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Eisheilige – wer sind die Heiligen Mitte Mai?

Bei den Wetterheiligen handelt es sich um Bischöfe und Märtyrer der frühen Christenheit.

Je nach Region werden bis zu fünf dieser Wetterheiligen genannt, deren Namenstage auf die Tage vom 11. bis 15. Mai fallen. Ihre Namen sind Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie. Meteorologisch betrachtet ergibt sich dieser Kälteeinbruch (muss aber nicht auftreten) aus folgender wettermäßigen Konstellation: Durch den im Mai schon sehr hohen Sonnenstand erwärmt sich das europäische Festland wesentlich schneller als der Nordatlantik. So bilden sich zwischen Warmluft und Kaltluft Tiefdruckgebiete, die an ihrer Westflanke polare Luftmassen nach Mitteleuropa transportieren. Das bedeutet in wolkenfreien und klaren Nächten und in windgeschützten lagen können nochmals Nachtfröste auftreten.

Bevor das Christentum sich etablierte, waren es heidnische Gottheiten, die die späte Kälte im Jahr brachten. Und da die katholische Kirche allerlei vom heidnischen Brauchtum übernahm und umdeutete, tauschte sie die heidnischen Gottheiten einfach gegen christliche Wetterheilige aus. Drei sind es vor allem, die die so genannten Eisheiligen bilden: Pankratius am 12. Mai, Servatius am 13. und Bonifatius am 14. Wer waren diese heiligen Männer, die bis heute jedes Jahr Mitte Mai auftauchen, und sei es nur namentlich und nicht wirklich mit Frösten?

Pankratius

Pankratius stammte der Legende nach aus Kleinasien und starb bereits mit 14 Jahren, weil er den christlichen Glauben nicht abschwören wollte. Sein Name bedeutet „der alles Beherrschende“. Pankratius kam im Jahr 303 nach Christus als Waise nach Rom, als gerade der Christenverfolger Kaiser Diokletian an der Macht war. Der Kaiser ließ den Jungen gefangen nehmen und versprach ihm sein Leben zu lassen, wenn er dem Christenglauben abschwöre. Pankratius lehnte dies ab und wurde 304 enthauptet und den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Eine Christin barg ihn unter Lebensgefahr und setzte ihn in den Katakomben an der Via Aurelia bei. 500 Jahre später wurde über seinem Grab eine Kirche errichtet, an deren Stelle die heutige Kirche St. Pancrazio steht. Kaiser Arnulf von Kärnten schrieb seine Eroberung Roms am 12. Mai 896 dem Bittruf an Pankratius zu, worauf die Verehrung des Heiligen aufblühte, vor allem im Mittelalter.

Servatius

Servatius kam zu Beginn des 4. Jahrhunderts nach Christus zur Welt und war der Legende nach Sohn jüdischer Eltern aus Armenien und entstammte der Heiligen Sippe. Er soll Zeitgenosse des Hunnenkönigs Attila gewesen sein. Im Jahr 340 wurde er Bischof von Tongern (heutiges Belgien). Zahlreiche Heilungen und Wunder werden von ihm berichtet. So soll ein Adler seine Flügel über Servatius ausgebreitet haben, als die drohenden Hunnen unter Attila ihn mit Steinen bewarfen. Attila habe sich ob dieses fürsorglichen Adlers daraufhin bekehrt. Während einer Reise nach Rom und einem Besuch am Grab von Petrus erschien Servatius diesem und reichte ihm einen silbernen Schlüssel, damit er allen, die ihn darum baten, das ewige Leben aufschließen möge. Legenden erzählen, er sei mit einem Holzschuh erschlagen worden. Es heißt aber auch, Servatius ging nach Maastricht, seinen Tod vorausahnend, um dort begraben zu werden. Tatsächlich befindet sich sein Grab in Maastricht.

Bonifatius

Bonifatius hieß ursprünglich Winfried und war der Sohn einer vornehmen Familie und wurde um 673 nach Christus in Crediton/Wessex geboren. Bonifatius war einer der bekanntesten Missionare und wichtiger Kirchenreformer. Bis heute wird er „Apostel der Deutschen“ genannt. Im Jahr 719 wurde er in Rom von Papst Gregor II. mit der Germanenmission beauftragt. Dazu erhielt er auch den neuen Namen ‚Bonifatius‘. Bonifatius war Missionserzbischof, päpstlicher Legat und zuletzt Bischof von Mainz. Er gründete mehrere Klöster, darunter das in Fulda. Bekannt ist Bonifatius durch die Fällung der Donareiche in Geismar – heute ein Stadtteil von Fritzlar -, die dem germanischen Kriegsgott Thor (Donar) geweiht war. 753 machte sich Bonifatius ein zweites Mal auf zur Friesenmission, nachdem seine erste im Jahr 716 missglückte. Als er zum Pfingstfest 754 eine große Tauffeier abhalten wollte, wurde er von den heidnischen Friesen erschlagen. Seine Grabstätte befindet sich heute im Dom zu Fulda und war lange Wallfahrtsstätte.

Bauerregeln zu den Eisheiligen

Der Hundertjährige Kalender sagt: die Eisheiligen fallen dieses Jahr aus! Es soll vom 9. bis 18. Mai warm und trocken sein. Es soll sogar so warm sein, dass das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt wird. Man wird sehen, ob es stimmt.

  • Wenn es am Pankratiustag schön ist, so ist es ein gutes Zeichen zu einem schönen und reichen Herbst.
  • Vor Servaz kein Sommer – nach Servaz kein Frost.
  • Pankraz, Servaz, Bonifaz, schaffen Eis und Frost gern Platz, und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.
  • Der heilige Mamerz hat von Eis ein Herz; Pankratius hält den Nacken steif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif; Servatius‘ Hund der Ostwind ist, hat schon manch‘ Blümlein totgeküsst.