Beton als Wärmespeicher

Der alte Baustoff wurde neu entwickelt. Nicht nur bei Keller- und Deckenbau ist Beton unverzichtbar. Neben einer Bauzeitersparnis von fast 70 Prozent bietet er Wetterunabhängigkeit im Bau.

Holz, Glas und Metall sind im Hausbau schon lange nicht nur Grundmaterial, sondern bestimmen auch die moderne Optik, Beton ist eine interessante Ergänzung.

Die österreichische Zementindustrie zeigt völlig neue Verwendungsmöglichkeiten von Beton. Nicht nur bei Keller- und Deckenbau ist Beton unverzichtbar, sondern immer mehr auch in untypischen Bereichen des Einfamilienhausbaus. Neben einer Bauzeitersparnis von fast siebzig Prozent bietet der Baustoff auch Unabhängigkeit von Wetterkapriolen und beste Wärmespeicherkapazität.

Seit mehr als zehn Jahren wird an der Entwicklung von ultrahochfestem Beton gearbeitet, der durch die Beimengung von Stahlfasern oder Kunststoff-Makrofasern besondere Formbarkeit erreicht. Bisher wird diese sehr kostspielige Variante noch sehr zurückhaltend eingesetzt.

Kurze Bauzeit

Der Trend zu kürzeren Bauzeiten, umweltfreundlichem Bauen, bester Qualität, geringerem Energieverbrauch und Aufwand bei Konstruktion und Ausführung, vor allem aber zu höherer Wirtschaftlichkeit am Bau, führte zur Entwicklung der Fertigteilbauweise.

Moderne Betonfertigteile werden in der Regel nach individuellen Bedürfnissen geplant und geliefert, erklärt Felix Friembichler, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie. Er verweist auch auf den Ratgeber für die Betonherstellung auf Kleinbaustellen, der Hinweise zur sicheren Herstellung von Beton jener Festigkeitsklasse gibt, wie sie bei einfacheren Bauten wie Fundament, Kellerwände, Mantelbetonwände gebraucht werden, die aber auch im Stahlbeton für Säulen, Stürze, Roste, Unterzüge, Decken und Stiegen im Allgemeinen ausreichen.

Steinhaus

Das Steinhaus des international renommierten Architekten Günther Domenig ist ein Paradebeispiel der individuellen Möglichkeiten, wenn man Beton als Baustoff einsetzt. Mit schroffen, geometrisch strengen, in Beton gegossenen, teilweise durch Hohlräume durchbrochenen Körpern nimmt der Bauherr visuell Bezug zur gebirgigen Umgebung auf.

Im Bereich der Einfamilienhäuser kann eine Betonwanne für das Untergeschoss eine gute Wärme speichernde Ergänzung zur modernen Bauweise mit Stahl und Glas sein. Willi Morak vom Beton Ring St. Veit ist überzeugt: „Für Häuslbauer kann ich den Baustoff Beton nur empfehlen, denn er ist stabil, sicher und ein guter Wärmespeicher.“

Heizen und kühlen

Mit der neuen Technologie der Betontemperierung rechnet sich auch der hohe Energieaufwand bei der Herstellung von Beton. Der Ausgangspunkt ist simpel: Man geht vom allseits bekannten Phänomen der dicken Wände alter Bauten aus, die im Sommer angenehme Kühle verbreiten und im Winter wohlige Wärme speichern. Für die moderne Fußboden- oder auch Wandheizung werden Rohrsysteme für Wasser in die Bauteile gegossen. Die Temperatur des Wassers wird an die Bauteile weitergeleitet und reguliert damit die Raumtemperatur. Beste Energieeffizienz leistet die Betontemperierung auch bei Erdwärme-Heizsystemen. Es werden Betonsäulen in bis zu 50 Meter tiefe Bohrungsstollen gegossen. Hier herrscht eine Temperatur von 10 bis 15 Grad. Energieberater sprechen davon, dass diese Heizform (in Verbindung mit einer Kleinstwärmepumpe mit einer Energieaufnahme von 1.200 Watt pro Stunde) ein Haus in der Größenordnung von über 200 Quadratmeter bestens mit Wärme versorgen kann.

Der Weg ist das Ziel

Auch die Gestaltung des Grundstückes ist oft geprägt von Beton. Mittels neuester Technologie sind die Steine für die Gartengestaltung auch nicht mehr so schmutzempfindlich. Eine speziell für diesen Anwendungsbereich entwickelte Teflon-Beschichtung schützt Terrassen und Gartenwege vor Verschmutzung, sie bleiben länger attraktiv und frisch. Noch ein Vorteil: sie sind auch leicht zu reinigen.

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