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Heilpflanzen für Geist und Seele

Stimmungsschwankungen der Midlife-Crisis und Wechseljahre behandeln

Heilpflanzen vermögen nicht nur dem Körper zu heilen, sondern auch Geist und Seele positiv zu beeinflussen. Auch in Zeiten hormoneller Schwankungen.

Neben Krankheit, Stress, Belastungen, Unsicherheiten, dem raschen Wandel im Fluss der dahineilenden, stetig schwindenden Zeit und Einflüssen von Außen sind es auch innere Zustände, die Harmonie in ihr Gegenteil umwandeln.

Stimmungstief durch hormonelle Umstellungen

Psychische wie physische Belastungen kosten Kraft und stellen das Zusammenleben auf die Probe, Stimmungsschwankungen, die dem Prozess des Lebens folgen und mit körperlichen Veränderungen einhergehen, nicht minder. Niedrige Östrogen- und hohe FSH-Werte (follikelstimulierende Hormone) sind die klassischen Laborbefunde des Älterwerdens, der beginnenden Wechseljahre. Der alternde Mann hingegen wandelt seine männlichen Sexualhormone nun vermehrt in weibliche um, kämpft mit Prostata-Beschwerden und Dysfunktion. Das Problem dabei: Der Hormonspiegel sinkt nicht stetig und gleichmäßig, sondern ist großen, teils gar täglichen Wogen unterworfen, die durchaus Stimmungsschwankungen hervorrufen können.

Natürliche Hormone

Hier können Phyto-Östrogene Abhilfe schaffen, den Hormonhaushalt regulieren und somit den Umbruch des Körpers harmonisierend beeinflussen. Salbei, Hopfen, Traubensilberkerze und Roter Wiesenklee gelten als Östrogenpflanzen. Progesteron findet sich unter anderem in Mönchspfeffer, Frauenmantel, Schafgarbe und der medizinischen Yamswurzel. Sitosterin und andere Sterine, die in Heilpflanzen enthalten sind, vermögen den Sexualhormonhaushalt des Mannes positiv zu beeinflussen; Phytosterole in Kürbissamen sind bei einer beginnenden Prostatavergrößerung sinnvoll; Brennnesselwurzeln sind ebenso ein probates Mittel wie die heute eher unüblichen Roggenpollen.

Die Tränen der Isis

Eisenkraut ist bereits seit Jahrhunderten als Arzneipflanze bekannt und wurde als heilige Pflanze verehrt. „Tränen der Isis“, so nannte man die Verbena officinalis in Ägypten und auch ihr römischer Name weist darauf hin, dass es sich hier um ein wertvolles Heilmittel handelt: Verbenaca bedeutet „heiliger Zweig“. Immunfördernd und entzündungshemmend ist ihre Wirkung. Vor allem aber hilft Eisenkraut bei klimakterischen Beschwerden jedweder Art, reguliert Frauenprobleme und ist als Auszug und Tee bei Erschöpfungszuständen und Schwäche hilfreich. Die Essenz aus dem duftenden Eisenkraut wirkt erfrischend, schenkt Energie und Dynamik. Sie hilft bei Müdigkeit, Apathie, Lustlosigkeit und Desinteresse, wirkt wie ein Licht in grauen Tagen. Auch anregend wirkt sie und stärkt zudem das Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, die Vergangenheit zu verarbeiten. Eisenkrautessenz öffnet den Menschen für Neues und vermittelt die nötige Freude und Begeisterung dafür.

Das ausgleichende Lebenselixier

Die Melisse, heute auch gern Zitronenmelisse genannt, erscheint wie ein Teil des letzten Bollwerks gegen die Überflutungen der Neuzeit: Sie bewahrt vor störenden äußeren Einflüssen, hilft Gelassenheit und Ausgeglichenheit zu finden und stärkt die innere Weisheit, das „Bauchgefühl“, die Intuition, das Wissen des Herzens.

„Melisse macht das Herz froh und stärkt die Lebensgeister, so schrieb bereits Avicenna (980 – 1037) und erkannte in ihr das Mittel der Wahl gegen schwarze Galle, somit Melancholie. Paracelsus lobte Melisse als kostbares Lebenselixier und beide wussten, wovon sie sprachen: Depressionen, Erregungszustände, Alpträume, Schockzustände, Spannungen und Blockaden sind die Anwendungsgebiete.