Bewerbungstipps für eine Lehre im Handwerk

Erfolgreiche Bewerber suchen den persönlichen Kontakt zum Meister. Erfolgreiche Bewerbungen für eine Lehre im Handwerk bestehen aus persönlichem Erstkontakt, vollständigen Bewerbungsunterlagen und der Bereitschaft zu einem Praktikum.

Zahlreiche Berufseinsteiger entscheiden sich jedes Jahr aufs Neue für eine Lehre im Handwerk. Allein in Berlin befanden sich 2017 über 15.000 junge Menschen in einer handwerklichen Ausbildung. Dabei hat der Wettbewerb um die „Besten“ auch hier längst begonnen.

Wer als Jugendlicher eine Lehre im Handwerk anstrebt, entscheidet sich in der Regel zugleich für eine Ausbildungszeit in einem Kleinbetrieb mit sehr persönlichen Umgangsformen, kurzen Wegen und größtmöglicher Flexibilität. Als Jugendlicher muss ich mir darüber im Klaren sein, dass ich in einem Handwerksbetrieb völlig andere Gegebenheiten vorfinde, als zum Beispiel in einem mittelständischen Einzelhandelsbetrieb. Diese Unterschiede sind so groß, dass Jugendliche für eine erfolgreiche Bewerbung im Handwerk folgenden Tipps beherzigen sollten.

Überwinden Sie Ihre Schüchternheit  suchen Sie den persönlichen Erstkontakt

Handwerksmeister wie auch Gesellen sind gewohnt auf Menschen zuzugehen. Das ist ein unverzichtbarer Bestandteil dieses Wirtschaftszweiges. Ein Meister erwartet deshalb in der Regel immer, dass ein Jugendlicher mit einem Ausbildungswunsch in seinem Betrieb persönlich auf ihn zugeht. Denken Sie daran, wie wichtig es für den Meister ist, dass Sie als Lehrling in seinen Betrieb hinein passen. Wenn er sich hiervon nicht überzeugen kann, nützen Ihnen auch gute Schulnoten oder vielleicht sogar Abitur zunächst wenig. Unabhängig davon sollten Sie bei diesen persönlichen Erstkontakten eine Bewerbungsmappe von sich bereits dabei haben.

Sorgen Sie für vollständige Bewerbungsunterlagen

Der Meister muss sich davon überzeugen können, dass Sie nicht nur persönlich, sondern auch fachlich für eine Lehre geeignet sind. In Ihre Bewerbungsmappe gehören: Anschreiben, Lebenslauf, die letzten zwei Schulzeugnisse sowie Beurteilungen von bereits absolvierten Betriebspraktika und sei es auch aus einem anderen Beruf. Denken Sie auch an eventuelle Arbeitsproben. Gerade Handwerksberufe bieten hierzu oft die Möglichkeit. Zum Beispiel haben Sie sich als angehender Tischler vielleicht schon zuvor im Werkunterricht der Schule am Holz erprobt und irgendein kleines Werkstück hergestellt oder als angehender Fotograf so manches Foto bereits selber geschossen. Und nicht vergessen – Ihre Arbeitsproben sind nicht die Werkstücke eines Meisters. Wenn das so wäre, hätten Sie schließlich gar keine Ausbildung mehr nötig.

Lernen Sie selbst den Betrieb kennen

Es ist immer zu empfehlen, Ihre persönlichen und handwerklichen Fähigkeiten in einem Betriebspraktikum unter Beweis zu stellen. Handwerksmeister wollen ihre Lehrlinge schon vor Beginn der Lehrzeit in der Praxis erleben. Und Sie selbst erhalten die Chance den Betrieb und die übrigen Kollegen kennen zu lernen. In der Regel wird ein solches Praktikum nicht vergütet, aber die sich oft anschließende Lehre wird es in jedem Fall.

Zahlreiche Handwerksmeister sind bereit auch Absolventen mit schlechteren Noten eine Chance zu geben. Wo in einer kaufmännischen Bankausbildung der Bewerber mit Hauptschulabschluss bereits in der Vorauswahl per se heraus gesiebt wird, bringen sich schwächere Schulabsolventen durch ein engagiertes und erfolgreiches Betriebspraktikum in einem Handwerksbetrieb wieder ins Spiel. Bei einer Lehre im Handwerk zählt eben nicht so sehr die einzelne Schulnote sondern vielmehr der Gesamteindruck eines Bewerbers und die Einschätzung des Meisters ob schwächere Noten einem Ausbildungserfolg entgegen stehen oder nicht.

Wo finde ich freie Lehrstellen im Handwerk?

Um zu erfahren, welche Betriebe auf der Suche nach einem neuen Lehrling sind, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Bei denen für Ihre Region zuständigen Handwerkskammern können Sie sich über freie Ausbildungsplätze im Handwerk informieren. Die Kammern betreiben zu diesem Zweck elektronische Lehrstellenbörsen. Darüber hinaus können Sie sich an weitere regionale Handwerksorganisationen wenden. Hierzu zählen zum Beispiel die Kreishandwerkerschaften und Innungen. Die Anschriften dieser Organisationen erhalten Sie ebenfalls bei Ihrer Handwerkskammer.

Natürlich informiert auch die Agentur für Arbeit über freie Lehstellen in Handwerksberufen. Allerdings werden einige Ausbildungsplätze von den Betrieben dort nicht bekannt gegeben. Es lohnt sich also in jedem Fall bei der Suche nach Ausbildungsbetrieben möglichst viele Quellen in Betracht zu ziehen.

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