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Kommunikation bei Pflanzen

Pflanzen sind auch nur Menschen? Nun, das vielleicht nicht, doch auch Pflanzen „reden“, kommunizieren untereinander und geben Botschaften weiter.

Manch einer mag sich wünschen, mit Pflanzen – mit seinen Pflanzen – reden zu können. Wenn die Blätter des Drachenbaums gelb werden, der Benjamini gleich sein gesamtes Blätterwerk abwirft oder die Keimlinge des erhofften Gemüsereichtums im heimischen Garten nur mehr vor sich hin mickern. Wenn sie doch nur reden könnten! Wollen sie mehr oder weniger Wasser, mehr Sonne, weniger Dünger, eine andere Zusammensetzung der Erde, haben sie Schädlinge, die wir nicht entdecken können? Wenn sie doch nur reden würden! Denn kommunizieren können sie offenbar. Wissenschaftler wollen den Klickgeräuschen auf den Grund gehen, die sie an den Wurzeln junger Getreidepflanzen entdeckt haben.

Klick klick – Pflanzen machen Töne und reagieren darauf

Unsensible Zeitgenossen versuchen mitunter ja selbst Tieren Gefühle abzusprechen. Auf breitere Skepsis stieß der Botaniker Lyall Watson, der in den siebziger Jahren mittels eines Lügendetektors Gefühle bei Pflanzen nachwies. Doch einiges spricht dafür, dass das Wesen der Pflanzen nicht im Mindesten hinreichend erforscht ist. So jedenfalls die Ansicht australischer Wissenschaftler, die der Frage nachgehen wollen, welche Rolle Geräusche bei Pflanzen einnehmen, „da wir im Bereich der sensorischen und kommunikativen Komplexität dieser Organismen noch immer große Wissenslücken haben“, heißt es in der Wissenschaftszeitschrift Trends in Plant Science.

Erste Schritte sind gemacht: Pflanzen reagieren auf Töne und geben Klickgeräusche von sich, so die Entdeckung von Dr. Monica Gagliano der University of Western Australia in Perth. Gemeinsam mit britischen und italienischen Kollegen konnte sie Geräusche an den Wurzeln junger Getreidepflanzen nachweisen. Diese geben regelmäßige „Klicks“ von sich. Außerdem richten sich offenbar die Wurzeln in Wasser nach einer Geräuschquelle eines bestimmten Frequenzbereiches aus.

Pflanzen warnen einander vor drohender Gefahr

„Es ist allgemein bekannt, dass Pflanzen auf Licht reagieren. Wissenschaftler wissen außerdem, dass Pflanzen flüchtige chemische Stoffe zur Kommunikation nutzen, beispielsweise wenn Gefahr durch einen Pflanzenfresser naht“, so Dr. Gagliano. Weitere Inspiration fand die Wissenschaftlerin in ihrem Kräutergarten und beschloss herauszufinden, ob Pflanzen Geräusche wahrnehmen können. Auch Vibrationen hält sie für eine wahrscheinliche Form der Kommunikation von Pflanzen.

Dass Pflanzen, allgemein die Natur eine beruhigende und ausgleichende Wirkung auf Menschen hat, ist nicht neu. Gern wird darüber gewitzelt, beispielsweise über die Esoterikerin, die sich nur dann intensiv spürt, wenn sie einen Baum umarmt. Ein glückseliges Lächeln erscheint in ihrem Gesicht. Doch wer weiß, womöglich ermöglicht es uns die Wissenschaft eines Tages, die Klickgeräusche der Pflanzen zu entschlüsseln. Und vielleicht ergibt sich dann: Pflanzen sind die besseren Menschen…