Osteopathie als echte Alternative

Was ist anders an dieser Form der Behandlung?

Bei Gelenkschmerzen, Verspannungen und nach Operationen ist die sanfte osteopathische Therapie eine Heilmethode mit hohen Erfolgs- und Zukunftsaussichten.

Krankengymnastik, Physiotherapie oder Massage bei Erkrankungen des Muskel- und/oder Skelettsystems sind als Therapieform weitgehend eingeführt und anerkannt. Die Osteopathie und ihre Behandlungsmethodik dagegen ist zwar in Mediziner- und in Gesundheitskreisen durchaus ein Begriff, aber in der Bevölkerung kaum bekannt. Dies mag zum einen daran liegen, dass die Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen und zum anderen, weil gerade in der Schulmedizin die Wirksamkeit einer osteopathischen Behandlung, nach den schulmedizinisch anerkannten Wissenschaftsparametern, bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Einzig am Patienten ist der Erfolg zu sehen. Ein Umdenken findet aber bereits statt. Die Osteopathie rückt als Präventivtherapie immer mehr in den Vordergrund. In der Zwischenzeit übernimmt mindestens eine gesetzliche Kasse die Kosten für die Behandlung. Manche Kassen übernehmen die Kosten anteilig.

Die Geschichte der Osteopathie

Der Begriff Osteopathie setzt sich aus den zwei griechischen Wörtern „ostéon“ für Knochen und „páthos“ für Leiden zusammen. Das Hauptthema der Osteopathie ist allerdings nicht nur das Knochenleiden, sondern unter anderem der gesamte Bewegungsapparat des Menschen und seiner Organe.

Der Amerikaner Dr. Arthur Still begründete vor über 130 Jahren die Osteopathie, indem er das Funktionieren von Bewegungen und der Beweglichkeit des Körpers als Grundlage für die Gesundheit erkannte. Gesundheit ist Beweglichkeit des gesamten Körpers und seiner Strukturen.

Strukturen und Funktionen des Körpers in der Osteopathie

Die Strukturen in unserem Körper sind Knochen, Muskeln, Sehnen und Organe. Sie sind ständig in Bewegung und erfüllen eine Funktion. Ist an einer Stelle die Funktion eingeschränkt, durch Unfall oder Krankheit, ist auch die Struktur beeinträchtigt. In der Osteopathie gelten alle Strukturen im Körper durch sogenannte Faszien, Bindegewebshüllen, als miteinander verbunden. Durch diese Verbindung beeinflussen sich die Strukturen gegenseitig. Schmerzen im Nacken können nach diesem Prinzip durch eine Funktionsstörung irgendwo anders im Körper herrühren. Ursache und Wirkung. Dies herauszufinden ist erstmal die Aufgabe des Osteopathen.

Was macht der Osteopath anders?

Das einzige osteopathische „Instrument“ für Diagnose und Therapie (in Europa) sind die Hände. Keine weiteren Hilfsmittel und keine Medikamente. Mit den Händen erfühlt der Therapeut die zusammenhängenden Faszien Schicht für Schicht und erspürt damit Funktionsstörungen. In einer langjährigen Ausbildung wird dieses Ertasten und Erspüren des menschlichen Organismus erlernt. Die Störung kann an vollkommen anderer Stelle sein als an der, wo der Schmerz sitzt. Ist eine Funktionsstörung oder eine Blockade ausgemacht, dann versucht der Therapeut diese Störung zu lösen, die Beweglichkeit wieder herzustellen und damit die Selbstheilungskräfte des Patienten zu fördern. Manchmal knackt ein Gelenk bei der Korrektur, die Herangehensweise ist aber trotzdem wesentlich sanfter als bei der Chiropraktik, die ursprünglich von der Osteopathie abgeleitet wurde. Der Osteopath ertastet den gesamten Körper, nebst Kopf und Füßen.

Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der Osteopathie

Die Osteopathie wird in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Begleitend oder allein. Bei Problemen im Bewegungsapparat, bei Verdauungsstörungen, im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, bei Schwangerschaft und in der Kinderheilkunde. Die Grenzen liegen bei seelischen Erkrankungen, bei bakteriellen Infektionen und bei offenen Wunden oder Brüchen. In Deutschland gilt die Osteopathie als Medizin. Infolgedessen dürfen nur Ärzte und Heilpraktiker als Osteopathen tätig werden.

Dauer und Kosten

Die Therapie dauert zwischen 45 und 60 Minuten. In der Regel ist eine Behandlung nicht ausreichend. Werden mehr Anwendungen benötigt, sollte eine Pause von zwei bis drei Wochen dazwischen sein, um dem Körper die Möglichkeit zur Reaktion zu geben. Die Behandlung wird privat nach der jeweiligen Gebührenordnung abgerechnet und kostet zwischen 60 und 250 Euro.

Fazit:

Auf jeden Fall ist diese Heilmethode, die seit ca. 1950 in Deutschland praktiziert wird, eine ideale Ergänzung zur Schulmedizin und wird durch ihre Sanftheit und relativ schnelle Wirkung immer beliebter.

Mehr über Osteopathie oder Adressen gibt es beim Verband der Osteopathen Deutschland e. V.

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