Frühlingsblüher als Farbtupfer im Garten von Februar bis April

Schneeglöckchen, Krokusse, Märzbecher und viele andere Frühlingsboten lockern das noch karge Gartenbild nach einem langen Winter farbenfroh auf.

Je nach Wetterlage und Region, ob südlich, mittig oder nördlich gelegen, schauen Frühblüher ab Februar bis in den April hinein aus den Gartenböden, Rasen und Wiesen. Es sind die ersten Blumenblüten eines neuen Jahres, die oftmals im ebenso weißen Schnee hervorblitzen: Die zierlichen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) mit ihren laternenförmigen Blütenständen bevorzugen frisch humose und lichtschattige Standorte. Die inneren Blütenblätter verziert ein grünes umgedrehtes V. Sie werden im Herbst fünf bis acht Zentimeter tief gepflanzt. Zu beachten ist, dass sich die Amaryllisgewächse über Tochterzwiebeln ausbreiten. Daher brauchen nur kleine Zwiebelverbände gesteckt werden. Von Schneeglöckchen gibt es unzählige, auch gefüllte Sorten. Das Mekka der Schneeglöckchenzüchtung ist England. Hier zahlen Sammler im Schnitt an die 30 und auch schon mal 200 Euro für eine Pflanze. Den Arrangements sind keine kreativen Grenzen gesetzt. Sehr harmonisch wirken Schneeglöckchen jedoch im Wechselspiel mit Traubenhyazinthen, Narzissen und Krokussen.

Schneeglöckchen, Krokusse und Märzbecher zeigen zuerst den Frühling an

Krokusse in großer Sortenvielfalt leuchten noch vor Anbruch des Frühlings in Gärten und auf Parkwiesen und kündigen den nahenden Frühling an. Ihre bunten Farben von sonnengelb über zart-, dunkelviolett, blau bis weiß machen die fünf bis zwanzig Zentimeter niedrigen Horste zum Hingucker in der noch kahlen Landschaft. Der Frühlings-Krokus (Crocus vernus), etwa der Sorte „Pickwick“ oder „Flower Record“, liebt warme Lagen, auch zwischen Gehölzen, und wird dort im Herbst fünf bis acht Zentimeter tief gepflanzt. Seine Blätter tragen einen weißen Mittelstreifen, wie auch die Blätter der zartvioletten Herbst- bzw. Pracht-Krokusse (Crocus speciosus). Sie sind allerdings schon im Spätsommer, in ebensolcher Tiefe zu pflanzen. Pracht-Krokusse mit ihren kräftig orangefarbenen Griffeln entfalten sich auch in Steingärten zwischen niedrigen Polsterpflanzen und Farnen. Wären da noch der Gelbe- bzw. Garten-Krokus (Crocus chrysanthus) und der zartviolette Elfenkrokus (Crocus tommasinianus), die dem wintergestressten Rasen fröhliche Farbtupfer verleihen können. Die Zwiebeln beider Arten werden im Herbst gruppenweise fünf bis acht Zentimeter in den Boden gesteckt, eher tiefer dabei der Elfen-Krokus, der auch unter Sträuchern gedeiht. Eine Krokusart, die erst im Frühling in 15 Zentimeter Tiefe angebaut wird, ist der Goldkrokus (Sternbergia lutea), der mit einer lockeren Laubdecke vor Frost geschützt werden sollte.

Als Pendant zu den Schneeglöckchen ist der hübsche, jedoch giftige Märzbecher (Leucojum vernum) ein seltener werdender Anblick. Jedes einzelne, weiße Blütenblatt der sich verneigenden Becher hat hellgrüne Spitzen. Ihre Standortansprüche verlangen nach nährstoffreichen, lehmigen bis tonigen Böden in schattigen, kühleren Lagen. Hier können im Herbst mehrere Zwiebeln zusammen in kleinen Tuffs acht bis zehn Zentimeter tief in die Erde gebracht werden. Ihre Schönheit wird besonders gut zwischen Gehölzen hervorgehoben.

Frühblüher in den Farben des Regenbogens von März bis April

Die Lenzrosen (Helleborus) blühen ab März. Charakteristisch für die 30 bis 40 Zentimeter großen Blumen sind ihre überproportional großen, nickenden Blütenköpfe. Die langlebigen Hahnenfußgewächse treten in den interessantesten Farbzeichnungen auf. Sie gedeihen auch unter trockenen Bedingungen. Beim Anpflanzen hilft es der Pflanze, wenn der Erde Kompost beigemischt wird. Im Winter schützt eine Mulchdecke aus Laub, die sich auf natürliche Weise ergibt, wenn die Lenzrosen unter Gehölzen wachsen. Vor der Blüte im Frühjahr sollte das nun störende Restlaub entfernt werden.

Nicht immer pünktlich bis zum Osterfest blühen Narzissen, Tulpen und Forsythien, warum ein paar Zweige und Blumen frühzeitig hereingeholt werden. Früh bis mittelfrüh blühende Tulpen (Tulipa-Hybriden) sind die einfachen und gefüllten Sorten sowie die Triumph- und Darwin-Tulpen. Narzissen unterteilen sich einerseits in die unzähligen Sorten von Narcissus-Hybriden und andererseits in die weißen, sich selbst aussäenden Dichter-Narzissen (Narcissus poeticus) mit rotorange umrandeten, gelb gefüllten Nebenkronen im Zentrum. Narzissen- und Tulpen-Zwiebeln werden im zeitigen Herbst zehn Zentimeter tief gesteckt. Zum Wachsen benötigen sie frischere und nährstoffreiche Böden. Die Stängel schneidet man nach dem Blühen ab, belässt aber das Laub, damit es vollständig durch die Pflanze eingezogen wird. Erst danach darf gemäht werden. Vorsicht, Narzissen und Lenzrosen sind giftig!

Himmlisch blaue Frühblüher zum Mixen mit beispielsweise gelben Narzissen

Die Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum/azureum) in der Farbe des Himmels ergänzt die Riege der Frühblüher. Bereits im Herbst zehn Zentimeter tief gepflanzt, erblüht sie im Frühling 15 bis 20 Zentimeter über dem Erdboden, auch in Steingärten. Blausternchen sind zum Verwildern zwischen lichten Sträuchern geeignet, wo sie dichte Kolonien bilden. Die wie Trauben locker herab hängenden Glocken sind strahlend wasserblau mit dunkleren Längsstreifen. Der Frühlingsblüher liebt warme Standorte mit humosen Böden. Die Pflanzung erfolgt acht bis zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche im Herbst. Ein gern gesehener blauer Begleiter der frühen Zwiebelblumen ist auch das sich selbst aussäende Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) nachdem es erstmals in einem Spätsommer angebaut wurde. Bei Trockenstress möchte es gegossen und im Winter mit Reisig geschützt werden.

 

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