Mobbing an Schulen

Schüler leiden zunehmend unter Attacken ihrer Mitschüler. An den Schulen in Deutschland nimmt das Problem des Mobbings zu. Lehrer wissen um dieses Problem, sehen jedoch weg oder haben keine Handhabe.

Ein Kind kommt von der Schule nach Hause und gibt bekannt, dass es am nächsten Tag nicht mehr dorthin gehen wird. Richtig, nicht wollen, sondern werden.

Für die Eltern ist dies ein Alptraum. Sie machen dem Nachwuchs klar, dass das nicht geht. Doch das Kind lässt sich nicht von seinem Entschluss abbringen und die Eltern sind ratlos. Was können sie tun? Wie kann man dem betroffenen Kind helfen?

Veränderungen am eigenen Kind rechtzeitig erkennen

Mobbing verändert das Wesen eines Kindes. Dieser Prozess geht schleichend vonstatten. Eltern erkennen, dass sich ihr Kind verändert, nicht mehr fröhlich ist oder auch zunehmend aggressiver wird. Auch Leistungsversagen in höheren Klassenstufen kann auf Mobbing in der Schule hinweisen. Häufig werden solche Veränderungen mit pubertären Veränderungen erklärt. Wichtig ist es jedoch, dass man den Kindern das Gefühl vermittelt, dass man sie mit ihren “Macken” liebt. Nur so gelangt es den Eltern, in die Seele der jungen Menschen zu gelangen.

Wie ernst muss man Opfer nehmen

Die Voraussetzung, etwas gegen dieses Phänomen zu untenehmen, ist, dass sich die Kinder den Eltern gegenüber öffnen und aussprechen, was ihnen passiert ist, was und wie sie sich fühlen. Können die Eltern nicht so weit vordringen, besteht ernst zu nehmende Gefahr. Tiefgreifende psychische Erkrankungen können die Folge sein. Und wenn auch dann niemand die Gefahr erkennt, können Drogen- oder Alkoholsucht die Folge sein. Wenn auch dann noch niemand die Hilferufe richtig deutet, bleibt den Opfern meist nur der Ausweg des Suizid. Dabei erscheint es als reiner Glücksfall, wenn der Druck auf das Opfer nach außen explodiert und den Eltern die Absicht klar darlegt: “Ich kann nicht mehr.”, “Ich bringe mich um.”, “Wenn ich morgen wieder in die Schule muss, dann bringe ich mich um.”

Diese Sätze mögen die Eltern schockieren, doch an dieser Stelle besteht Handlungsbedarf.

Was Eltern tun können

Wichtig ist an dieser Stelle, richtig zu reagieren. Es gilt nun für die Eltern für ihre Kinder da zu sein. Alles andere ist an diesem Punkt nebensächlich. Wurde bis zu diesem Moment noch kein Gespräch mit dem Kind geführt, dann ist das der letzte Moment um Schlimmeres abzuwenden. Auch ein Gespräch in der Schule mit Klassenlehrer und Schulleiter muss folgen. Das Kind in der Opferrolle muss nun ge- und beschützt werden, muss wissen, dass jemand hinter ihm und zu ihm steht.

Sollten all diese Anstrengungen nicht von Erfolg gekrönt sein, dürfen Eltern auf keinen Fall aufgeben und erwarten, dass das Kind sich eben mit der Situation abfindet.

Weitere Hilfe kann man sich in dieser Lage in den Beratungsstellen der Diakonie holen, da hier professionelle Psychologen tätig sind.

Selbsthilfe der Opfer

Auch wenn es eigentlich die Pflicht der Erwachsenen ist, Kinder vor solchen Übergriffen zu schützen, passiert es häufig, dass die jungen Menschen mit dem Problem des Mobbings allein da stehen. Da für diese Opfer das Zuhause nicht als Schutz, aus welchem Grund auch immer, zur Verfügung steht, kann man ihnen nur raten, selbst sich so viel Mut zu fassen, die diakonischen Beratungsstellen aufzusuchen. Mag man nicht allein hingehen, sollte man eine Freundin oder einen Freund fragen, ob sie oder er das erste Mal als Begleitung zur Verfügung steht. An Aufgeben sollen diese Kinder jedoch nie denken.

Gründe, die diakonischen Beratungsstellen zu nutzen

Noch immer ist der Weg in psychologische Beratungsstellen ist noch immer ein Tabuthema in Deutschland. Geht man dorthin, wird man oft schräg angesehen und belächelt.

Psychologische Praxen müssen sich mit vielen bürokratischen Hinternissen herumschlagen.

Die Alternative dazu sind die diakonischen Beratungsstellen. Sie helfen unbürokratisch. Hier fragt keiner als Erstes nach der Chipkarte der Krankenversicherung. Hier steht der Patient mit seinem Problem im Vordergrund. Alle Beratungen sind kostenlos.

Die Mitarbeiter geben gerade jungen Menschen, die in Not sind, das Gefühl, dass sie wichtig sind. Sie hören sich das Problem an und versuchen in Gesprächstherapien Ansätze zu finden, die scheinbare Ausweglosigkeit wieder in ein lebenswertes Leben umzukehren. Dabei wird auch versucht, die Ursachen für die bestehende Lage zu analysieren.

Das heißt also, das Opfer wird nicht nur als bedauernswert eingestuft, sondern der Therapeut fragt, warum das Opfer zum Opfer wurde. Diese oft schwere Erkenntnis ist aber für die Bewältigung des Traumas notwendig.

Mobbingopfer an Schulen dürfen sich nicht in ein Schneckenhaus zurückziehen, auch wenn das unmittelbare Umfeld die Notlage weder erkennen kann oder erkennen will. Letzter Ausweg sind die psychologischen Beratungsstellen der Diakonie.

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