Ideale Bewerbungsunterlagen

Die individuelle Note ist oft entscheidend. Ideale Bewerbungsunterlagen werden nicht nur über Fehlerfreiheit oder Übereinstimmung mit der ausgeschriebenen Stelle definiert. Viel wichtiger ist die persönliche Note.

Selbstverständlich sollten die bekannten Anforderungen an eine Bewerbung bei einem Unternehmen erfüllt sein, also Fehlerfreiheit der Unterlagen, qualitativ gutes Papier, gut lesbare Zeugniskopien, ansprechendes Foto vom Fotografen und nicht aus dem Automaten. Es gibt einige Dinge, die Personalentscheidern jedoch oft sauer aufstoßen – trotz ansprechender Präsentation der Bewerbungsunterlagen.

Dreiteilige Mappen: oft overdressedAbgesehen vom schlechten Handling der teuren dreiteiligen Bewerbungsmappen, die es dem Personalsachbearbeiter erschwert, die Unterlagen mal eben zu kopieren und an die zuständige Fachabteilung weiterzuleiten, hängt die Verwendung sehr aufwändiger Mappen auch vom Unternehmen und von der Position ab, auf die man sich bewirbt. Bei einer Führungsposition würde ein schlichter Klemmhefter unter Umständen eher kontraproduktiv wirken, bei einem Handwerksbetrieb mit fünf Mitarbeitern oder der Bewerbung um eine Helfertätigkeit wirken dreiteilige Mappen, die eher für Bewerbungen um höhere Positionen angemessen sind, wiederum total overdressed und unangemessen.

Ansprechende, aber einheitliche Unterlagen

Gerade Transfergesellschaften und Outplacement-Beratungen entwickeln für ihre Kunden oft graphisch sehr aufwändige, optisch ansprechende Unterlagen, dennoch erkennt ein Großteil von erfahrenen Personalern fast sofort, wenn bei der Erstellung der Bewerbung ein Transfer- oder Outplacement-Unternehmen beteiligt war. Je nach Position kann auch dies als overdressed gewertet werden, zudem genießt der „Einheitsbrei“ aus den besagten Unternehmensgruppen nicht immer einen guten Ruf, zumal sich der Personalchef vielfach nicht sicher ist, ob der Bewerber dieses Ergebnis auch ohne die Hilfe Dritter zustande bekommen hätte.

Das Anschreiben: wenn die persönliche Note fehlt

Individualität soll nicht nur aus dem beigefügten Foto und Zeugnissen erkennbar sein, sondern aus der Gesamtheit der Unterlagen, insbesondere aus dem Anschreiben. Im Wort „Bewerbung“ steckt das Wort „Werbung“ drin, denn es geht um Werbung in eigener Sache. Werbung an sich soll das Produkt, in diesem Fall den Kandidaten authentisch, sympathisch und kompetent erscheinen lassen – mit seinen eigenen Worten und seinem eigenen Layout. Der Bewerber soll als überzeugender Problemlöser und nicht als nichtssagender Bittsteller auftreten, der sich seiner Person noch nicht einmal selbst sicher zu sein scheint.

Unternehmen erhalten oft eine Flut von Bewerbungen auf eine einzige ausgeschriebene Position, sodass Individualität bei den eigenen Unterlagen wichtig ist, um sich positiv von der Masse abzuheben. Deshalb ist auch davon abzuraten, Textbausteine aus Bewerbungsratgebern zu verwenden. Selbstverständlich kann man mal einen oder zwei Sätze aus einer vorherigen Bewerbung übernehmen, wenn diese besonders gelungen waren, aber es macht wenig Sinn, Textbausteine und vorgefertigte Texte bei jeder neuen Bewerbung zu verwenden.

Dritte Seite oder Deckblatt

Auch über die so genannte „Dritte Seite“, auch Kurzprofil genannt, kann eine indviduelle Note erzielt werden – etwa durch ein Zitat, das zur Stelle und zur eigenen Motivation passt. Manche Bewerber verzichten auf eine Dritte Seite, sondern fügen stattdessen lieber ein Deckblatt bei, das jedoch den gleichen Zweck erfüllt.

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