Liebeskiller: Streit ums Geld

Warum die Finanzen immer wieder für Diskussionen sorgen. Mein Geld, dein Geld, unser Geld? 80 Prozent der Auseinandersetzungen in Partnerschaften drehen sich um die Finanzen. Hört bei Geld die Liebe auf?

Sie gibt es leidenschaftlich aus, er hält es gerne zusammen. Wenn Beziehungspartner einen unterschiedlichen Umgang mit Geld haben, ist das Dynamit für die Liebe. Immer wieder kreisen die Streitgespräche über unnötige Ausgaben, Löcher auf dem Konto, Sparwahn oder Geizigkeit. Das geht auf Dauer an die Substanz und stellt die Liebe auf eine harte Probe. Doch das muss nicht sein! Diese Strategien helfen:

Warum der Zoff um den Zaster?

Das Thema Geld ist so wichtig, weil es unsere Lebensgrundlage bildet. Die meisten Menschen haben eine genaue Vorstellung davon, wie sie leben wollen und wie sie ihr Geld dafür einsetzen. Neben notwendigen Verpflichtungen, wie Miete, Lebensmittel und Kleidung geht es beim Streit ums Geld vor allem um die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse. Hier prallen schnell Welten aufeinander. Da trifft die Luxus-Shopperin auf den Sparer, der Finanzchaot auf die Gewissenhafte, der Geizhals auf die Genießerin. Krise vorprogrammiert! Wenn sie zum wiederholten Male das Konto überzieht, er so emsig spart, dass sie darunter leidet, fühlen sich beide in ihrem Leben bedroht. Diese Grundsatzfragen müssen genau besprochen und geklärt werden, sonst droht Dauerzoff!

Geht es beim Geld um Macht?

Wenn nur einer von beiden über das Geld entscheidet, dem Partner genaue Vorschriften macht, was mit dem Geld passiert und wie es ausgegeben werden darf, entsteht Ungleichheit. Und damit das Gefühl, keine eigenen Entscheidungen treffen zu können, vielleicht sogar vom Partner abhängig zu sein. Oft ist der Streit ums Geld aber ein Nebenkriegsschauplatz: Wenn in der Beziehung etwas nicht stimmt, sich ein Partner nicht mehr wohl fühlt, werden finanzielle Probleme oder Unstimmigkeiten als Anlass genommen, den Frust loszuwerden. Fragen Sie sich im Streitfall deshalb genau: Worum geht es gerade eigentlich wirklich? Um die 50 Euro oder um uns?

Gemeinsam oder getrennt – was sagt das Konto über die Liebe?

Die meisten Ehepaare vertrauen heute auf die Form der gemeinsamen Kontoführung. Denn: Die gemeinsame Kasse untermauert die Vorstellung eines gemeinsamen Lebens. Wir leben zusammen, wir teilen, was wir haben. Das gemeinsame Konto ist die romantische Form der Finanzenfrage. Vorraussetzung dafür: Gegenseitiges Vertrauen und klare Absprachen! Was können wir uns monatlich leisten? Wer behält den Überblick über Einnahmen und Ausgaben?

Paare, die sich für getrennte Konten entscheiden, leben eher nach realistischen Gesichtspunkten. Jeder behält sein Einkommen, gemeinsame Kosten werden separat überwiesen oder über ein Extra-Konto für Haushalt und Co. verwaltet. Ein Nachteil für die Liebe? Keineswegs, vorrausgesetzt beide Partner sind glücklich damit, fühlen sich, z.B. durch ein geringes oder nicht vorhandenes Einkommen (Stichwort Elternzeit) nicht benachteiligt.

Wie lässt sich Streit vermeiden?

Damit es nicht ständig wieder zu Reibereien wegen der Finanzen kommt, ist es zunächst wichtig, die gegenseitigen Erwartungen zu besprechen: Was ist dir wichtig und was brauche ich zum Glücklichsein? Ob eine große Mietwohnung oder lieber das Sparen für das Eigenkapitel zum eigenen Häuschen, das monatliche Shopping zum Up-to-Date bleiben, der Wunsch nach mehrwöchigen Urlauben im Jahr – besprechen Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen gemeinsam. Dazu gehören natürlich auch Kompromisse und Verzicht: Nicht alles ist realisierbar. Wenn nicht jedes Jahr ein 2-Wochen-Urlaub drin ist, weil sonst wichtige Rücklagen aufgebraucht werden, überlegen Sie gemeinsam: Können wir uns eine Woche leisten oder fahren wir nur alle 2 Jahre? Wichtig auch: Passen Sie Ihren Lebensstandard an das Vermögen an, besprechen Sie größere Anschaffungen miteinander.

Und wenn nur einer das Geld verdient?

Das Kind ist da, jetzt bleibt einer zu Haus. Das Elterngeld überbrückt nur für 1 Jahr, danach fällt ein Gehalt weg. Paare sollten sich jetzt genau überlegen, wie sie mit dem verringerten Einkommen leben wollen und können. Ein Gemeinschaftskonto oder ein fester monatlicher Betrag für den erwerbslosen Partner verhindert das Gefühl von Ungleichheit und Abhängigkeit. Jeder sollte weiterhin im Rahmen der Möglichkeiten seine persönlichen Wünsche erfüllen können, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

Beziehung ohne Trauschein – ist ein Partnerschaftsvertrag ratsam?

Wenn große finanzielle Ungleichheiten bestehen, sollten Paare über so eine Absicherung zumindest nachdenken. Auch wenn es unromantisch ist, denn: Unverheiratete sind im Falle einer Trennung rechtlich weniger geschützt als Ehepaare. Unterhaltsanspruch, Zugewinn, Rentenanteil oder Erbe – geht die Beziehung auseinander, knallt es häufig gewaltig. Wer bekommt was? Besonders wenn Kinder da sind, verhärten sich die Fronten. Auch die Frage des Sorgerechts wird in einem Partnerschaftsvertrag, der beim Notar geschlossen wird, geklärt.

Wenn Schulden die Beziehung stark belasten, wo finden Paare Hilfe?

Der Schuldenberg wächst und wächst, ein Licht am Ende des Tunnels ist nicht mehr in Sicht? Jetzt ist Hilfe dringend erforderlich! Denn: Eine ausweglose Finanzsituation belastet nicht nur die Beziehung enorm, Betroffene verstricken sich meistens auch immer mehr in der Schuldenfalle. Und aus einer kleinen Rechnung wird dank Mahn- und Inkassogebühren im Laufe der Monate ein horrender Betrag.

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