Der Polterabend – Bräuche und Spiele

Am Polterabend wird Geschirr zerdeppert, denn eine alte Volksweisheit besagt: Scherben bringen Glück. Darüber hinaus gibt es noch weitere Bräuche.

Wenn Frau und Mann sich trauen, wird dies in der Regel mit einer schönen Zeremonie auf dem Standesamt und vielfach auch in der Kirche gefeiert. Dazu kommt eine große Feier, die oftmals mit vielen Hochzeitsbräuchen und Spielen gestaltet wird. Eine Reihe von Spielen und Bräuche gibt es auch für den Polterabend. Diese sollen nachfolgend beschrieben werden.

Scherben bringen Glück – Geschirr zerpoltern

Eine alte Volksweisheit besagt: Scherben bringen Glück. Und von Glück kann es in einer Ehe ja nie genug geben. Genau nach diesem Motto wird der Polterabend gefeiert, an dem das Zerpoltern von Geschirr die tragende Rolle spielt. Der Polterabend wird in der Regel vor dem Haus der Braut beziehungsweise deren Eltern gefeiert, sollte es dort keinen Platz geben oder wohnen die Eltern zu weit weg, können auch gerne alternative Orte wie beispielsweise ein Lokal als Örtlichkeit gewählt werden. Gefeiert wird der Polterabend im Normalfall innerhalb von ein bis zwei Wochen vor der eigentlichen Hochzeit. Es ist Brauch, dass auf einen Polterabend nicht eingeladen wird, sondern das Paar lediglich den Termin bekannt gibt. Jeder Gast, der auf den Polterabend kommt, muss etwas zum Zerschmeißen mitbringen. Das können Gegenstände aus Steingut oder Porzellan sein, gerne wird auch Blech oder Metall verwendet, wenn es denn zerspringen kann. Niemals darf aber Glas zerpoltert werden, denn das bringt Unglück. Noch mehr tabu sind Spiegel. Ein zerbrochener Spiegel steht bekanntlich für sieben Jahre Pech. Die Hauptaufgabe des Brautpaares am Polterabend ist es nun, die zerbrochenen Scherben aufzukehren und am Ende des Abends zu entsorgen.

Geschenke und Garderobe zum Polterabend

Geschenke beim Polterabend an das Brautpaar zu überreichen ist in der Regel nicht üblich. Viele Menschen, die selbst nicht zu der eigentlichen Hochzeitsfeier gehen, nutzen aber den Polterabend als Gelegenheit, um ein Geschenk zu übergeben. Die Garderobe zum Polterabend fällt eher leger aus. Auch das Brautpaar sollte nicht unbedingt die neuesten Klamotten tragen, denn diese, wie gleich erklärt wird, werden später noch gebraucht.

Weitere Bräuche

Eher im Süden Deutschlands ist es üblich, dass ein angehendes Brautpaar am Ende des Polterabends, und zwar dann, wenn es ganz alleine ist, seine Verlobungsringe vergräbt, und das an einem Ort, den es nur selbst kennt. Zusammen mit den Ringen wird ein Blütensamen vergraben, und irgendwann soll die blühende Pflanze die Ringe wieder ans Tageslicht bringen. In der Regel klappt dies allerdings äußerst selten. Im Norden hingegen wird gegen Mitternacht die Hose des Mannes verbrannt und die Schuhe der Frau an einen Baum genagelt. Daher also die alten Klamotten! Das dient dazu, dass der Mann nicht mehr fremdgeht, weil ja seine Junggesellenhose weg ist, und die Sache mit den Schuhen hat die Bedeutung, dass die Frau nicht mehr weglaufen kann. Ein weiterer beliebter Brauch ist die Rückgabe der Schlüssel zum Herzen diverser ehemaliger Lebenspartner. In die Rolle der Expartner schlüpfen normalerweise die Freunde, die die Schlüssel mit einem Glückwunsch überreichen. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich beide Hochzeitspartner endgültig von ihrer Vergangenheit distanziert haben.

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