Mundhygiene auch im Alter – von Zahnverlust und Prothesen

Paradontose ist die Hauptursache für Zahnverlust in den westlichen Industrienationen. Der Schlüssel zur Prophylaxe liegt in der Mund- und Zahnhygiene.

Während Zahnerkrankungen keine notwendige Konsequenz des Alterungsprozesses darstellen, gibt es doch eine Reihe von anatomischen und funktionellen Veränderungen im Alter, die Einfluss auf die Mundhygiene haben. Die Veränderung der Zahnstruktur (verkleinerter Zahnwurzelraum, verändertes Verhältnis von Nerven- und Gefäßanteil der Zahnwurzel) hat eine verminderte oder aufgehobene Schmerzempfindlichkeit, eine verringerte Regenerationsfähigkeit und erhöhte Zahnsprödigkeit zur Folge. Außerdem kann eine Degeneration der Speicheldrüsen-Ausführungsgänge die Speicheldrüsenfunktion so stark beeinträchtigen, dass das Risiko für Mundtrockenheit steigt.

Besonders in Pflegeheimen wird oft zu wenig auf gute Mundhygiene geachtet

Die Ursachen für geringe Mundhygiene im Alter sind verschiedenster Natur. Nachlassende Sehkraft und manuelle Geschicklichkeit oder Flexibilitätsverlust der Arme sind einige Beispiele. Wie wichtig die Mundhygiene ist, zeigen die Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Lungenentzündungen und fehlender Mundhygiene. Besonders auffällig sind hierbei alte Menschen, die in Pflegeheimen leben. Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Mundhygiene negativ beeinflusst, ist, dass alte Menschen, aufgrund einseitiger Ernährung, unter Fluormangel leiden können. Sehr wichtig sind natürlich auch regelmäßige Zahnarztbesuche, um eventuelle Probleme rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.

Zahlen aus den USA zeigen eine Ambivalenz auf Gebiet der Mundhygiene

Die Hauptursache für Zahnverlust ist die Parodontose. Eine erschreckende Zahl kommt aus den USA, wo über 90 Prozent aller Menschen im Alter von 50 Jahren bereits parodontale Probleme haben. Positiv zu vermerken ist, dass die vollständige Zahnlosigkeit im Alter weit weniger verbreitet ist als noch vor wenigen Jahrzehnten. Dennoch sind immer noch ungefähr die Hälfte aller US-Amerikaner über 85 davon betroffen. Zahnlosigkeit sollte nicht unterschätzt werden, da sie große Veränderungen in der Sprache, Kaufunktion und Gesichtskonturen nach sich ziehen kann.

Eine gute Zahnprothese kann bei bereits entstandenen Schäden hilfreich sein

Zahnprotesen sind hier ein möglicher Ansatzpunkt, wobei die Kaufunktion auch dadurch nur auf circa 15 Prozent des Ausgangswertes angehoben werden kann. Daher die häufige Unzufriedenheit der Patienten mit ihren Prothesen. Wichtig ist, dass Zahnprothesen in regelmäßigen Abständen den veränderten Kieferverhältnissen des Patienten angepasst werden. damit keine Schäden durch mechanische Irritation entstehen können. Außerdem sollte man wissen, dass eine schlecht sitzende Prothese im Zusammenspiel mit mangelnder Mundhygiene hervorragende Ausgangsbedingungen für eine Pilzinfektion bietet. Diese kann ohne Symptome, aber auch schmerzhaft sein und ist erkennbar an gereizter rötlicher Schleimhaut, die sich ziemlich scharf abgegrenzt unter der Prothese finden lässt. Alles in allem bedarf es also oft eines aufmerksamen Umfeldes, welches sich mit diesen Problemen auseinandersetzt, in der Voraussicht, sich viel Ärger ersparen zu können, wenn rechtzeitig interveniert wird.

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