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Der Gesundheit zuliebe: Wein in Maßen

Regelmäßiger und gemäßigter Weingenuss fördert die Gesundheit. Dabei spielt es keine Rolle, ob Rotwein oder Weißwein.

Maßvoller Weinkonsum hat deutlich gesundheitsfördernde Wirkungen und ist im Hinblick auf verschiedene Erkrankungsrisiken sogar günstiger als völlige Abstinenz. Das bestätigen viele wissenschaftlichen Studien, die allerdings auch zeigen, dass bei höheren Alkoholmengen die gesundheitlichen Risiken schnell zunehmen. Darauf weist derzeit die EU-weite Informationskampagne WINEinMODERATION hin, bei der auch die Deutsche Weinakademie beteiligt ist.

Verantwortlich für die positiven Wirkungen auf Herz und Gefäße sind die sekundären Pflanzenstoffe. Diese Stoffverbindungen, die auch Phenole genannt werden, zeichnen sich durch eine antioxidative Wirkung aus. Damit verhindern sie die Bildung von aggressiven freien Sauerstoffradikalen, die den Organismus auf vielerlei Art schädigen können – von Gefäßverengungen bis hin zu Krebs. Doch woher kommen die Weinphenole?

Unterschiede zwischen Rotwein und Weißwein

In der Beere selbst, also in Haut, Kernen und Stielen befinden sich diese organischen Verbindungen – bis sie bei der alkoholischen Gärung herausgelöst werden. Zu diesen Phenolen gehören auch die Farb- und Gerbstoffe. Dass es dabei durchaus Unterschiede zwischen Weiß- und Rotwein gibt, liegt auf der Hand.

Rotwein weist eine höhere Konzentration an Polyphenolen, wie zum Beispiel das hinsichtlich der Wirkung gut erforschte Resveratrol, auf. Doch die besondere Wirksamkeit der Phenole des Weißweins (wie beispielsweise Tyrosin) könnte diesen Mangel einigermaßen ausgleichen. Eine Empfehlung zugunsten des Rotweins in gesundheitlicher Hinsicht ist deshalb gar nicht möglich, weil sowohl weißer als auch roter Wein deutlich positive Einflüsse haben – wie schon die Mainzer Weinstudie zeigte.

Vorbeugung gegen Cholesterin und Demenz

Ein entscheidender Faktor neben der antioxidativen Wirkung ist das Cholesterin. Die Blutfettwerte werden durch den Alkohol verbessert. Der Anteil des die Gefäße schützenden HDL-Cholesterins erhöht sich nämlich zu Lasten des schädlichen LDL. Die Gefahr einer Gefäßverkalkung wird auf diese Weise verringert – und damit auch das Herzinfarktrisiko. Das Zusammenspiel von Polyphenolen und Alkohol bewirkt, gerade auch beim Weißwein, eine Verringerung der Blutgerinnung. Und hat damit weitere günstige Effekte, wie zum Beispiel das Senken des Thromboserisikos.

Wein wirkt besser als Bier

Wissenschaftliche Untersuchungen haben noch einen anderen Zusammenhang zwischen Weingenuss und Gesundheit erforscht: die Auswirkungen auf Altersdemenz. Auch hier deuten viele Studien darauf hin, dass die geistige Leistungsfähigkeit im Alter durch moderaten Weinkonsum unterstützt werden kann. Auffallend ist, dass beim Wein deutlich bessere Ergebnisse erzielt wurden als bei Bier oder Spirituosen.

Voraussetzung ist aber immer, dass Wein nur in Maßen konsumiert wird! Die Deutsche Weinakademie empfiehlt beispielsweise nicht mehr als 20 g Alkohol bei Frauen und 30 g bei Männern, also 0,2 bis max. 0,4 l Wein. Bei dauerhaft höheren Mengen überwiegen nämlich ganz eindeutig die Risiken. Der maßvolle Genuss selbst sollte im Vordergrund stehen, am besten in Verbindung mit einem guten Essen. Dann wird der Alkohol langsamer aufgenommen. Die Mittelmeerländer könnten hier als Vorbild dienen.