Datensparsamkeit und Datenschutz

Wem welche Informationen zugänglich sein sollten. Jeder erzeugt überall im Internet Daten. Mit einfachen Mitteln lässt sich die unbewusste Veröffentlichung von allzu privaten Daten verhindern, bevor es Probleme gibt.

Nahezu überall im Internet hinterlässt man als Nutzer Informationen. Bei jeder Anmeldung am eigenen E-Mail-Account, bei jeder Registrierung bei einem Onlineshop oder einem simplen Aufruf einer Internetseite. In nahezu jeder Internetcommunity wird man aufgefordert, personenbezogene Daten anzugeben, Fotos können hochgeladen und verlinkt werden. Allerdings kann man nie genau sagen, ob die angegebenen Daten nicht auch in die falschen Hände geraten können. Man sollte also ganz genau überlegen, wie viel man von sich preis gibt.

Der offene Umgang mit privaten Informationen im Web 2.0

Onlinecommunities gibt es viele. Nicht selten kommt es vor, dass man sich in verschiedenen Communities gleichzeitig registriert, weil sich der eigene Freundeskreis ebenfalls nicht für eine gemeinsame Community entscheiden kann. In nahezu jeder Plattform wird damit geworben, möglichst viele Informationen anzugeben, damit man von Freunden besser gefunden wird. Auf den ersten Blick scheint das durchaus praktisch zu sein, gibt es doch einige Leute, die man lange nicht gesehen hat und mit denen man so möglicherweise tatsächlich in Kontakt treten könnte.

Häufig sind sich aber vor allem jugendliche Nutzer nicht bewusst, was sie da genau machen, wenn sie ihre Daten angeben, um besser gefunden zu werden. Konsequenterweise werden die so verbreiteten Informationen für alle beziehungsweise alle angemeldeten Nutzer der Community sichtbar. Nicht selten kommt es vor, dass die Informationen darüber hinaus auch an Suchmaschinen wie Google weitergegeben werden, so dass sie weltweit öffentlich verfügbar sind.

Betrachtet man nun, welche Arten von Informationen in Web 2.0-Netzwerken verbreitet werden können, ist dringend zur Vorsicht im Umgang mit privaten Daten, Fotos, Videos oder Tagebuchaufzeichnungen geraten. Selten sind sich die Nutzer bewusst, was mit Bildern geschehen kann, die sie möglicherweise unbeabsichtigt in zweideutigen Situationen oder sogar beabsichtigt in leicht bekleidetem Zustand zeigen. Man sollte sich die Fragen stellen: Ist das etwas, dass ich meinem Nachbarn erzählen würde?, würde ich dieses Foto meinem Chef zeigen? oder: Entspricht das dem Bild, das andere von mir haben sollten?

Kann man diese Fragen mit Nein beantworten, sollte man die geforderten Informationen auch nicht öffentlich zugänglich machen.

Konsequenzen der Offenheit

Wohin der allzu offene Umgang mit privaten Daten führen kann, ist hinlänglich bekannt, wohl aber niemandem unbedingt bewusst. Fotos, die auf Communityprofilen veröffentlicht werden, können nicht nur von Freunden und Bekannten gesehen werden, sondern auch von potentiellen zukünftigen Arbeitgebern. Jeder sollte sich hier überlegen, ob das Foto von der letzten Party nicht vielleicht negative Konsequenzen für ein kommendes Bewerbungsgespräch haben könnte. Ein flapsiger Spruch, der eigentlich witzig gemeint ist, kann von einen Personalentscheider durchaus ernst genommen werden.

Persönliche Informationen beispielsweise über den Schwangerschaftsverlauf und Fotos vom Neugeborenen der ganzen Welt zu präsentieren mag sicher den psychologischen Druck der Schwangerschaft abbauen, doch man sollte sich bewusst machen, dass sich das Kind nicht dagegen wehren kann, wenn Bilder von ihm mit emotional gefärbten Sprüchen kommentiert im Netz zu finden ist und diese Bilder dann Jahre später zu diffamierenden Zwecken verwendet werden.

Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre

Wenn Sie ihre persönlichen Daten schützen wollen, ohne auf die Nutzung von Web 2.0-Diensten oder dem Internet allgemein verzichten zu wollen, empfiehlt es sich, die Privatsphäreeinstellungen der jeweiligen Community nutzen. Mit wenigen Einstellungen lassen sich persönliche Informationen auch dort recht einfach schützen:

  • Ändern Sie die Sichtbarkeit Ihres Profils auf den Wert „Nur für mich“ oder „Nur für Freunde“. Das hat den Vorteil, dass Sie selbst kontrollieren können, wer Ihre Informationen sehen darf.
  • Akzeptieren Sie nur Freundschaftseinladungen von Personen, die Sie wirklich kennen.
  • Veröffentlichen Sie keine Fotos von sich, die möglicherweise zweideutige Situationen zeigen. Fragen Sie sich jederzeit: Wem würde ich das Bild unter normalen Umständen zeigen wollen?
  • Lassen Sie Ihre Bilder nicht von jedem verlinken und bitten Sie darum, Links die von Dritten gesetzt worden sind, zu entfernen.
  • Lesen Sie die Nutzungs- und Datenschutzbedingungen der jeweiligen Community genau durch. Versichern Sie sich darüber, was mit Ihren Daten während oder gar nach der Nutzung der Community geschieht.

Ein paar weniger Schritte, die gewährleisten, dass ihre persönlichen Daten nicht all zu schnell offen zugänglich sind.

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