Partnersuche mit Nackenhörnchen

Zum Glück gibt´s Zeit, Geduld und offene Geister. Viele Partner suchende Menschen sind auf das Äussere fixiert und wundern sich, warum sie niemanden finden. Ein augenzwinkernder Wink mit dem Zaunpfahl.

Es war einmal ein Hörnchen, das war allen Menschen gutgesonnen…aber es war auf der Suche nach SEINEM Menschen.

Es fristete sein Dasein mit vielen anderen Hörnchen in einem riesigen, tiefen Grabbelkorb in einem grossen Möbelhaus. Die Kollegen legten sich tolle Farben zu, knallrot, neongrün, leuchtend blau und sonnengelb, und manche von ihnen schafften es tatsächlich: Sie wurden begrapscht und geknetet und nach Gutdünken ihrer neuen Menschen in den Einkaufswagen geschmissen, wo sie einer sehr ungewissen Zukunft entgegenfieberten.

Dieses eine Nackenhörnchen jedoch war anders: Es wollte von SEINEM Menschen gefunden werden, ihm dienen, mit ihm kuscheln und seinen Nacken umschmeicheln und ihm gut tun. Es legte sich keine auffällige Farbe zu, sondern blieb naturweiss und bescheiden, wie es auch geboren worden war.

Lange Zeit, als viele seiner Kollegen schon eine neues Zuhause gefunden hatten, war es immer noch im Korb, und es kamen immer neue bunte, fröhlich schwatzende Hörnchen hinzu. Sie waren sehr aufgeregt bei der Aussicht auf neue Abenteuer, doch dieses Hörnchen dachte nur: Nein, ich warte auf MEINEN Menschen…

Das Nackenhörnchen und das kleine rothaarige Mädchen

Eines grauen Novembertages geschah es dann: Ein kleines rothaariges Mädchen blieb vor dem grossen Grabbelkorb stehen und blickte dem Hörnchen genau in die Augen! Die Augen des Mädchens lächelten, und freudestrahlend wuselte es mit seinen kleinen Händen in dem Korb, um genau dieses Hörnchen zu fangen.

Seine Eltern sagten zu dem Mädchen: „Komm, warum denn das Hörnchen, die sind doch alle gleich, und pink ist doch Deine Lieblingsfarbe!“

„Nein, sie sind nicht alle gleich!“ weinte das kleine rothaarige Mädchen. „Dieses ist ein besonderes Hörnchen, Ihr seht das nur nicht!“

An diesem Abend legte sich das Mädchen ganz freiwillig in ihr Bett und hielt bei der Gute-Nacht-Geschichte das neue Hörnchen ganz fest in seinen Armen. Als das kleine rothaarige Mädchen eingeschlafen war, schlich sich das naturweisse, unscheinbare Hörnchen auf das weiche Kopfkissen und schmiegte sich sanft um den zarten Nacken des kleinen rothaarigen Mädchens und seufzte: Ja, es war ganz richtig, auf MEINEN Menschen zu warten.

Partnersuche und die Philippinen

Die Philippinen sind nicht gerade für ihre großen Philosophen bekannt, eher für Sonne, Strand und Sextouristen. Dennoch kennen sich die Phililpinos ganz gut mit den Problemen bei der Partnersuche aus:

Humanap ka ng pangit at ibigin mong tunay, kung yan ang dapat mong ginawa…

Das ist ein Auszug aus einem sehr populären philippinischen Lied und bedeutet soviel wie:

Such Dir lieber eine häßliche Frau, die hübschen laufen Dir sowieso weg…

Dies soll keinesfalls zu Vorurteilen schönen Menschen gegenüber führen, sondern ist als Aufruf zu verstehen, doch einmal genauer hinzuschauen. Viele, wenn nicht die meisten, verborgene Qualitäten eines Menschen offenbaren sich erst auf den zweiten, dritten oder gar vierten Blick – mit ein bisschen Geduld und offener Einstellung findet man, was wichtig ist. Und vielleicht ergeben sich sogar auch die ersehnten blauen Augen oder die langen dunklen Haare als Zugabe.

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar

Diese weisen Worte vom Schöpfer des Kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry, gelten gerade in unserer heutigen, so schnelllebigen Zeit mehr denn je. Der erste Eindruck, den man angeblich nie wieder gerade rücken kann, führt so schnell zu Vorverurteilungen, dass man es selbst gar nicht merkt. Wir stecken Menschen mit äusseren Vorteilen oder eben auch Nachteilen schnell und gern in die entsprechenden Schubladen unseres Gehirns. Dadurch lernen wir viel weniger wertvolle Menschen kennen, die uns im Leben vielleicht einmal hätten helfen und beistehen können.

Partnersuche selbst gemacht

Intuition, Bauchgefühl, der Gedanke, der uns ungerufen durch den Kopf schießt, die spontane Handlung, die man selbst gerade nicht versteht – all dies sind Werkzeuge, die jeder von uns hat. Sie eignen sich perfekt zur Partnersuche.

Nicht einmal die teuerste Partneragentur kann diese Fähigkeiten ersetzen. Was wäre, wenn genau der Mensch, den die Agentur nicht vorstellt, der richtige wäre? Die Suche ginge ewig weiter.

Es ist Verlaß auf unsere Instinkte, wenn sie mehr Beachtung finden. Lassen wir ihnen mehr Spielraum und gehen mit offenen Augen, Ohren und Verstand auf unsere Mitmenschen los.

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