Nachtschicht: Gesundheitliche Folgen und was man dagegen tun kann

Nachtschicht kann schnell zu einer körperlichen und psychischen Belastung werden. Schichtarbeiter sollten daher für ausreichend Erholung sorgen.

Regelmäßige Arbeitszeiten von Montag Früh bis Freitag (Nach)Mittag sind heutzutage nicht selbstverständlich. Immer mehr Menschen müssen ihrem Job rund um die Uhr nachgehen. Das kann nicht nur das soziale Leben beeinträchtigen. Auch die Gesundheit hat oftmals unter dem wechselnden Tagesrhythmus zu leiden.

Die ganze Nacht wach zu bleiben ist unnatürlich

Bei Tageslicht ist die Leistungsfähigkeit des Menschen am größten. Früh- und Spätschichten machen ihm daher in der Regel am wenigstens aus. Problematisch kann es bei der Nachtarbeit werden. Sich die ganze Nacht wach zu halten, ist unnatürlich für uns. Deswegen haben selbst Personen, die nicht so schnell müde werden, zwischenzeitlich einen “Hänger”. Auf die Dauer kann das den Biorhythmus und den Hormonhaushalt kräftig durcheinanderwirbeln. Schlafstörungen und nervöse Unruhe sind häufig die Folgen.

Der menschliche Körper lässt sich nur zum Teil überlisten, beispielsweise durch Lampen, die spezielles Tageslicht ausstrahlen. Aber die Umstellung klappt nicht dauerhaft. Es genügt ein freies Wochenende und der Körper hat wieder “vergessen”, dass er nachts wach bleiben soll.

Nachtschicht erfordert mehr Anstrengung

Ein weiteres Problem, das die Nachtarbeit mit sich bringt, ist der Umstand, dass man sich mehr anstrengen muss, um dasselbe Pensum wie am Tag zu leisten. Das wiederum belastet das Herz-Kreislauf-System erheblich. Folgeerkrankungen wie hoher Blutdruck sind keine Seltenheit.

Nachtschicht ist auch eine Belastung für die Psyche

Das Problem, nicht ausreichend Erholung zu finden, wird oftmals noch dadurch verstärkt, dass es in der Nachbarschaft am Tage normalerweise sehr aktiv zugeht. Ob lärmende Kinder, starker Verkehr oder laufende Waschmaschinen, es gibt vieles, was einem Nachtschichter den Schlaf rauben kann. Schichtarbeit macht somit nicht nur dem Körper zu schaffen. Auch die Psyche kann angegriffen werden. Depressionen und allgemeine Lustlosigkeit sind häufige Folgen.

Wechsel in die Tagschicht

Wer Probleme hat, die Schichtarbeit zu verkraften, sollte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Leider ist ein Wechsel der Arbeitsstelle oftmals keine Alternative. Gäbe es genügend gut bezahlte Jobs mit regelmäßigen Tagesarbeitszeiten, würde sich kaum noch jemand dafür entscheiden, in Schichten zu gehen. Allerdings kann es sich gerade bei größeren Firmen lohnen, einmal bei der Personalabteilung nachzufragen, ob ein Wechsel in die Tagschicht möglich ist.

Für Schlaf und Erholung sorgen

Entspannungsübungen wie Autogenes Training und Yoga können beispielsweise helfen, Stress zu bewältigen. Auf Schlaf- und Beruhigungsmittel sollte dagegen nicht zurückgegriffen werden, da sie schnell in die Abhängigkeit führen können.

Um ausgeglichen zu bleiben, sollte man versuchen, soviel Schlaf wie möglich auf natürlichem Wege zu bekommen. Wer morgens nach der Nachtschicht nicht schlummern kann, sollte sich auf jeden Fall noch einmal am Mittag oder Nachmittag hinlegen. Ein abgedunkeltes Zimmer oder Augenklappen helfen, die Helligkeit auszublenden. Sie sind zwar nicht jedermanns Sache, aber wenn sie nicht stören, sollte man außerdem Ohrenstöpsel als Einschlafhilfe benutzen.

Eventuelle Schlafstörungen im Vorfeld ausschließen

Auch eventuelle Störungen sollten schon im Voraus so weit wie möglich ausgeschlossen werden. So kann beispielsweise der Stecker des Telefons gezogen werden, um ein unerwünschtes Aus-dem-Bett-Klingeln zu vermeiden. Das ist in mehrerlei Hinsicht hilfreich, wenn man tagsüber allein ist. Bei rechtzeitiger Bekanntgabe des Dienstplanes werden Verwandte und Freunde wohl nicht zu früher Stunde anrufen. Aber oftmals hat man das Pech, dass ausgerechnet nach der Nachtschicht sämtliche Umfrageinstitute und Losverkäufer an einen zu denken scheinen. Nicht nur die Unterbrechung ist dann ärgerlich. Es besteht zudem die Gefahr, dass man im schlaftrunkenen Zustand Abschlüsse tätigt, die man eigentlich gar nicht will.

Ein Dienstplan für die Familie

Ein Dienstplan, der in der Wohnung aushängt, informiert die Familie, an welchen Tagen sie besondere Rücksicht auf den Schichtarbeiter nehmen sollte. Auch lässt sich die wenige gemeinsame Zeit besser nutzen. Denn soziale Kontakte und das Gefühl, aus dem Familienleben nicht ausgegrenzt zu werden, sind für das Wohlbefinden des Schichters besonders wichtig.

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