Haushaltshilfen aus Polen – helfen Angehörige zu entlasten 

Wenn Senioren Hilfe im Alltag benötigen können polnische Haushaltshilfen, die hauswirtschaftliche Arbeiten übernehmen, eine bemerkenswerte Mithilfe sein.

Die Deutschen werden immer älter – in wenigen Jahren ist statistisch betrachtet bereits jeder fünfte Bundesbürger älter als 60 Jahre. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Haushalte, in denen ausschließlich Senioren leben (laut Statistischem Bundesamt werden alle Personen ab 65 diesem Personenkreis zugerechnet), stetig zu. Ein Umstand, der auch über eine weitere Zahl des Statistischen Bundesamtes ersichtlich wird. 2005 lebten bereits in 29 Prozent aller Haushalte Senioren. 22 Prozent aller Haushalte sind inzwischen reine Seniorenhaushalte. Ein Trend der weiter anhalten dürfte. Dafür sprechen folgende Indizien: Die weiter sinkende Alterssterblichkeit, die immer noch höhere Lebenserwartung der Frauen sowie die schneller als bei Frauen zunehmende Lebenserwartung der Männer führen künftig zu mehr Ein- und Zweipersonenhaushalten im Seniorenalter. Hinzu kommen eine zunehmend niedrigere Geburtenhäufigkeit.

Der soziodemografische Trend schafft zunehmend Probleme

Das alles führt dazu, dass sich die familiäre Situation in den letzten Jahrzehnten zu Ungunsten hilfsbedürftiger Senioren verändert hat. Wir wohnen nicht mehr in Großfamilien, sondern in wesentlich kleineren Haushaltsgemeinschaften. Das statistische Bundesamt ermittelte 2014 in ihrer Haushaltserhebung,dass die durchschnittliche Anzahl der im Haushalt lebenden Personen statistisch auf 2,04 zurückging. 1991 lebten noch 2,27 Personen in einem Durchschnittshaushalt. Als wir noch in Großfamilien zusammenlebten, haben alle Familienmitglieder eine feste Rolle im Verbund eingenommen. Die, die körperlich nicht in der Lage waren zu arbeiten, haben im Haushalt ihre Aufgabe gefunden. In den letzten Jahren hat sich diese Aufgabenverteilung verschoben. Auch die Einkommenssituation hat sich verschoben. Der Anteil an weiteren Erwerbstätigen pro Haushalt ist in den letzten Jahren leicht gestiegen – vermehrt gehen nun beide Elternteile einer Beschäftigung nach. Das wiederum hat einen Einfluss auf das soziale Gefüge innerhalb einer Familie: Kinder kommen durch die Arbeitsstelle des zweiten Elternteils früher in die Obhut sozialer Einrichtungen wie Kindergärten oder Kinderhorte und sind dort ganztägig unter Betreuung.

Diese Entwicklung wird durch die zahlreichen Angebote betreuter Wohnformen für Senioren gestützt. Ziel innerhalb des betreuten Wohnens für Senioren ist es, ein vorwiegend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. „Soviel Hilfe wie nötig, aber so wenig wie möglich“ lautet eine der Maximen im betreuten Wohnen, die häufig durch soziale, kirchliche oder private Trägerschaften betrieben werden. Den Senioren innerhalb der Wohnform soll also gezielt an jenen Punkten im Tagesablauf geholfen werden, an denen regelmäßig Probleme auftreten. Ein Musterbeispiel dafür sind Haushaltshilfen, die gezielt an Seniorenhaushalte vermittelt werden, um bei hauswirtschaftlicher Problemstellung passende und adäquate Hilfe bieten zu können.

Externe Hilfen für selbstständig lebende Senioren

So vielschichtig wie die Probleme, mit denen Senioren sich im Alltag konfrontiert sehen, muss daher auch die angebotene Hilfe sein, will sie der Lebenssituation älterer Menschen gerecht werden. Sie reicht von der Haushaltshilfe, die gelegentliche Verrichtungen erledigt, bis zur Pflegekraft innerhalb einer 24 Stunden Betreuung und wird in der Regel von kirchlichen Organisationen, wie der katholischen CARITAS oder der DIAKONIE durch die Evangelischen Kirchen, regional angeboten. Bei alltäglichen Verrichtungen wie dem Aufräumen, dem Abspülen oder Saugen der Wohnung entstehen für viele Senioren bereits Hürden. Die eigenen Körperkräfte reichen oft nicht mehr aus, um den Staubsauger länger zu halten oder beim Abspülen auf einer Stelle zu stehen. Im Zuge des „Betreuten Wohnens“ wird in diesem Zusammenhang oft auf ausgebildete externe Haushaltshilfen zurückgegriffen, die mehrere Stunden pro Tag oder Woche die im Haushalt anfallenden Arbeiten verrichten.

Finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder

Durch Verabschiedung und Anpassung des Pflegegesetzes (SGB XI) hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren Möglichkeiten geschaffen, um die zusätzliche finanzielle Belastung, die durch externe Hilfen für Senioren entsteht, zumindest anteilig zu mindern. Voraussetzung für eine finanzielle Zuwendung ist zumeist die Feststellung und Zuweisung eines Betroffenen in eine der vier Pflegestufen, zählt man die Pflegestufe Null hinzu. Die Pflegestufen haben die Aufgabe die benötigte Hilfe des Senioren im Alltag zu indexieren. Je nach festgestellter und zugewiesener Pflegestufe bekommt der Senior Hilfen im Alltag zugesprochen, die von einer Haushaltshilfe bis zur stationären Unterbringung in einem Pflegeheim reichen kann (siehe auch: Leistungen auch bei Pflegestufe Null). Ob eine Pflegestufe vorliegt oder nicht, wird von einem Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen im Haushalt des Betroffenen geprüft. Damit dieser Gutachter eine Prüfung vornimmt, muss vorher eine offensichtliche Pflegebedürftigkeit vorliegen und diese bei der Pflegekasse per Antrag angemeldet werden (Feststellung einer Pflegebedürftigkeit).

Haushaltshilfen in Seniorenhaushalten

In den letzten Jahren haben sich vermehrt privatwirtschaftliche Unternehmen etabliert, die gezielt Haushaltshilfen aus Polen oder anderen osteuropäschen EU-Staaten vermitteln. Der Grund für den Erfolg dieser Unternehmen liegt auf der Hand: Polnische Haushaltshilfen sind weitaus günstiger als ihre deutsche Konkurrenz. Allerdings ist bei der Beauftragung einer Haushaltshilfe aus Polen oder anderen Nachbarländern der Europäischen Union Vorsicht geboten. Zwar können auch ausländische Unternehmen im Zuge der Europäischen Dienstleistungsfreiheit ihre Dienstleistungen innerhalb des europäischen Binnenmarktes anbieten, aber eine Beauftragung ist gewissen Einschränkungen unterworfen. Maßgebend ist hier das Endsendegesetz, das solch grenzüberschreitende Angebote klar regelt. Interessenten sollten daher unbedingt auf die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften achten. Hilfe bieten hier zahlreiche Vermittler, die zwischen der deutschen Familie und dem polnischen Betrieb vermitteln und auf die Einhaltung der Bestimmungen achten. Sie sind zudem eine wertvolle Hilfe, um mögliche Sprachbarrieren zu überbrücken.

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