Geld sparen durch die Mitgliedschaft in einem Tauschring

Hilfst du mir, so helfe ich dir. Nach diesem Motto funktionieren Tauschringe überall. Voraussetzung ist der Beitritt als aktives Mitglied.

Die Idee ist nicht neu. Bereits in den 1920er bis 1930er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelte der britische Unternehmer und Frühsozialist Robert Owen seine Vorstellungen eines Genossenschaftswesens. Tauschringe gibt es in jedem Postleitzahlenbereich. Über 400 sind es mittlerweile allein in Deutschland. Oft schließen sich mehrere Gemeinden einem Tauschring an.

Rasen mähen, Fenster putzen, Babysitten, Hausaufgaben betreuen etc.

Die Mitglieder helfen sich gegenseitig mit ihren individuellen Leistungen. Wer im Tauschring Mitglied ist, kann bares Geld sparen. Wer handwerklich begabt ist, bringt beispielsweise der älteren Frau eine Lampe an. So spart sie sich einen Handwerker. Dafür könnte diese sich dann revanchieren, indem sie Kuchen für eine Veranstaltung bäckt. Oder auf kleine Kinder aufpasst oder was sie sonst besonders gut und gerne macht. Oder eine junge Frau benötigt einen Babysitter und erledigt im Gegenzug für jemanden die Korrespondenz. Was jeder in die Gemeinschaft einbringen möchte und kann wird auf seiner Mitgliedskarte vermerkt.

Jede erbrachte Dienstleistung wird nicht nach Geld, sondern nach ihrem Zeitaufwand definiert nach dem Motto „Zeit gegen Zeit“ Jedes Mitglied bekommt für die geleistete Arbeit in seinem sogenannten Zeitpunktekonto ein entsprechendes Guthaben gut geschrieben. Der Person, welche die Leistung bekommen hat, werden die jeweiligen Zeitpunkte abgezogen. In jedem Tauschring werden die Mitgliederkonten sorgfältig geführt und verwaltet. Denn nur wer das Prinzip des gegenseitigen Gebens und Nehmens beachtet und seine Leistung auch in der Praxis erbringt, kann dauerhaft Mitglied bleiben. In manchen Fällen muss ein Mitglied einige Kilometer weit fahren, um seine Dienstleistung für ein anderes Mitglied erbringen zu können. In diesen Fällen ist es üblich, ihm die Fahrtkosten zu erstatten.

Wer kann Mitglied im Tauschring werden?

Im Prinzip kann jeder, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, einem Tauschring beitreten. Die Mitgliedschaft in einem Tauschring ist jedoch besonders für ältere und alleinstehende Mitbürger interessant, die ab und zu Hilfe benötigen und auch Hilfe anderen gegenüber gewähren können. Das Ausfüllen eines Aufnahmeantrages und die Anerkennung der Bedingungen ist selbstverständlich notwendig. In manchen Tauschringen ist eine Probezeit üblich. Wenn sich nach dieser Probezeit das Punktekonto nicht im Minus befindet, wird das Mitglied auf Probe zum Vollmitglied. Ein kleiner Mitgliedsbeitrag von etwa 2 Euro pro Monat sowie ein einmaliger Aufnahmebeitrag wird von den meisten Tauschringen erhoben. Gegenseitiges Kennenlernen zum Beispiel bei einer Veranstaltung vor Beitritt wird gerne gesehen.

Welche Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in einem Tauschring sind erforderlich?

In einem Tauschring geht es nicht um professionelle Hilfe. Es dreht sich hier immer um die Hilfe von Laien für Laien. Interessenten sollten jedoch über Fertigkeiten verfügen, die sie bei Bedarf vielen anderen Mitgliedern zur Verfügung stellen können. Dies umfasst unter anderem den breiten Bereich der handwerklichen Fähigkeiten. Wer also eine Hecke im Garten schneiden kann, tapezieren oder beim Umzug helfen möchte, der ist im Tauschring gefragt. Aber auch wer beratende Tätigkeiten zum Beispiel als Banker a.D. in Geldangelegenheiten oder ähnlichem etwas für andere tun kann, ist jederzeit als Mitglied willkommen.

Eine Hausfrau, die etwas Zeit erübrigen kann, könnte im Krankheitsfall für jemanden kochen oder backen. Oder bei einer Familienfeier mithelfen, etwas nähen oder Hausaufgaben mit den Kindern berufstätiger Mütter machen. Ob Begleitung zum Arzt, Vorlesen für Ältere, Gardinen ab- und wieder aufhängen, jede Arbeit hat gleichen Stellenwert. Es geht also um die Unterstützung im alltäglichen Leben. Je breiter die Fertigkeiten aller Mitglieder gefächert sind, umso mehr gegenseitige Hilfe kann gewährt werden.

Kennenlernen, Kontakte und Spaß beim Sommer- oder Herbstfest, Weihnachtsfeier

Neben der Arbeit geht es in einem Tauschring auch um die Geselligkeit und um nette Kontakte innerhalb dieser Gemeinschaft. So veranstalten manche Tauschringe regelmäßig einen Stammtisch. Man sieht sich bei Wochenendveranstaltungen oder bei der Mitwirkung bei Straßenfesten der jeweiligen Gemeinden. Die Tauschringe selbst planen mehrmals im Jahr diverse Veranstaltungen wie beispielsweise Sommerfest, Herbsttreffen, Nikolausfeier oder Weihnachtsfeier.

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