Christlich managen? Vertrauen, Verantwortung oder Authentizität

Menschen bringen ihre Leistung, wenn man sie lässt und wenn man sie wertschätzt. Den Menschen Orientierung, Sinn und Vertrauen zu geben…

Wichtig ist die tatsächliche Umsetzung von Werten und die persönliche Haltung, die Spiritualität der Führungskräfte. „Wenn ich nur so tue, als ob ich werteorientiert führe, darf ich sicher sein, dass mich Kunden und Mitarbeiter rasch enttarnen.“

Entscheidend ist also eine Spiritualität, eine Grundüberzeugung der handelnden Akteure, die sich auf der Basis reflektierter Werte manifestiert. Eine individuell – hinsichtlich grundlegender christlicher Werte – reflektierte Grundüberzeugung oder Haltung ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und kann somit Basis für einen wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Erfolg sein.

Vertrauen schafft Verantwortung – und umgekehrt

Die integrale Umsetzung von Werten wie Vertrauen und Verantwortung in die organisationale Praxis wird in diesem Sinne zu einem Indikator für eine höhere Mitarbeiterleistung, mehr Kreativität und grundsätzlich für eine höhere Konzentration auf die eigenen Stärken. Dabei ist es zunächst völlig unerheblich, ob es sich um soziale und kirchliche Einrichtungen oder privat-wirtschaftliche Unternehmen handelt. Ein Zusammenspiel von Haltung und Handlung ist die universelle Voraussetzung, wobei die Haltung stets die Grundlage für die Handlung abbildet. Zusammenfassend gilt es Spiritualität und Management zu einem praktischen Ansatz zu verbinden.

Christliche Spiritualität im Job als Strategie

Wie kann es nun gelingen, Spiritualität und Management integral zu vereinen ohne dass die beiden Bereiche losgelöst nebeneinander stehen? Entscheidend ist, wie eine Organisation einen solchen Ansatz authentisch als Strategie und auch als Lebensader nutzen kann. Dabei generiert sich der Ansatz nicht auf Basis einer theoretischen Zusammenführung unterschiedlicher Professionen, sondern aus den praktischen, jahrhundertealten Erfahrungen der Mönche, franziskanischen Orden, etwa des Kapuzinerordens. So liefern die Kapuziner ein positives Beispiel für die integrale Zusammenführung von Spiritualität und Management.

Kompetenzen zur Reflexion von Mönchen lernen

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die erfolgreiche Existenz der franziskanischen Bewegung, die nunmehr seit über 800 Jahren besteht, ist die gemeinsame Spiritualität, die einer Organisation die Identität und somit die Basis für strategisches, wirtschaftliches Handeln gibt. Spiritualität wird in diesem Kontext als eine Lebenshaltung definiert, die christliche Werte in Handlungen umsetzt, diese reflektiert und sich stets in der Beziehung zu sich selbst, zu anderen und zum Unverfügbaren charakterisiert. Auf Basis der Inhalte und des Lebens des heiligen Franz von Assisi. Denn Franz von Assisi ist dahingehend Vorbild, da er seine Haltung gelebt und umgesetzt hat. Den Kapuzinern gelingt es als christlicher Orden die Bereiche Spiritualität und Management als eine gemeinsame Stärke für die Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen zu nutzen.

Ein Projekt der Kapuziner ist in diesem Zusammenhang die Trägerschaft und Unterstützung des Instituts für Kirche, Management und Spiritualität (IKMS). Das IKMS beschäftigt sich in seinem Schwerpunkt mit der wissenschaftlichen Zusammenführung von (Theologie-) der Spiritualität und Management.

Das Institut ist einerseits vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass es Orden, kirchlichen Gemeinden und auch Non-Profit-Organisationen im Zuge umfassender Veränderungsprozesse oft an mangelndem Management-Know-how fehlt, gegründet worden. Andererseits spricht das Konzept Unternehmen an, die im Verlauf ihrer Veränderungsprozesse Mitarbeiter und Kunden gar stärker integrieren wollen und dabei einen wichtigen Beitrag zur momentanen Wertediskussion leisten wollen. Ziel ist es, die Disziplinen Management und (Theologie-) der Spiritualität in einem integralen Ansatz zusammenzuführen und darüber Ansatzpunkte für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Gestaltung von Managementprozessen zu erarbeiten.

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