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Die Eigenblutbehandlung, Wirkungen, Nebenwirkungen

Ein Naturheilverfahren mit Tradition und dem „besonderen Saft“

Zu allen Zeiten experimentierten die Menschen mit unserem roten Körpersaft. So entstand auch die Eigenbluttherapie.

Schon seit jeher wurde in der Medizin Blut vor allem dann eingesetzt, wenn während eines Krankheitsverlaufs die Selbstheilungskräfte des Körpers erschöpft oder überfordert waren. Gerade heute sind viele Menschen Umweltbedingungen ausgesetzt, die ihre Immunabwehr schwächen. Bei alten Menschen reagiert das Immunsystem schwächer als bei jungen. Eine Eigenbluttherapie kann sich hier als naturgerechte und individuell treffsichere Behandlung erweisen.

Bei der klassischen Eigenblutbehandlung wird dem Patienten Blut aus der Vene entnommen und ihm unverändert unter die Haut oder in den Gesäßmuskel zurückgegeben. Dabei haben die Therapeuten die Erfahrung gemacht, dass sich das subjektive Befinden der Patienten sehr schnell bessert. Sie fühlen sich fitter, schlafen besser, sind weniger depressiv, körperlich und geistig leistungsfähiger und haben mehr Antrieb.

Unterschiedliche Mengen – unterschiedliche Wirkungen

Wie viel Eigenblut dem Patienten entnommen und wiedergegeben wird, ist von Arzt zu Arzt, von Heilpraktiker zu Heilpraktiker verschieden. Es können 0,1 Milliliter bis zu 5 Milliliter sein. Dabei gilt als Faustregel für den Therapeuten die 1808 von Arndt Schulz aufgestellte Regel, dass schwache Reize die Lebenstätigkeit anfachen, mittelschwache sie fördern, starke die Lebenstätigkeit hemmen und stärkste Reize sie aufheben. Diese alte Erkenntnis bestätigte sich im Laufe der Jahrzehnte.

So empfehlen seriöse Fachärzte für Naturheilverfahren, nur einen Milliliter Blut aus der Armvene zu entnehmen und im Bereich des Gesäßes auf der gleichen Seite zu injizieren. Nach drei bis vier Tagen wird diese Behandlung auf der anderen Körperseite wiederholt. Diese seitenwechselnde Therapie mit zwei Blutentnahmen- und gaben pro Woche sollte 3 Wochen lang durchgeführt werden.

Dann wird die Blutmenge auf zwei Milliliter erhöht und noch einmal drei Wochen lang therapiert. Meist ist das Therapieziel damit erreicht. Nach einer Frist von sechs Wochen kann die Therapie wiederholt werden.

Wer profitiert davon?

Ärzte und Heilpraktiker setzen die Eigenbluttherapie vorzugsweise dann ein, wenn der Patient unter Abwehrschwäche leidet, also zum Beispiel, wenn er sich immer wieder erkältet. Bei Furunkulose und Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Ekzemen hat sich die Therapie ebenfalls bewährt. Wer Rheuma hat, zu Allergien neigt oder unter Diabetes leidet, fühlt sich nach einer Eigenbluttherapie deutlich besser. Bei einer akuten Bronchitis eingesetzt, verhindert sie den chronischen Verlauf der Erkrankung. Nach nur langsam auskurierten Erkrankungen hilft die Eigenbluttherapie bei der Rekonvaleszenz.

Ergänzungen…

In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Experimente mit dem entnommenen Blut durchgeführt. Dr. Höveler bestrahlte das Blut mit UV-Licht, bevor er es dem Patienten zurückspritzte. Er fand heraus, dass dadurch die biologische Aktivität der Blutzellen gesteigert wurde, was das Immunsystem des Patienten verstärkt anregte.

Andere Ärzte mischten das entnommene Blut mit einer kleinen Menge sterilem, destilliertem Wasser. Die Zellen saugten sich damit voll und zerplatzten. Dadurch wurden den Abwehrzellen am Injektionsort alle Bestandteile der Zellen offen präsentiert. Das Abwehrsystem konnte damit die Informationen besser erkennen.

Eigenblut wird oft auch mit Kurzwelle oder mit Höhensonne bestrahlt oder es wurden homöopathische Arzneimittel zugefügt. Hier hat sich vor allem Echinacea in der Potenz D 4 bewährt. In allen Fällen wurde mit diesen Zusatzmaßnahmen erreicht, dass das Immunsystem stärker stimuliert wurde.

… und Empfehlungen

Ein guter Arzt, der ganzheitlich behandelt, wird seinen Patienten bitten, bei der Behandlung mitzuwirken. Er wird vielleicht empfehlen, während der Therapiezeit zu fasten oder eine bestimmte Diät zu halten. Manche Patienten müssen zusätzlich orthomolekulare oder homöopathische Präparate einnehmen.

Nebenwirkungen

Mit lästigen Nebenwirkungen muss ein Patient in den seltensten Fällen rechnen, da der Arzt ja meistens mit nur kleinen Blutmengen beginnt und sie erst im Laufe der Behandlung steigert. Nach einer Injektion können allerdings leichte Fieberschübe auftreten. Der Patient fühlt sich vielleicht müde. Doch diese Nebenwirkungen klingen schnell wieder ab und sind eigentlich nur ein Zeichen dafür, dass der Körper reagiert – und zwar wunschgemäß mit einer gesteigerten Abwehr.