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Nasenbluten – meistens harmlos – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. 

Die Gründe für Blutungen aus der Nase können sehr vielfältig sein.

Die Auslöser sind jedoch nicht in allen Fällen auf die leichte Schulter zu nehmen.

Es kommt zu – in der Regel einseitigem – Nasenbluten, wenn die Blutgefäße der Nasenschleimhaut aus irgendeinem Grund platzen oder reißen. Zu den äußeren Ursachen zählen Schläge, Stöße oder Stürze. Besonders anfällig hierfür sind Kinder, da ihre Blutgefäße noch wesentlich sensibler sind als die von Erwachsenen. Oft ist wildes Toben beim Spielen der Auslöser für Nasenbluten. Bei Menschen über 50 werden die Blutgefäße im Nasenraum wiederum etwas poröser, sodass sie wiederum anfälliger für Nasenbluten werden.

Weitere mögliche Ursachen für Nasenbluten

Auch bei extrem trockener Raumluft oder in den kalten Wintermonaten werden die Nasenschleimhäute empfindlicher und rissiger, was wiederum Nasenbluten begünstigen kann. Sind die Nasenschleimhäute durch Heuschnupfen oder eine Erkältungskrankheit gereizt, ist dem Nasensekret häufig ebenfalls Blut beigemengt.

Kann Nasenbluten nicht durch äußere Einflüsse wie Schläge, Stöße, Stürze oder Schnupfen erklärt werden, gibt es eine Reihe von medizinischen Ursachen, die für Nasenbluten verantwortlich sein können. Dies trifft meist zu, wenn Nasenbluten aus heiterem Himmel scheinbar ohne erkennbaren Anlass einsetzt und die Blutung nicht nach maximal einer Minute gestoppt ist.

Mögliche medizinische Ursachen für spontanes, scheinbar grundloses Nasenbluten

  • Bluthochdruck (Hypertonie). Der spontane, vom Körper selbst induzierte Aderlass bewirkt zumindest ein kurzfristiges Absinken des Blutdrucks in unkritische Bereiche (zwischen 120 : 70 und 140 : 90)
  • ein Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie). Normal sind bei einem gesunden Erwachsenen 150.000 bis 450.000 Thrombozyten. Wird dieser Wert erheblich unterschritten, kann es zu spontanen Blutungen auch aus der Nase kommen. Bei der Thrombozytopenie handelt es sich um eine Form der Blutgerinnungsstörung
  • Ähnliches gilt für Leberfunktionsstörungen, die ebenfalls zu Veränderungen der Blutgerinnung führen können
  • Nasenbluten kann insbesondere bei sehr hohen Außentemperaturen in Verbindung mit hoher Sonneneinstrahlung ein Symptom für einen Hitzschlag sein
  • in seltenen Fällen ist spontanes, starkes Nasenbluten ein erstes Symptom für einen Tumor der Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen oder des Nasen-Rachen-Raums.

Krebserkrankungen des Nasen-Rachen-Raums

Von Tumoren im Nasen-Rachen-Raum sind am häufigsten Personen zwischen 50 und 60 Jahren betroffen, wobei Mediziner festgestellt haben, dass von dieser Form des Krebses besonders häufig Asiaten betroffen sind. Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass nicht auch Angehörige anderer ethnischer Gruppen an Tumoren im Nasen-Rachen-Raum erkranken können.

Als Risikofaktoren gelten unter anderem Rauchen, der Konsum von Schnupftabak oder Kokain, Alkoholismus, häufiger Genuss von gepökeltem Fisch und das regelmäßige Einatmen bestimmter Staubarten wie etwa Kohle, Nickel oder Hartholz. Ebenso ist oft eine genetische Disposition gegeben. Die Diagnose erfolgt mittels Endoskopie des Nasen-Rachen-Raums, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztherapie (MRT).

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Nasenbluten

Mediziner empfehlen, die Nasenflügel für einen Zeitraum von etwa 15 Minuten zusammenzudrücken, um so die Blutung zu stoppen. Gleichzeitig soll der Kopf vornüber gebeugt und ein kaltes Tuch in den Nacken gelegt werden. Wichtig ist, sich nicht unmittelbar nach dem Nasenbluten die Nase zu putzen, da hierbei auch die Blutplättchen, die das betroffene Blutgefäß verschlossen haben, mit ausgeschneuzt werden, sodass es zu erneutem Nasenbluten kommen kann.

Normalerweise ist Nasenbluten harmlos, setzt es jedoch zunehmend häufiger spontan ohne jeden erkennbaren Anlass ein und erscheint der Blutverlust im Zusammenhang hiermit ungewöhnlich hoch, ist in jedem Fall eine ärztliche Untersuchung ratsam.