Jugendkultur und Medien – Eine Problemlage

Moderne Medien werden von den meisten Jugendlichen genutzt. Informationen stehen rund um die Uhr zur Verfügung doch der Graben der Schichten wird dadurch immer tiefer.

Medien gehören auch für die Jugendlichen zum Alltag. Sie werden intensiv genutzt und die ganze Welt steht für die Jugendlichen offen. Fernsehen, Internet, Zeitungen, Handy – es gibt kaum einen Ort auf dieser Welt, an dem nicht kommuniziert werden kann. Die Datenübertragung geht immer schneller und eigentlich sollte davon ausgegangen werden, die Bildung der Jugendlichen wird damit besser.

Im Mittelpunkt stehende Medien

Derzeit stehen für die Jugendlichen Computer, Internet und Handy im Mittelpunkt. Medien, die sich durchaus verzahnen lassen. Die Branche, die sich dieser Medien und deren Verzahnung bedient, sieht die Welt aus der Perspektive der Jugendlichen und sie sind für viele elektronische Medien auch die Hauptzielgruppe. Das Handy entwickelt sich zum Allroundtalent und eine Kommunikation ist über SMS, MMS und dem gewöhnlichen telefonieren möglich. Darüber hinaus haben die Teenager die Möglichkeit alle Internetdienste parat zu haben, Fernsehprogramme zu sehen oder auch zu fotografieren und zu filmen. Das Angebot ist kaum noch überschaubar. Das Informationszeitalter ist realisiert und jeder ist zu jedem Zeitpunkt erreichbar.

Gesellschaftsunterschiede gibt es trotzdem

Wir können festhalten, dass durch alle Schichten hindurch die Mediennutzung, vor allem der modernen Medien wie Internet, vorhanden ist. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von unterschieden zwischen den Bildungsschichten, die sowohl die Nutzung an sich, als auch die Inhalte der Nutzung betreffen.

Mehr als drei Viertel der Gymnasiasten nutzen den Computer intensiv. Weit über die Hälfte hat einen eigenen Computer. Fast jeder Gymnasiast nutzt das Internet und der größte Teil nutzt im Internet Dienste wie Email oder Instant-Messenging.

Das Bild sieht bei Hauptschülern anders aus. Nur über die Hälfte nutzt den Computer intensiv und einen eigenen Computer besitzen weniger als die Hälfte. Während kaum ein Gymnasiast nicht im Internet surft, sind es bei den Hauptschülern nur drei Viertel, die sich im Netz aufhalten. Hauptschüler nutzen auch kaum Angebote wie Email oder Instant-Messenging und Nachrichten im Internet werden von den wenigsten Hauptschülern abgerufen, im Gegensatz zu den Gymnasiasten, bei denen es noch knapp die Hälfte tun.

Medien verschärfen das Bildungsproblem

Auch früher, als es noch keinen Computer gab, war die Bewertung und Auswertung, sowie die Nutzung der Medien von der sozialen Herkunft und dem Bildungshintergrund abhängig. Die Unterschiede sind seit der Einführung des Internets nicht gesunken, wie angenommen werden sollte. Die Unterschiede haben sich tatsächlich verschärft und die Ungleichverteilung der Chancen für die Zukunft sind erheblich gewachsen.

Medien gehören zum Alltag der Jugendkultur und sind dementsprechend integriert. Sie nutzen Internet und Co. für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Bildungsbenachteiligte konzentrieren sich allerdings eher auf Real-Life-Formate des Fernsehens wie Big-Brother. Gefährlich ist, dass sie die Programme als Ratgeber sehen. Konfliktlösungsstrategien werden durch gewalthaltige Computerspiele erlernt, die langfristig die Einstellung und Verhaltensweise beeinflussen. Gymnasiasten haben mehr Distanz zu diesen Angeboten und reflektieren sie wesentlich kritischer.

Neue Medien als Informationsquelle

Bildungsbenachteiligte haben wesentlich weniger Interesse bei der Nutzung an politischen und gesellschaftlichen Themen. Boulevard, Infotainment und Talk-Shows bekommen für sie eine Ratgeberfunktion. Sie reflektieren die Informationen weniger auf Glaubwürdigkeit und reflektieren kaum, ob das erfahrene überhaupt Relevanz für das eigenen Leben hat.

Bildungsbevorzugte haben dagegen wesentlich mehr Interesse an Politik und Gesellschaft. Sie widmen sich anspruchsvollen Gebieten wie Musik, Natur, Kunst, Physik. Die Informationsquellen sind bei ihnen seriös. Auch eine intensive Nutzung klassischer Medien wie Tageszeitungen sind nicht unüblich. Die Nachrichten kommen bei ihnen häufig noch immer aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und auch im Internet passen sie auf, ob die gewählte Seite tatsächlich einen Stellenwert bei der seriösen Informationsbeschaffung hat.

Diese Umstände sorgen schließlich dafür, dass die Kluft zwischen den Schichten immer größer wird.

Jugendkulturen werden von Medien gemacht

Medien spielten in den Jugendkulturen schon immer eine Rolle. Die modernen Medien tragen diese Tradition einfach weiter. Aber auch hier ist der Bildungshintergrund entscheidend. Während Bildungsbeachteiligte sich eher konsumorientierten Kulturen anschließen, sind Bildungsbevorzugte dabei eigene Netzwelten zu eröffnen. Sie nutzen die Möglichkeiten zu Erfahrungsaustausch, bilden eigenen virtuelle und reale Netzwerke. Sie kommunizieren und planen Aktivitäten. Die Zeichen stehen bei ihnen nicht auf Konsum, sondern sie agieren aktiv in den virtuellen Welten der modernen Medienlandschaft. Auch hier erlangen sie dadurch wieder einen Vorteil.

Viele der Netzwerke, die von Gymnasiasten im Internet aufgebaut werden, gibt es auch in der Realität. Der Erfahrungsaustausch findet bei ihnen auf mehreren Ebenen statt.

Die Meinungen werden bei Bildungsbevorzugten nicht einfach übernommen und sie verändern die Medienlandschaft ständig mit Entwicklung wie Lan-Partys und ähnlichem.

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