Die Designerin Coco Chanel revolutionierte die Mode

Coco Chanel war eine der bedeutendsten Modedesignerin von Paris. Sie entfernte das Korsett, kürzte den Rock, kreierte das kleine Schwarze und das Kostüm.

Albert Chanel, der Sohn eines Straßenhändlers, der von den Pflichten des Ehelebens nicht viel hielt, trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er schwängerte ein 19jähriges Dienstmädchen und ließ es zurück. Jeanne Devolle fand den Vater ihres Kindes und gebar ihm am 19. August 1883 die zweite Tochter, Gabrielle. Da sich der unstete Vater wieder auf Wanderschaft befand, gab die Mutter an, dass sie mit ihm verheiratet sei und er die Hochzeitsurkunde bei sich trage. So bekam die Tochter Gabrielle seinen Familiennamen, der aufgrund eines Schreibfehlers zu Chasnel wurde.

In der Hoffnung, dass der Vater seinen Straßenhandel aufgeben werde, folgte ihm die Mutter mit den zwei ältesten von sechs Kindern. Doch schon kurze Zeit darauf starb sie und Albert Chanel gab die beiden Kinder im Waisenhaus ab.

Von Gabrielle Chanel zu Coco Chanel

Als Gabrielle Chanel neunzehn Jahre alt war, arbeitete sie mit ihrer drei Jahre älteren Tante in einem Geschäft in Paris. Hier verkauften sie Babywaren und Aussteuer. Wenn nicht viel zu tun war, halfen sie dem benachbartem Schneider und besserten die Uniformen der Offiziere von Moulins aus. Es dauerte nicht lang, da wurden die jungen Mädchen von den Herren ausgeführt und Gabrielle blühte in der großmütigen Offizierswelt auf. Sie kündigte ihre Anstellung und begann als Tingeltangel zu tanzen. Während der Pausen sang sie in selbst geschneiderten Kostümen auf der Bühne, unter anderem einen Titel, in dem eine Verkäuferin ihren Pudel Coco sucht. So wird aus Gabrielle Chanel, Coco Chanel.

Arthur Capel entdeckt das Talent von Coco Chanel

Das Provinzelle wird ihr zu eng und über einen Freund gelangt sie in die etwas größere Stadt Vicky, um sich hier als Sängerin zu verdingen. Doch ihre Auftritte waren nicht von Erfolg gekrönt und so folgte sie Etienne Balsan in die Nähe von Paris. Hier wurde sie in die Gesellschaft sportlicher Junggesellen und lediger Künstlerinnen eingeführt, lernte den Umgang mit Pferden, genießt es, bis mittags zu schlafen und den Rest des Tages mit ihrem Gastgeber und dessen Freunden zu feiern. Während eines Poloturnieres, zu dem sie Etienne Balsan begleitet hatte, begegnet sie Arthur Capel. Er erkennt in ihr das Talent einer Modistin und motiviert sie. Sie konnte zwar nicht zeichnen, sah aber auf Anhieb, was an Hüten verändert werden musste. Balsan hält Cocos Idee für eine Laune und verweigert ihr das notwendige Darlehn. Sie bekommt es von Arthur Capel und löst damit ihren bisherigen Liebhaber ab.

Neue Mode von Coco Chanel

Während einer Uraufführung eines russischen Balletts von Igor Strawinsky, welches massive Skandale auslöste, trug eine der Schauspielerinnen einen von Coco Chanel kreierten Hut. Dieser wurde außerdem in einem Pariser Modejournal veröffentlicht. Das war der Zeitpunkt, von dem ab sich die Damen der Pariser Varietés und der gehobenen Klasse, die Klinke bei Coco Chanel in die Hand gaben.

1913 eröffnete die Modistin eine Boutique und bot auch Kostüme, Blusen, Handtaschen, Sportkleidung und bequeme Schuhe an. Ein Jahr später entwirft sie lockere Kleider. Damit wird so nach und nach das Korsett der eingezwängten Frauen abgelöst und sie erhalten die Möglichkeit, sich wieder grazil zu bewegen.

Während des ersten Weltkrieges erhält sie einen günstigen Restposten Jersey mit dem Coco Chanel erneut eine neue Mode kreiert. In Anbetracht der Verarbeitung des Materials achtet sie auf klare Linie und verzichtet auf Spielereien. Der neue Stil ist von Erfolg gekrönt. Coco Chanel beschäftigt bereits 300 Näherinnen und kann die Darlehen von ihrem Geliebten zurückzahlen und erlangt eine ersehnte Unabhängigkeit.

Das weltweit meist verkaufte Parfüm Chanel Nr. 5

1919 konnte ein Frauenmörder gefasst werden, der sich in das Geschäft der Schwester eines seiner Opfer begab. Diese erkannte den Parfümduft des Liebhabers ihrer Schwester wieder und der Mörder war gefasst. Diese Meldung war das Schlüsselerlebnis, dass Coco Chanel auf die Idee kam, ein exklusives Parfüm in ihr Angebot aufzunehmen.

Ihr neuer Geliebter, Dimitri Pawlowitsch kannte einen Parfümhersteller in Cannes und Coco bestellt ein Parfüm, das für jede Zeit des Tages geeignet sei. Sie erhält 24 mit Nummern versehene verschiedene Duftnoten und wählt Nummer 5 aus, dessen Neuheit darin bestand, dass es neben tierischen und pflanzlichen Essenzen erstmals auch synthetische enthält.

Coco Chanel kreierte Designs bis zu ihrem Tod

Zeitlebens schämte sie sich ihrer Herkunft und begann schon im Kindesalter, sich auch ihre eigene Welt zu erschaffen. Sie wollte nicht wie ihre Mutter in der Abhängigkeit leben. Darum gehörten Lügen zu ihrem Leben, bis sie zu ihrer Wahrheit wurden. Als 1939 Frankreich dem deutschen Reich den Krieg erklärt, entlässt Coco Chanel ihre Näherinnen und betreibt lediglich die Boutique weiter. Nach den Kriegswirren lebt die Modedesignerin in der Schweiz und kehrte 1953 wieder nach Paris zurück. Sie entwarf weiterhin neue Mode der schlichten Eleganz und ließ sich von den Kritikern nicht beirren. Ende der sechziger Jahre wird ihr ein Musical gewidmet namens „Coco“, die bis dahin aufwendigste Broadway-Inszenierung in New York. Doch all der Ruhm und Erfolg können ihre Einsamkeit nicht aufwiegen. Sie wollte unabhängig sein, nicht allein.

Am 10. Januar 1971 stirbt Coco Chanel während sie die nächste und ihre letzte Kollektion vorbereitete.

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