Grippe, Influenza – Sauberkeit und Höflichkeit

Einfache Reinlickeit und Rücksichtnahme mindern das Infektionsrisiko. Konsequent gelebte Reinlichkeit, etwas Vorsicht und höfliche Rücksicht mindern ein potentielles Infektionsrisiko deutlich. Im Social Contacting situationsgerecht handeln.

Selbst in gebildeten und höflichen Kreisen war es während der Grippeepidemie des Jahres 1593 noch allgemein üblich, seine Mitmenschen auch in bester Gesellschaft mehr oder weniger rücksichtslos anzuhusten oder anzuniesen. Erst langsam konnte sich der Gebrauch des Taschentuches durchsetzen, schnäuzte man zuvor doch einfach durch die Hand. Trotzdem wird der eine oder andere Zeitgenosse geahnt haben, dass es so etwas wie die heute allbekannte Schmier- und Tröpfcheninfektion gibt. Heute wird niemand mit guter Kinderstube seine Zeitgenossen anhusten oder anniesen. Er wird Rücksicht nehmen und Rücksicht erwarten, das Eine sollte unter Menschen gepflegten Umgangs genauso selbstverständlich sein wie das Andere.

Einfache Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Grippe

Doch wie schützt man sich einfach, wirkungsvoll und ohne großes Aufsehen gegen die Infektionsmöglichkeiten der Grippe? Wie geht man höflich mit dem Problem um, das uns alle mehr oder weniger bewegt?

Sauberkeit oberstes Gebot

Sachlich gesagt gibt es drei Grundsätze: Sauberkeit, Sauberkeit und Sauberkeit. Dazu gehört es vor allem, seine Hände oft, sorgfältig und intensiv zu waschen. Nicht nur nach dem Gang zur Toilette, nicht nur vor dem Einnehmen einer Mahlzeit. Nein, man sollte auch vor der Einnahme eines Getränkes, oder Raucher vor dem Anstecken der Zigarette, an Sauberkeit denken. Zumindest dann, wenn man sich an einem Ort aufhält oder aufgehalten hat, der von vielen Menschen unterschiedlichster Reinlichkeitsgewohnheiten frequentiert wird – also in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und Bahnen, in Warteräumen von Behörden oder Organisationen, in Wartezimmern von Ärzten oder Zahnärzten.

Händewaschen Pflicht

Durch einfaches Händewaschen, sorgfältig und intensiv mit Wasser, Seife und (bei öffentlichen Einrichtungen nie anders als mit) Einmalhandtuch, kann ein Infektionsrisiko deutlich vermindert werden. Werden, wie dies in Krankenhäusern oder Arztpraxen oft der Fall ist, Händedesinfektionsmittel angeboten, so sollte man von dieser zusätzlichen Möglichkeit auch Gebrauch machen.

„Social Contacting“

Ab einem gewissen Grad einer Infektionsausbreitung wird man daran denken müssen, das sogenannte „Social Contacting“ auf ein sicheres Maß zu reduzieren. Massenveranstaltungen mit Hunderten oder Tausenden von Menschen sollten dann im eigenen Interesse gemieden werden, um ein Infektionsrisiko nicht zu vermeiden, aber zu verringern.

Auf Händedruck verzichten

Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte man sich mit dem Gedanken tragen, auf den traditionellen, höflichen und liebgewonnenen Händedruck bei der Begrüßung zu verzichten. Es ist dies ein sehr einfacher Weg, ohne großen Aufwand eine Schmierinfektion (keine Tröpfcheninfektion, die Tröpcheninfektion ensteht z.B. durch Niesen, die Schmierinfektion z.B. durch beim Schneuzen verschmierte Hände) vermeiden zu helfen. Und es ist sicherlich kein Akt der Unhöflichkeit, sondern gerade ein Akt der Achtung vor anderen und vor sich selbst, Infektionsmöglichkeiten zu reduzieren.

Freundlicher, höflicher und kultivierter Umgang erzwingt nicht immer wertvolle Konventionen, sondern manchmal gerade den vorübergehenden Verzicht. Man kann sich trotzdem, auch ohne Händedruck, achtungsvoll und höflich begegnen.

Wie hätte Knigge reagiert?

Adolph Freiherr von Knigge, der Benimm-Prophet mit bleibender Ausstrahlung über seine Zeit hinaus, würde dies mit folgenden Worten kommentieren: „Will man ohne Angst in dem Umgang mit Menschen leben, so darf es uns nicht beunruhigen, wenn nicht alle Menschen uns für gut und weise halten.“ Stets kommt es darauf, unter den gegebenen Umständen die optimalste Lösung zu finden. Grippe-Epidemien oder Pandemien hat es übrigens zu allen Zeiten gegeben..

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