Dual-Sim-Handy: Die Vorteile eines Mobiltelefons mit zwei Karten

Nutzer eines Dual-Sim-Handy können zwischen zwei Karten und Nummern umschalten – und vor allem als Vieltelefonierer dabei unter Umständen viel Geld sparen.

„Der Trend geht zum Zweithandy“, verkündete die Nachrichtenagentur dpa schon 2002. Mittlerweile kommen laut IT-Branchenverband BITKOM in Deutschland auf 82 Millionen Einwohner 105 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Die meisten dieser Doppelanschlussnutzer schleppen zwei oder mehr Mobiltelefone mit sich herum. Dabei könnten sie es einfacher haben – mit einem Dual-Sim-Handy.

Dual-Sim-Handys werden von Markenherstellern skeptisch betrachtet

Diese Phones enthalten zwei Steckplätze für Sim-Karten, zwischen denen der Nutzer hin und her schalten kann. So ist er über zwei Nummern erreichbar, kann nach Bedarf das günstigere Netz anwählen oder etwa einen Anbieter zum günstigen Simsen und einen für preiswerte Telefonate nutzen.

Neu ist die Idee vom „2 in 1“-Handy nicht: Ein erster Vorläufer, das Benefon twin des finnischen Herstellers Benefon, kam bereits im Sommer 2000 auf den Markt. Bis heute halten sich die großen Netzbetreiber bei diesen Telefonmodellen jedoch zurück – schließlich gäben sie ihren Kunden damit die Möglichkeit, parallel über die Konkurrenz zu telefonieren. Als einziger Markenhersteller hat Samsung seit November 2007 mehrere Dual-Sim-Handys aufgelegt.

Verbraucherschützer: Dual-Sim-Handys helfen Kosten sparen

Um auszuwählen, mit welcher Karte man telefonieren will, haben die meisten Geräte zwei Empfangstasten eingebaut. Bei SMS und MMS wählt man oft über eine Dialogbox auf dem Bildschirm. Nicht möglich ist es, automatisch auf die Sim-Karte des günstigeren Anbieters umzuschalten, etwa wenn der Mindestumsatz eines Mobilfunkvertrags abtelefoniert ist. Verbraucherschützer halten die Technologie dennoch für eine gute Möglichkeit, um Kosten zu sparen. Warum, zeigt ein konkretes Beispiel: Im Basistarif der BASE-Flatrate von E-Plus sind nur Gespräche ins Festnetz oder zu anderen Kunden desselben Netzbetreibers gratis, in alle anderen Netze kosten Telefonate 29 Cent pro Minute. Wer sich nun ein Dual-Sim-Handy und eine zweite Sim-Karte von einem Handy-Discounter zulegt, kann diese Kosten von 29 auf 9 Cent pro Minute senken.

Leider sind viele Dual-Sim-Geräte aber auch sparsam, was ihre Ausstattung angeht: So fehlen häufig Funktionen wie GPS-Empfänger oder Digitalkamera. Zudem ist die Synchronisation mit dem heimischen PC schwierig und der Akku macht deutlich schneller schlapp als bei anderen Geräten.

Wer auf zusätzliche Features verzichten kann und vor allem telefonieren möchte, wird mit den erhältlichen Geräten dennoch gut bedient. Alle anderen sollten lieber noch auf die nächste Generation Dual-Sim-Handys warten. Oder gleich auf die neueste Entwicklung: In China hat der Hersteller Spreadtrum Communications im September 2010 einen Handychip präsentiert, mit dem sogar drei Sim-Karten in einem Mobiltelefon eingesetzt werden können.

Extra-Tipp für Apple-User: So wird das iPhone zum Dual-Sim-Handy

Eigentlich ist Apples Vorzeige-Gerät kein Dual-Sim-Handy. Eigentlich – denn mit der „Dual-Sim-Card für iPhone 4G“ kann man es zu einem umwandeln. Erhältlich ist er beim US-amerikanischen Online-Händler USB Fever für 28,99 US-Dollar (ca. 21,50 Euro). Der Adapter besteht im wesentlichen aus einem Kabel, das an einem Ende die Sim-Karte im normalen Format und am anderen Ende die microSim aufnimmt. Diese wird mit dem Adapter in den Sim-Slot des iPhone gesteckt.

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