Das Comeback des Giorgio Armani

Der Modezar präsentiert seine neue Sommer-Kollektion. Eine gewaltige Karriere, die noch kein Ende zu nehmen scheint. Giorgio Armani arbeitet trotz schwerer Krankheit aktiv weiter in seinem Modeimperium.

Comeback trifft es wohl nicht ganz, denn wirklich weg war der Modezar nie! Nur ein wenig zurückgezogen in letzter Zeit, was besonders in der Klatschbranche für viele Vermutungen sorgte. Der sonst so publikumsliebende Giorgio Armani ward wenig gesehen und das sorgte für zahlreiche Spekulationen um seinen Gesundheitszustand. Mit einer Pressemitteilung gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA machte Armani jedoch dem Brodeln in der Gerüchteküche ein Ende. Er bestätigte zwar, ernsthaft erkrankt gewesen zu sein, sich jedoch auf dem Wege der Besserung zu befinden. Seine Hepatitis habe ihn ein wenig kürzer treten lassen müssen, allerdings habe er währenddessen weiter an seiner neuen Kollektion gearbeitet. Und die präsentierte er am Wochenende in Mailand auf der Milano Moda Uomo – der Modenschau schlechthin – und gab sich sogar die Ehre, seine neuen Meisterwerke persönlich vorzustellen. Bei seinem Schlussauftritt hingegen standen ihm die Zeichen der Anstrengung deutlich ins Gesicht geschrieben, er wirkte, trotz attraktiver weiblicher Begleitung, noch ein wenig geschwächt und von der Hepatitis gezeichnet.

Kaum Highlights auf dem Laufsteg

Die Kollektion selber überraschte die Wenigsten. Die Farbpalette ganz Armani like: von Grau bis Sand über weiches Beige, ganz so, wie der Modezar es liebt – klassisch. Von wenigen roten Farbtupfen einmal abgesehen, genau das, was die Welt schon 1.000 Mal gesehen hat. Keine großartigen Experimente in Formgebung und Farbwahl, einfach schlicht und solide. Der karierte Pullover zur lässigen Hose, natürlich Ton in Ton, das gestreifte Sakko in schlanker Ausführung oder der klassische graue Einreiher –alles schon da gewesen. Für die Damen dürften Pailletten-Kleider, gefolgt von seidig fallenden Stoffen die wohl größte Rolle in Sachen Mode spielen, auch hier keinerlei Extravaganz oder Experimentierfreude. Da die Kollektion aber vom Modemeister persönlich stammte, erntete fast jedes dritte Outfit standing ovations. Das könnte aber auch daran liegen, dass der Titan unter den Modemachern seine aktuelle Kollektion durchaus tragbar präsentierte, anders, als die vielen anstrengenden und verschraubten Armani-Kollektionen der vergangenen Jahre.

Die imposante Karriere des Giorgio Armani

Am 11.7.1934 erblickte Giorgio Armani als einziger Sohn von Ugo Armani und Maria Raimondi in Piacenza/Norditalien das Licht der Welt. Seine künstlerische Ader stammte jedoch von seinem Großvater, der als Maskenbildner am örtlichen Theater tätig war – das sollte Armani allerdings erst viele Jahre später klar werden. Zunächst versuchte er sich als Medizinstudent, was ihn schnell zur Aufgabe bewog, um sich als Schaufensterdekorateur zu verdingen. Schließlich fand er den Weg in die Mode als Einkäufer in der Herrenmodeboutique des Mailänder Warenhauses La Rinascente, in dem er bis 1970 unter Nino Cerruti arbeitete. 1975 gründete er zusammen mit seinem Lebenspartner Sergio Galeotti (dieser starb an den Folgen von AIDS bereits 1985) das heutige Giorgio Armani Imperium. Sein internationaler Durchbruch als Modemacher gelang Armani mit der Ausstattung zahlreicher Hollywoodgrößen und das nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Bereich der Film-Garderobe für Richard Gere in „ein Mann für gewisse Stunden“ oder Sean Connery und Kevin Costner in „The untouchables – die Unsterblichen“. Unsterblich hat sich Giorgio Armani mit seiner kühnen Eleganz in Sachen Mode dabei längst schon gemacht und wurde vom Forbes Magazin im Jahr 2000 zum erfolgreichsten Designer gekürt.

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