Dachbegrünung: eine noch zu wenig genutzte Möglichkeit

Dachflächen von Gebäuden kann man durch funktionelle Bepflanzungen ökologisch und optisch aufwerten.

Zur Zeit sind die Möglichkeiten der speziellen Art der Grüngestaltung eines Daches noch nicht ausreichend erkannt. Momentan beschäftigen sich vor allem Eigenheimbesitzer mit der Umsetzung einer solchen Gestaltung. Aber auch die Städte und Gemeinden sollten dieser Möglichkeit mehr Aufmerksamkeit widmen. Die Vorteile einer Dachbegrünung sind auch für Kommunen interessant.

Die vielen Vorteile einer Dachbegrünung

Dachbegrünungen sind bei Flachdächern die Zukunft. Interessant sieht zum Beispiel eine Wiese oder ein Gemüsegarten auf dem Dach aus. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Gräser, Gartenpflanzen und sogar Bäume auf einem solchen Dach zu kultivieren. Die gewählte Bepflanzung sollte zum pflanzlichen Rahmen in der Nachbarschaft passen. Begrünte Dächer bringen in besiedelte Gebiete verlorenen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zurück. Ein Gründach lebt. Ein begrüntes Dach hat aber weitere Vorteile:

  • Optische Aufwertung
  • Verbesserung des Kleinklimas
  • Bindung von Schadstoffen
  • Längere Lebensdauer der Dachfolie
  • Widerstandsfähiger gegen Flugfeuer
  • Erhöhter Brandschutz
  • Lärm mindernd
  • Niederschlagsrückhalt

Die erste Grundlage für eine Dachbegrünung ist die Dachneigung

Die Dachneigung hat wesentlichen Einfluss auf die Auswahl des Gründachs. Bei Dächern mit weniger als zwei Prozent ist bei einer extensiven Begrünung eine hydraulische wirksame Schicht auszubilden. So kann das überschüssige Wasser vom Dach abgeleitet werden. Länger anhaltende Staunässe führt zu Wurzelschäden und Bodenversauerung. Dächer mit zwei Prozent Neigung stellen den Normalfall dar. Hierzu gehören Gartenlauben und Carports. Bei Dächern mit über fünf Prozent Neigung wird die Wasserabführung durch einen Schichtenaufbau mit höherem Wasserspeichervermögen und geringerer Dränung gebremst. Ab 20 Prozent Gefälle ist ein Einbau von Schubsicherungen notwendig, um ein Abrutschen des Aufbaues zu verhindern. Grundvoraussetzung ist eine fest mit dem Untergrund verbundene Dachrand-Einfassung. Dächer mit mehr als 45 Prozent Neigung dürfen nicht mehr begrünt werden.

Was muss alles bei der Vorbereitung beachtet werden?

Wird das Dach selten oder oft betreten? Es muss die Dachkonstruktion für die Aufnahme zusätzlicher Belastung geprüft werden. Die Nutzlast ist meist vom Hersteller angegeben. Ist dies nicht der Fall, muss die Belastbarkeit berechnet werden. Neben der Dachneigung ist es wichtig, ob es ein Kalt-oder Warmdach ist. Außerdem ist auf Sicherheitsabstände in Bezug auf Brandschutz und auf Einschränkungen bestimmter Bepflanzungen zu achten. Auf eine Überprüfung der Dachdurchdringungen, wie zum Beispiel Rohre, Lichtschächte und Dachaufbauten ist zu achten. Weiterhin sollten die Herstellungskosten sowie die Kosten für den Pflegeaufwand vorher kalkuliert werden. Die Abgase des Schornsteins müssen so bemessen sein, dass sie die Vegetation nicht beeinträchtigen. Schließlich muss geprüft werden, inwieweit das gesamte Vorhaben genehmigungspflichtig ist.

Die extensive Begrünung von Dächern

Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus sowie der Landwirtschaftsarchitektur bieten bewährte Begrünungssysteme an. Ebenso beraten sie den Bauherrn bereits bei der Planung. Extensive Begrünung eignet sich für flache und leicht geneigte Dächer mit einer Last von 150 Kilogramm pro Quadratmeter. Extensive Begrünungen bestehen hauptsächlich aus weitgehend geschlossenen, flächigen Vegetationbeständen mit Moosen, Kräutern und Gräsern. Der Schichtenaufbau beträgt etwa acht bis achtzehn Zentimeter. Vier Zentimeter ist das Minimum. Bei dieser kostengünstigen Variante werden die Bepflanzungen bis auf die Unterhaltspflege und jährlich ein bis zwei Kontrollgänge, sich völlig selbst überlassen.

Die intensive Begrünung von Dachflächen

Intensivbegrünungen für die Dächer von Häusern und Garagen umfassen Rasenflächen, aber auch Pflanzungen von Stauden, Sträuchern und bei hohen Vegetationstragschichten, sogar Bäume. Sie lassen den Bau von Wegen und Terrassen zu. In der Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeit sind sie ebenerdigen Freiflächen gleich zu stellen. Somit können Pflanzen mit hohen Ansprüchen an das Pflanzensubstrat und an eine regelmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung auch hier gepflanzt werden. Eine solche Begrünungsart erfordert eine regelmäßige Pflege. Auch auf einen stabilen Durchwurzelungschutz ist dabei achten.

Mögliche Pflanzenarten für die Dachbegrünung

Hierbei ist es wichtig, um was für einen Standort es sich handelt. Ist es ein sonniger oder ein schattiger Ort? Ebenfalls für die Bepflanzung, ist die Substratstärke zu beachten. Für eine Substratstärke von vier bis zwölf Zentimeter, eignen sich Lavendel, Katzenminze und Schnittlauch. Für extensive, schattige Standorte sind Astern, Fetthenne, Immergrün und Walderdbeeren zu empfehlen. Für die Gehölzauswahl bei extensiven Gründächer mit Anhügelung, eignen sich Zwergweide, Wacholder und Krummholzkiefer. Ferner kann man auch Buchsbaum Zwergweide und Steinginster verwenden.

Die Vegetationsschicht bildet auf Grund ihrer Eigenschaften die Grundlage für das pflanzliche Wachstum. Sie stellt die Nährstoffe bereit und gibt den Pflanzen Halt.. Sie ist der erste Speicher für das einsickernde Wasser und gibt Wasserüberschüsse an die Dränschicht ab.

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