Der Heilpilz Hericium

Hilfe bei Gastritis und gestörter Darmflora

Bei empfindlichen Schleimhäuten des Magens ist der Hericium eine Wohltat. Er lindert Sodbrennen und wirkt sogar einer Besiedelung mit Helicobacter pylori entgegen.

Der Heilpilz Hericium (Hericium erniaceus) gehört zur Familie der Stachelbartartigen (Hericiaceae). Der zottelige Fruchtkörper des Hericium erinnert an den Kopf eines Affen, deshalb wird er auch Affenkopfpilz genannt. Er ist ein hervorragender Speisepilz, der auch in Deutschland immer mehr kultiviert wird. Vom Geschmack her schmeckt er etwas säuerlich und erinnert an Kokos. In China und Japan ist er in den Wäldern verbreitet und lebt dort auf rottenden Harthölzern wie Buchen, Eichen und Ulmen. Als Heilpilz wird er in der TCM u.a. bei entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, bei Nervenerkrankungen sowie zur Immunsteigerung bei Infektionen und Krebsprophylaxe eingesetzt.

Inhaltsstoffe des Affenkopfpilzes

Der Hericium enthält Polysacharide, Fettsäure, Glykolipide und Spurenelemente. Studien zeigen, dass seine speziellen Polysacharide (Xylan, Glucoxylan)sowie Polypeptide das Immunsystem dazu bringen, Krebszellen besser zu erkennen. Mit Hilfe einer gesteigerten Bildung von T-Lymphozyten (T-Helferzellen) sowie Makrophagen (Fresszellen) ist das Abwehrsystem besser in der Lage entartete Zellen abzutöten. Studien zeigen eine Hemmung verschiedener Tumoren des Magen-Darm-Traktes wie beim Magenkrebs, Dickdarmkrebs und Speiseröhrenkrebs.

Sein hoher Gehalt an essentiellen Aminosäuren macht ihn für Vegetarier interessant. Er gilt als hochwertiger Fleischersatz.

Weitere interessanter Inhaltsstoffe sind die Erinacine. In japanischen Studien zeigten sich die Erinacine als Nervenwachstumsfaktor. Diese könnten bei Alzheimer und Multiple Sklerose hilfreich sein.

Wirkung und Anwendungsgebiete

Der Heilpilz Hericium übt eine beruhigende Wirkung auf den gesamten Magen-Darmtrakt aus. Er ist sozusagen eine Wohltat für die dort vorhandenen Schleimhäute. Außerdem reguliert er die Verdauung und kann eine Störung der Darmflora nach Antibiotikaeinnahme beheben. Durch seinen nervlichen Bezug kann er gut bei psychosomatischen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt werden wie z.B. beim Reizdarm. Aber auch bei entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie der Colitis ulcerosa und Morbus Crohn kann sich der regelmäßige Konsum von Hericium positiv auswirken

Helicobacter pylori

In Deutschland wird intensiv nach der Heilwirkung des Hericiums geforscht. Prof. Dr. Schnitzler von der Technischen Universität München konnte eine antimikrobielle Wirkung auf das Bakterium Helicobacter pylori nachweisen. Helicobater pylori ist ein Bakterium, das in der Magenschleimhaut lebt und im Verdacht steht Magengeschwüre und Magenkrebs auszulösen.

Eine weitere Studie konnte den positiven Effekt von Hericium auf chronische Magenschleimhautentzündungen nachweisen. Bei 82% der Patienten konnte eine wesentliche Verbesserung der Symptomatik erzielt werden. Ein völliger Rückgang der Entzündung konnte bei 58% der Patienten verbucht werden.

Panierter Hericium als Schnitzelersatz

Neben der Einnahme von Kapseln kann man den Hericium natürlich auch frisch genießen. Sehr lecker ist er, wenn er als eine Art Schnitzel zubereitet wird. Dabei wird der rundliche und zottelige Fruchtkörper in ca. 3 cm dicke Scheiben aufgeschnitten und wie ein Schnitzel paniert. Die Scheiben werden mit Salz und Pfeffer gewürzt, in Ei getaucht und schließlich in Paniermehl gewälzt. Danach werden die panierten Stücke in heißes Ghee (geklärte Butter) gelegt und ausgebraten.

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