Parapsychologie und PSI-Forschung

Die wissenschaftliche Untersuchung anomaler Phänomene. Wunderheilung, Spukphänomene, UFO-Sichtungen oder das Verbiegen von Metallgegenständen scheinbar nur mit geistigen Kräften sorgen immer wieder für Schlagzeilen.

Schon seit der Antike sind Berichte über solch ungewöhnliche Phänomene bekannt. Wie beim Beispiel des bekannten Orakel von Delphi wurden um einige Orte ganze Kultstätten errichtet und über Jahrhunderte durch strenge Rituale in Betrieb gehalten.

Doch auch heute noch wird immer wieder von Personen oder Ereignissen berichtet, die mit klassischen wissenschaftlichen Methoden nicht erklärbar sind.

Wissenschaftliche Methoden zur Erforschung des Paranormalen

Um diese außergewöhnlichen Begebenheiten dennoch zu untersuchen, wurde die Fachrichtung der Parapsychologie oder PSI-Forschung. Hier werden unter anderem Erlebnisberichte gesammelt und durch Zeugen der Geschehnisse versucht, diese so genau wie möglich zu rekonstruieren und auch zu dokumentieren.

Dazu werden von den Parapsychologen die beiden Forschungsverfahren der qualitativen und quantitativen Experimente eingesetzt, um eventuell vorhandene paranormale Begabungen wissenschaftlich belegen zu können. So konnte bei einem Experiment, das die Fähigkeit des Geistheilens durch Berührung untersuchte, durch Messung der Gehirnströme festgestellt werden, dass sich die elektrischen Hirnaktivitäten von Heiler und Patient aufeinander einstellten. Von tatsächlich lang anhaltenden Zustandsverbesserungen von Patienten nach einer Geistheilung unter Laborbedingungen ist bisher zwar noch nichts bekannt, dennoch glaubt man langsam ein Verständnis entwickeln zu können, wie bisher noch kaum erforschte Energien gelenkt werden könnten.

Um das Vorhandensein der Fähigkeit der Psychokinese nachzuweisen, war das vor allem durch Uri Geller bekannt gewordene Phänomen des Verbiegens von kleinen Metallstäben oder Besteckteilen lange Zeit sehr beliebt. Diese Fähigkeit wissenschaftlich zu bestätigen, erweist sich jedoch bis heute als sehr schwierig, da nur sehr wenige der so genannten „Sensitiven“ dazu bereit sind, unter Laborbedingungen an diesen Experimenten teilzunehmen.

Außersinnliche Wahrnehmung und Psychokinese

Die Hauptbereiche der Erforschung von parapsychologischen Phänomenen lassen sich in zwei Klassen einteilen. Der erste Bereich beschäftigt sich mit der außersinnlichen Wahrnehmung, zu der die Präkognition, die Telepathie und das Hellsehen zählen.

Die Psychokinese ist der zweite große Forschungsbereich in diesem Feld. Darunter werden alle unerklärlichen Erscheinungen innerhalb der materiellen Welt verstanden, die angeblich durch den Einfluss des Bewusstseins einer Person ausgelöst werden.

Die Experimente des Joseph B. Rhine

Einer der ersten, der den Versuch unternahm, parapsychologische Phänomene mir der Hilfe wissenschaftlicher Experimente nachzuweisen, war der amerikanische Biologe und Parapsychologe Joseph B. Rhine (1895 – 1980).

In den 1930er Jahren entwickelte er an der Duke Universität in Durham, North Carolina (USA) eine Reihe verschiedener Experimente in Form von einfachen quantitativen Versuchen, darunter einige mit Würfeln oder Karten.

Seinen erfolgreichsten Versuch führte Rhine 1933 mit dem Theologiestudenten Hubert Pearce durch, der bei Hellseh-Experimenten mit Spielkarten eine durchschnittliche Trefferquote von etwa zehn Richtigen aus 25 erreichte und damit weit über den Ergebnissen aller anderen Versuchspersonen lag. Bei einer Versuchsreihe soll er sogar eine Trefferquote von 100 % erzielt haben.

Moderne PSI-Forschung

Während Rhine in den 1930er Jahren noch auf Würfel und Spielkarten zur Erforschung der paranormalen Fähigkeiten seiner Versuchspersonen setzte, sind heutzutage eher Computer und Zufallsgeneratoren im Einsatz, auch um die Abhängigkeit der PSI-Leistungen von äußeren Einflussfaktoren und Bewusstseinszuständen zu untersuchen.

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