Lipom: Information zu harten oder weichen Knoten unter der Haut

Lipom: Ursachen, Symptome, Behandlung, Prognose. Ein harter oder weicher Knoten unter der Haut kann auf ein gutartiges Lipom oder ein bösartiges Liposarkom hindeuten.

Das Lipom ist der am häufigsten vorkommende gutartige, das Liposarkom der am zweithäufigsten vorkommende bösartige Weichteiltumor. Lipome treten mit einem Verhältnis von 100:1 deutlich häufiger auf als Liposarkome.

Lipom

Bei Lipomen handelt es sich um gutartige Fett- und/oder Bindegewebsgeschwulste, die meist direkt unter der Haut auftreten. Am häufigsten entstehen sie im Bereich der Schultern, des Rückens, des Nackens, des Kopfes, der Arme, der Oberschenkel und im Bauchbereich.

Die meisten Lipome sind oberflächlich und befinden sich im direkt unter der Haut liegenden Gewebe (subkutan). Tiefer liegende Geschwulste sind klinisch meist nicht relevant und werden nur zufällig entdeckt. Sie kommen in der Muskulatur, im Brustkorb oder in der Bauchhöhle vor sowie in inneren Organen. Überall, wo es Fettgewebe im Körper gibt, kann es auch zur Entstehung von Lipomen kommen.

Befindet sich der Knoten im Kopfbereich, ist es möglich, dass es sich dabei nicht um ein Lipom, sondern ein Atherom handelt, eine gutartige Zyste in der Unterhaut, die aus Fetttropfen, Fettkristallen und Epidermiszellen besteht und sich entzünden oder vereitern kann.

Ursache und Entstehung

Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die Ursachen der Entstehung von Lipomen. Man geht von einer genetisch bedingten Entartung von Fettzellen aus, die zur Knotenbildung führt. Der Auslöser für diese Entartung ist nicht bekannt. Eine Prophylaxe ist nicht möglich.

Manifestation und Form

Die Größe eines Lipoms variiert zwischen wenigen Millimetern und bis zu über 20 cm Durchmesser. Meist handelt es sich dabei um langsam wachsende, weiche Knoten, die sich unter der Haut verschieben lassen. Lipome, die viel Bindegewebe enthalten, können auch hart sein.

Das bösartige Liposarkom

Handelt es sich bei dem Knoten um einen bösartigen Tumor, spricht man von einem Liposarkom. Liposarkome entstehen aus entarteten Fettzellen. Sie sind typischerweise nicht verschiebbar, da sie mit dem umliegenden Gewebe verwachsen sind. Sie zeichnen sich durch schnelles Wachstum und Druckschmerzen aus. Meist treten sie ab dem 50. Lebensjahr hauptsächlich im hinteren Bauchraum und an den Beinen oder im Rücken- und Nackenbereich auf und sollte unbedingt histologisch untersucht werden.

Diagnose

Die erste Diagnose findet meist über Ertasten der Beweglichkeit des Tumors statt. Eine verschiebliche Geschwulst deutet auf ein gutartiges Liposom hin. Zur genaueren Diagnose erfolgt eine Punktion. Bildgebende Verfahren wie CT und MRT ermöglichen eine Einschätzung der Größe. Im Ultraschall stellt sich einfaches Fettgewebe, wie das eines Lipoms, weißlich dar. Zysten erscheinen dunkel.

Therapie

Wenn gutartige Lipome keine Schmerzen bereiten, ist aus medizinischen Gründen keine Behandlung notwendig, da sie nicht dazu neigen, zu entarten. In einigen Fällen kann ein Lipom Schmerzen, z.B. durch Druck auf Sehnen oder Nervenbahnen, oder im Bereich der Haut Gefühlsveränderungen wie Taubheit verursachen.

Eine Behandlung erfolgt operativ beim Chirurgen. Subkutane Geschwulste werden unter lokaler Betäubung entfernt und es erfolgt eine histologische Untersuchung. Meist bleibt dabei eine deutlich sichtbare Narbe zurück. Das neuere Verfahren des Absaugens (Liposuktion) hinterlässt sehr viel kleinere Narben, hat aber den Nachteil, dass sich dabei das vollständige Entfernen sämtlicher Zellen als schwierig erweist. Dies ist jedoch unbedingt notwendig, da eventuell zurückgelassene Fettzellen zur Bildung eines neuen Lipoms führen können. Außerdem werden bei der Methode des Absaugens die Zellen fast gänzlich zerstört, was einen pathologischen Befund erschwert.

Im Zweifel ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, der die Art des Knotens charakterisiert und über die Möglichkeiten zum weiteren Vorgehen informiert.

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