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Depression – Antidepressiv wirksame Ernährung

Eine gesunde, ausgewogene Ernährungsweise und speziell einige Nährstoffe haben positiven Einfluss auf Entstehung, Verlauf und Behandlung von Depressionen.

Depressionen gehören zu einem noch unzureichend erforschten Krankheitsbild. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Ernährung und depressiven Störungen bedarf weiterer Studien, für einzelne Nährstoffe konnten aber bereits antidepressiv wirksame Eigenschaften nachgewiesen werden.

Depressive Störungen – Statistische Werte

Weltweit leiden etwa 11 Prozent der Menschen an Depressionen. Männer sind in geringerem Maße (7-12 Prozent) als Frauen (20-25 Prozent) betroffen, sogar bei Kindern unter 12 Jahre (2 Prozent) und Jugendlichen bis 20 Jahre (5 Prozent) werden depressive Erkrankungen beobachtet. Derzeit sind zirka vier Millionen Deutsche betroffen, viele davon sind arbeitsunfähig. Die Zahlen steigen, jährlich begeben sich immer mehr Menschen in Therapie. Dennoch bleibt etwa die Hälfte aller Depressionen unerkannt und wird demnach nicht behandelt.

Zusammenhang zwischen Depressionen und Ernährung

Spezielle Ernährungsweisen haben – wie allgemein bekannt – erheblichen Einfluss auf die Entstehung, den Verlauf und auch auf die Therapie verschiedenster Erkrankungen. So auch auf die Depression beziehungsweise depressive Störungen, gleiches gilt für Angstzustände. Doch nicht nur bestimmte Ernährungsformen, sondern auch einzelne Lebensmittel beziehungsweise Nährstoffe können die Beschwerden beziehungsweise Symptome einer solchen Erkrankung mindern und durchaus antidepressiv wirken.

Depressive Menschen neigen dazu, nicht oder nur unzureichend auf die Bedürfnisse ihres Körpers (zum Beispiel Hunger oder Appetit) einzugehen. In der Folge kommt es häufig zu Mangelerscheinungen, da bei einigen Patienten die Krankheit mit Appetitlosigkeit einhergeht, bei anderen wiederum Heißhunger vor allem auf Süßes hervorruft. Aus der Ernährungsmedizin ist weiterhin bekannt, dass eine Depression mit einem spezifischen Mangel an Nährstoffen wie

  • Biotin
  • Folsäure
  • Vitamin C
  • Kalzium
  • Kupfer
  • Eisen
  • Magnesium und
  • Kalium

einhergehen kann. Eine Mangelernährung kann eindeutig dazu beitragen, eine Depression noch zu vertiefen. Daher gilt es, diese Ernährungsdefizite zunächst festzustellen und mithilfe einer darauf abgestimmten Ernährungsweise oder wenn notwendig mit Supplementen zu beheben.

Welche Ernährungsformen haben Einfluss auf eine Depression?

Derzeit geht man davon aus, dass eine fischreiche Ernährungsweise in engem Zusammenhang steht mit einer geringeren Erkrankungsrate bezüglich Depressionen. So fand man kürzlich heraus, dass beispielsweise in Japan – einem Land mit hohem Fischkonsum – die Erkrankungsrate deutlich niedriger ist als zum Beispiel in Neuseeland. Hier wird relativ wenig Fisch konsumiert. Im Allgemeinen wird daher zu einem erhöhten Verzehr von Seefisch und Meeresfrüchten geraten. Insgesamt sollte der Obst- und Gemüseanteil der Ernährung relativ hoch sein, um ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aufnehmen zu können, weiterhin sollten Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten und auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee (insbesondere bei Schlafstörungen) gemieden werden.

Welche Nährstoffe können in konzentrierter Form antidepressiv wirken?

Die Eiweißversorgung und hier insbesondere bestimmte Aminosäuren haben nachweislich Einfluss auf Neurotransmitter im Gehirn. Aminosäuren wie

  • Tryptophan,
  • Tyrosin und
  • Phenylalanin

sind Vorstufen beispielsweise von Serotonin und Dopamin. Verschiedene Untersuchungen zeigten Hinweise darauf, dass Phenylalanin und Tyrosin in Form von Nährstoffkonzentraten eine antidepressive Wirkung haben. Hier bedarf es aber noch weiterer Studien, um konkrete therapeutische Empfehlungen geben zu können.

Welche Rolle spielt Magnesium bei der Therapie von Depressionen?

Magnesium kann die Entstehung und den Verlauf depressiver Erkrankungen positiv beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Magnesium und dem Auftreten depressiver Störungen konnte in einer Studie eindeutig belegt werden. Eine amerikanische Untersuchung an Diabetikern zeigte sogar, dass die Gabe von Magnesium ebenso wirksam ist wie die Gabe von Medikamenten zur Behandlung depressiver Störungen. Eine magnesiumreiche Ernährung kann unter anderem durch den regelmäßigen Verzehr von Bananen, Vollkorngetreideprodukten und magnesiumreichem Heilwasser erreicht werden.

Allgemeine Ernährungsempfehlungen bei Depressionen

Eine gezielte Ernährungsweise kann dem Patienten helfen, sich allgemein besser zu fühlen, eine psychotherapeutische Behandlung kann dies aber nicht ersetzen! Um den Körper mit den problematischen Nährstoffen ausreichend zu versorgen, sollte der Betroffene möglichst

viel

  • Vollkornprodukte
  • Hülsenfrüchte
  • frisches Obst und Gemüse
  • mageres Fleisch und Geflügel
  • Fisch und Meeresfrüchte

zu sich nehmen. Bei der Einnahme von Antidepressiva (betrifft Psychopharmaka, die Monoaminoxidase enthalten) ist zu beachten, möglichst

  • Fleischkonserven oder fleischhaltige Fertiggerichte
  • Leber von Kalb oder Huhn
  • Bier, Rotwein und Likör
  • Hering sowie
  • sehr reifen Käse oder Schmelzkäse
  • und andere tyraminhaltige Lebensmittel

zu meiden. Diese Lebensmittel enthalten viel Tyramin, welches mit den Inhaltsstoffen einiger Medikamente reagiert und so negative Effekte auf das Nervensystem hervorruft sowie Nasenbluten, Herzklopfen und Kopfschmerzen verursacht.