontakt zu jungen Leuten ein Motiv für die Animationstätigkeit ist, fühlen sich bei günstigeren Reiseveranstaltern, wie 1,2,fly, dann meist wohler. Je älter das Publikum ist, um so dezenter ist auch die Animation. Und da Anbieter wie Aldiana ein älteres Publikum haben, stellen sie bevorzugt Animateure zwischen 24 und 34 Jahren ein, während Anbieter wie TUI oder REWE-Touristik Animateure zwischen 20 und 30 Jahren suchen.

Der Anspruch: Je teurer der Reiseveranstalter ist, umso anspruchsvoller sind in der Regel auch die Programme, beispielsweise die Shows im Theater.

Die gesellschaftliche Stellung des Animateurs

Ob es von Vorteil ist eine Animationszeit im Lebenslauf zu präsentieren, hängt auch von den beruflichen Zielen ab. Die gesellschaftliche Stellung eines Animateurs ist leidlich. Doch die Erfahrungswerte, die eine solche Zeit mit sich bringt, sind unbezahlbar.

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