„In der Ruhe liegt die Kraft“ – Die Wandlungsphase Wasser

Der Winter ist der Wandlungsphase Wasser zugeordnet. Jetzt ist es Zeit, zur Ruhe zu kommen, um dann voll Energie dem Neubeginn des Jahreszyklus zu begegnen.

Die Lehre der Fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) ist ein zentraler Bestandteil der chinesischen Sicht auf die Welt und wurde vor über 2000 Jahren entwickelt. Sie stellt ein klassisches Modell für die Vielfalt des Lebens und seine Wandlungen dar. Alle geistigen, emotionalen, energetischen und materiellen Phänomene des Universums können den Fünf Elementen zugeordnet werden. Die Elemente folgen einander in einer bestimmten Reihenfolge und jedes Menschenleben durchläuft dieser Ansicht nach unweigerlich die Stadien der Fünf Elemente.

Die Jahreszeit Winter

Nach dem chinesischen System gehört der Winter zur Wandlungsphase Wasser. Ihm zugeordnet sind der klimatische Faktor Kälte, die Farbe Dunkelblau oder Schwarz, der Lebensabend, der salzige Geschmack, die Emotion Angst und die Organe Niere und Blase.

Der Winter ist die Zeit des Rückzugs, der Erholung. Die Energie ist nach innen gerichtet und ebenso wie die Natur im Winter zur Ruhe kommt, sollte sich auch das Leben der Menschen verlangsamen. Es ist sinnvoll, wenn auch nicht immer möglich, in dieser Zeit abends früh ins Bett zu gehen und morgens mit der Dämmerung aufzustehen. Es ist keine Zeit der überflüssigen und verschwenderischen Aktivitäten. Auf die menschliche Gesundheit bezogen bedeutet dies das Bewahren der eigenen Ressourcen und einen sparsamen Umgang mit unserem Energiehaushalt. Nur so kann der Körper die nötigen Kräfte für den bald wieder beginnenden Jahreskreislauf sammeln.

“Das geht an die Nieren!“ – Angst schädigt die Nieren

Wasser ist der Ursprung des Lebens, es verbindet den Anfang mit dem Ende. So wie jedes Samenkorn Wasser zum Wachsen und Reifen benötigt, so welkt die ausgewachsene Pflanze dahin, wenn die Wasserzufuhr gedrosselt wird. Das Wasserelement steht für den Lebensabend, hat viel mit Tod und Erneuerung zu tun.

Aus chinesischer Sicht speichern die Nieren die Lebensenergie und verwalten seine Reserven. Ist ein Mensch alt und seine Lebensenergie verbraucht, stirbt er.

Nicht umsonst ist die Emotion Angst dieser Wandlungsphase zugeordnet. Die Angst vor dem Unbekannten, dem Dunklen, dem Abgrund, dem Tod. Je schwächer die Nierenenergie, desto stärker wird das Thema Angst im Leben des jeweiligen Menschen sichtbar. Sind die Nieren stark und voller Energie, erkennt man den entgegengesetzten Pol der Angst, den Mut. Der Mut zum Risiko, der Mut, der Gefahr ins Auge zu schauen. Mut lässt zu, dass wir, wenn nötig, um unser Leben kämpfen. Die Weisheit, die ebenfalls den Nieren zugerechnet wird, verhilft uns, zu erkennen, wann es Sinn macht, zu kämpfen und wann, zu fliehen.

Energie und Wärme sind das Schutzschild gegen äußere Kälte

Zu den klimatischen Faktoren, die die Energie in den Nieren schwächen, gehört die Kälte. Auch wenn es oft als unmodern und überflüssig abgelehnt wird, es macht Sinn, die Nieren besonders im Winter warm zu halten. Denn sind die Nieren geschwächt, kann sich die Kälte im ganzen Körper bemerkbar machen. Was sich besonders oft an kalten Händen und Füßen, oder ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen bemerkbar macht.

Nahrhafte Speisen sind das Mittel gegen viele Leiden

„Ist er Koch oder Arzt?“, fragt ein chinesisches Sprichwort, denn Gesundheit beginnt im Kochtopf.

Da durch die Kälte des Winters auch mehr Kalorien verbrannt werden und die Verdauung stärker arbeiten muss, sollte auf eine kräftigende, wärmende Ernährung geachtet werden.

Daher rät die chinesische Ernährungslehre in dieser Zeit zu ausreichend wärmenden und stärkenden Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Lamm, geräucherter Fisch, Lauch, Kohl, Fenchel sowie zu wärmenden Gewürzen wie Curry, Ingwer, Knoblauch, Pfeffer und Chili.

Achten Sie auf eine ausreichende Wärmezufuhr, auf Ruhe und eine gesunde Ernährung und sind Sie bereit, ab und an auch einmal etwas zu riskieren, sind Sie fürs Frühjahr und den neu beginnenden Jahreskreislauf gut gerüstet.

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