Nur keinen Stress – Tipps für das Autofahren in der Sommerhitze 

Wer im Hochsommer mit dem Auto unterwegs ist, sollte einen kühlen Kopf bewahren und ein paar Tipps befolgen.

Das Fahren in einem aufgeheizten Auto ist nicht nur unangenehm, sondern ausgesprochen ungesund. Es beschleunigt den Herzschlag, führt zu Schweißausbrüchen und macht nervös. Unter Umständen ist die Hitze auch eine Mitursache für Unfälle. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) hat festgestellt, dass sich schon bei 27 Grad Außentemperatur die Unfallzahlen in den Ortschaften um sechs und bei 32 Grad sogar um 13 Prozent erhöhen. Bei 37 Grad werden sogar über 33 Prozent zusätzliche Crashs vor allem unter Beteiligung von Fahrzeugen ohne Klimaanlage registriert. Der DVR stützt sich dabei auf eine Studie des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Gesamthochschule Wuppertal, die anhand der Unfallstatistiken und der regionalen Temperaturwerte den Zusammenhang von steigenden Temperaturen und Unfallhäufigkeit nachweist.

Hitze macht Autofahrer aggressiv

Jeder Autofahrer reagiert anders auf die Hitze. Der eine wird einfach nur müde und schlapp, den anderen bringen die sommerlichen Temperaturen im wahrsten Sinne des Wortes „zum Kochen“ – die Neigung zu Aggressionen steigt mit der Temperatur. Das Fahrverhalten wird unter Hitzestress irrational. Faktoren, die das Risiko eines Unfalls deutlich erhöhen.

Wie der Autofahrer mit einem kühlen Kopf durch die Sommerhitze kommt, verraten folgende Tipps.

Klimaanlage nicht voll aufdrehen

Wer sein Auto in der Hitze geparkt hatte, findet bei seiner Rückkehr eine bis zu 60 Grad heiße „Sauna“ vor. Wer jetzt die Klimaanlage voll aufgedreht, hat zwar für schnelle Abkühlung gesorgt, muss sich aber über einen steifen Nacken oder Muskelbeschwerden nicht wundern. Deshalb: Die manuell geregelte Klimaanlage nicht voll aufdrehen und die Luftauslässe nicht direkt auf den Körper richten. Kurz auf Umluft schalten. Die gewünschte Temperatur wird auch bei niedrigerer Gebläsestufe schneller erreicht, wenn keine warme Luft von außen zugeführt wird. Die Differenz zwischen Außen- und Innentemperatur beträgt idealerweise nicht mehr als acht Grad.

Alle Türen öffnen und durchlüften

Es ist ratsam, bei stark aufgeheiztem Innenraum mit dem Start zu warten und erst alle Türen zu öffnen, um so für gute Durchlüftung zu sorgen. Die angestaute Hitze kann aus dem Pkw entweichen. Geöffnete Seitenfenster während der Fahrt sind zwar ein beliebter Ausgleich für die Hitze im Wageninnern, aber die Zugluft begünstigt Ohrenentzündungen, Erkältungen und einen steifen Nacken. Außerdem sorgt der erhöhte Geräuschpegel gerade bei höherem Tempo für zusätzlichen Stress.

Viel trinken – aber nicht eisgekühlt

Versorgen Sie sich vor einer längeren Fahrt mit ausreichend Getränken. Flüssigkeit ist nicht nur angenehm, sondern auch wichtig für den Körper. Bei großer Hitze verliert der Körper durch Schwitzen in nur einer Stunde bis zu drei Liter Flüssigkeit. Eiskalte Erfrischungsgetränke sollten allerdings tabu sein. Sie veranlassen den Körper zu einer Gegenreaktion. Er schwitzt noch mehr, was den Flüssigkeitsverlust zusätzlich erhöht. Geeignet sind alkoholfreie Getränke wie Mineralwasser, verdünnte Säfte oder Kräutertee. Auf Kaffee in größeren Mengen sollte man verzichten.

Kinder sind im Glutofen Auto besonders gefährdet

Kleine Kinder oder Haustiere wie zum Beispiel Hunde dürfen unter keinen Umständen – auch nicht für kurze Zeit – in der prallen Sonne im Auto zurückgelassen werden. Im Pkw ist eine Bruthitze wie im Backofen. Es besteht Lebensgefahr. Bei 30 Grad heizt sich nach Angaben des ADAC der Innenraum unter direkter Sonneneinstrahlung pro Minute um ein weiteres Grad auf, Werte von bis zu 70 Grad sind so schnell erreicht. Solche Werte können zu Ohnmacht oder Kreislaufkollaps führen und sind im Extremfall sogar lebensgefährlich. Bei den heutigen Fahrzeugen fallen zudem die Windschutz- und Heckscheiben häufig besonders groß aus. Die großen Glasflächen fördern den Aufheizeffekt zusätzlich. Da hilft auch kein offener Fensterspalt. Der größte Temperaturanstieg erfolgt übrigens in der ersten halben Stunde. Und besonders gefährlich sind laut ADAC dunkle Fahrzeuge, da sie die Wärme absorbieren. Die Innenraumtemperatur kann bis zu 15 Prozent höher sein als in hellen Autos.

Nicht randvoll tanken

Bei Hitze dehnen sich 50 Liter Kraftstoff um etwa einen Liter Volumen aus. Daher: Bei Sonneneinstrahlung nie randvoll tanken, weil das Benzin sonst durch den Druck überlaufen und sich am abgestellten Fahrzeug entzünden kann.

Möglichst im Schatten parken

Wer nicht in ein aufgeheiztes Auto einsteigen will, sollte möglichst im Schatten parken. Zu beachten ist jedoch, dass die Sonne wandert – und damit auch der Schatten. Je nach Länge des Aufenthaltes sollte der Parkplatz daher so gewählt werden, dass der Wagen zum Zeitpunkt der geplanten Abfahrt im Schatten steht.

Einen rundum wirksamen Schutz gegen die Hitze im abgestellten Auto gibt es nicht. Jedoch können spezielle Alumatten oder Pappen an den Scheiben des geparkten Fahrzeugs zumindest für etwas Linderung sorgen. Das Armaturenbrett, das Lenkrad und der Schaltknauf können so heiß werden, dass man sich unter Umständen Hautverbrennungen zuziehen kann. Wenn man keinen schattigen Parkplatz findet, sollte man diese Teile im Fahrzeuginneren abdecken.

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