Metabolisches Syndrom oder „Tödliches Quartett“

Die Wohlstandskrankheit Metabolisches Syndrom müsste nicht sein und es kann ihr leicht entgegengewirkt werden.

Die Vorteile, die der Wohlstand bietet, zu genießen, ist eine durchaus natürliche Sache. Allerdings hat der Genuss auch seine Tücken. Nämlich dann, wenn er falsch umgesetzt wird. Zivilsations- beziehungsweise Wohlstandskrankheiten sind die Folge.

Metabolisches Syndrom

Das Metabolische Syndrom, auch „Tödliches Quartett“ genannt, ist eine typische Wohlstandskrankheit. Es bezeichnet das gleichzeitige Auftreten verschiedener Risikofaktoren, welche die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) hervorrufen. Die vier wichtigsten Risikofaktoren sind bauchbetontes Übergewicht, veränderte Blutfettwerte (Triglyzeride zu hoch, HDL-Cholesterin zu niedrig), erhöhter Blutdruck sowie erhöhter Nüchtern-Blutzucker. Die Diagnose Metabolisches Syndrom wird gestellt, wenn mindestens drei der genannten Risikofaktoren vorliegen. Jede der genannten Krankheiten des Metabolischen Syndroms ist ein unabhängiger Risikofaktor für Schäden an den Blutgefäßen. Je mehr dieser Risikofaktoren gleichzeitig vorkommen, desto höher ist die Gefahr, dass sich schwere Erkrankungen wie etwa die koronare Herzkrankheit, ein Schlaganfall oder eine arterielle Verschlusskrankheit entwickeln.

Die Kehrseite des Wohlstands

Die Zeitbombe liegt im Bauch. Der Gürtel muss immer weiter geschnallt werden, da der Bauchumfang sonst nicht mehr in die Hose passt, gegessen wird nach Lust und Laune und Sport findet nur mehr vor dem Fernsehgerät statt. Die gefährliche Mischkulanz. Ein dicker Bauch kann einen Menschen stören oder auch nicht. Unabhängig davon bedeutet zu viel Speck um die Hüften aber auch zu viel Fett und zu viel Zucker im Blut. Die Spirale beginnt sich zu drehen. Als wesentliche Ursache für das Metabolische Syndrom gilt daher neben genetischer Veranlagung das Übergewicht. Überschüssige Kilos machen die Zellen des Körpers weniger empfindlich für Insulin. Übergewicht entsteht meistens durch unausgewogene Nahrungsaufnahme mit viel Fett.

Vorgegaukelte Gesundheit

Menschen mit Metabolischem Syndrom merken lange Zeit nichts von ihrer Krankheit. Ein zu hoher Blutdruck ist ebenso wenig spürbar wie erhöhte Cholesterin- oder Blutzuckerwerte. Das einzig sichtbare Symptom ist der Körperumfang um die Mitte. Ein optisches Signal, an das man sich aber in fataler Weise gewöhnt. Müdigkeit, großes Durstgefühl und abnehmende Belastbarkeit sind ebenfalls Warnzeichen für eine Erkrankung.

Gegenstrategien

Eine „Wunderwaffe“ gegen das Metabolische Syndrom oder das „Tödliche Quartett“ gibt es nicht. Die gute Nachricht lautet allerdings: Ist die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten, können die Symptome wieder verschwinden. Kalorienbewusste und abwechslungsreiche Ernährung mit einem reichlichen Anteil an Obst und Gemüse setzen den überflüssigen Kilos zu. Ganz wichtig ist allerdings Bewegung. Jeden zweiten Tag eine mäßig anstrengende Ausdauersportart (Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking) auszuüben, ist ein entscheidender Schutzfaktor. Aber es gilt natürlich, dass Vorbeugung noch immer die beste Medizin ist. Ein gesunder Lebensstil und bei Vorbelastung regelmäßige Checks beim Arzt.

Anmerkung: Vorliegender Artikel ist journalistisch recherchiert und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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