Ciguatera – Vergiftung durch Fisch und Meeresfrüchte

Ciguatera ist die weltweit häufigste Fischvergiftung. Durch ihr Vorkommen in tropischen Reisezielen wird sie immer mehr zum Thema für Urlauber.

Standurlaub in der Karibik? Erbrechen, Schwindel oder Magenkrämpfe wenige Stunden nach dem Verzehr von Fisch? Dann könnte eine Vergiftung mit Ciguatera vorliegen.

Was ist Ciguatera?

Hinter Ciguatera verbirgt sich die weltweit häufigste Fischvergiftung. Sie tritt verbreitet in tropischen Ländern mit Korallenriffen auf, am häufigsten in der Karibik, zum Beispiel in der Dominikanischen Republik oder auf Puerto Rico, aber auch im Indischen Ozean und dem Indopazifik. Weltweit erkranken jedes Jahr etwa 60.000 Menschen an Ciguatera.

Verursacher ist das neurologische Gift Ciguatoxin, welches von so genannten Dinoflagellaten gebildet wird. Das sind einzellige Meeresbewohner der Tropen, die auf Tang-Algen leben. Riff-Fische ernähren sich von solchen Algen und nehmen dabei die Einzeller und ihr Gift mit auf. Werden dann wiederum die Riff-Fische von größeren Raubfischen wie Makrelen oder Barrakudas gefressen, wandert das Gift in der Nahrunskette mit nach oben. Jedes Mal konzentriert es sich dabei etwas mehr. Am Ende sitzt dann der Mensch vor seinem Teller mit Red Snapper, Shrimps oder Goldmakrelensteak und verleibt sich das Ciguatoxin unbemerkt mit ein.

Da es sich um ein hitzebeständiges Gift handelt, wird das Ciguatoxin auch beim Braten oder Kochen nicht zerstört. Auf den Geschmack der Fische hat es keinen Einfluss und auch äußerlich sieht ein vergifteter Fisch genauso appetitlich aus wie ein neutraler.

Symptome von Ciguatera

Bauchkrämpfe, Übelkeit und Durchfall, begleitet von Schüttelfrost, Schwäche, Schwitzen und Taubheitsgefühl um den Mund sind die üblichen Anzeichen einer Ciguatera-Vergiftung. Meistens treten die Symptome drei bis fünf Stunden nach der Fisch-Mahlzeit auf. Typisch für Ciguatera sind auch Sehstörungen, Lähmungserscheinungen und ein gestörtes Wahrnehmungsvermögen für heiß und kalt. Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten.

Diagnose und Behandlung von Ciguatera

Zur Diagnose von Ciguatera beim Menschen gibt es noch keine definierte Labormethode. Ein Test soll das Gift im Fleisch von Fischen und Meerestieren nachweisen können.

Beim Auftreten der Symptome sollte schnellstens ein Arzt konsultiert werden. Er kann Medikamente verordnen, welche die Ausscheidung des Giftes beschleunigen. Außerdem werden in der Regel schmerzstillende Mittel verschrieben. Ciguatera verläuft nur äußerst selten tödlich, allerdings können insbesondere die neurologischen Symptome wie das gestörte Warm-Kalt-Empfinden über Wochen anhalten.

Vorbeugung von Ciguatera

Die beste Vorbeugung gegen Ciguatera besteht darin, in tropischen Regionen auf Fischgerichte zu verzichten. Vor allem beim Verzehr größerer Raubfische wie Makrele, Barrakuda oder Red Snapper ist Vorsicht angeraten.

Man sollte sich vor Ort auf alle Fälle nach aktuellen Vorkommnissen mit Ciguatera erkundigen. Die Vergiftung tritt oft saisonal auf, beispielsweise wird bei Reisen in die Dominikanische Republik vor allem von April bis September vor Ciguatera gewarnt.

Bekannt ist auch, dass Ciguatera oft im Zusammenhang mit tropischen Wirbelstürmen oder Algenblüten vermehrt vorkommt.

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