PC, Handy und Internet verbrauchen viel Strom

Unterhaltungselektronik: Tipps schonen Geldbeutel und Klima. Ohne Strom läuft nichts mehr. Wir hören Musik, gucken Filme, telefonieren mit dem Handy und surfen im Internet. Wie lässt sich der steigende Stromverbrauch senken?

Ohne Strom geht nichts mehr. Ob Laptop, Drucker, LCD-Fernseher, Home-Cinema, CD- und DVD-Player, Telefon, Handy oder Video-Spiele – die Technik hat in Gestalt vieler Geräte Einzug in unseren Hauhalt gehalten. Elektronische Geräte bestimmen unser Leben und Freizeitverhalten zunehmend. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sind allein in Deutschland zehn Kraftwerke nötig, um den Strombedarf dieser Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik zu decken. Mit unserem Googeln, Chatten, Spielen oder Downloaden verursachten wir im Jahr 2016 rund 33 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2)-Emissionen. Das ist mehr als der gesamte deutsche Luftverkehr. Eine einzige Anfrage bei Google verbraucht Schätzungen zufolge durchschnittlich so viel Strom wie eine Energiesparlampe (mit 4 Watt) in einer Stunde. Und wer sich eine virtuelle Identität bei Second life zugelegt hat, verbraucht pro Jahr etwa 1.700 Kilowattstunden. So viel wie ein Einpersonenhaushalt im Jahr an Strom benötigt. Viele Elektrogeräte verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand noch Strom. In Deutschland verschwenden solche Leerlaufverluste laut Umweltbundesamt Strom im Wert von etwa vier Milliarden Euro im Jahr.

Verhalten ändern und Energie sparen

Mit kleinen Veränderungen im Konsumentenverhalten kann man aber schon beträchtliche Einsparerfolge erzielen. Wer sich beim nächsten Kauf eines technischen Gerätes bewusst für ein energiesparendes Modell entscheidet und es dann auch intelligent zu nutzen weiß, kann seine Stromrechnung senken und den Energieverbrauch erheblich drosseln.

Beim PC-Kauf nicht nur auf günstige Angebote und Gigabyte achten

Wer sich zum Beispiel einen neuen PC kaufen möchte, sollte nicht nur auf ein günstiges Angebot, auf Gigabyte und Pixelzahl achten. Auch der Energieverbrauch sollte beim Kauf eine Rolle spielen. Es ist wie bei Autos, es gibt die “Schlucker“ und die “Sparer“. Im Falle des PCs müssen die sparsamen Geräte nicht teurer sein als die ineffizienten Varianten. Aber mit ihnen kann man zwischen 50 und 70 Prozent Strom sparen (der Stromverbrauch kann bei 183 kWh, aber auch lediglich bei 88 kWh liegen). Wer nur Texte schreibt und ab und zu im Internet surft, braucht keinen Hochleistungs-PC für aufwändige Spiele mit 3-D-Darstellungen. Überlegen Sie vor dem Kauf, für welche Anwendung Sie das Gerät brauchen und welche Leistungen dafür erforderlich sind.

Tipps zum Strom-Sparen

  • Nutzen Sie das Energiesparmanagement Ihres Computers, Monitors und Druckers. Dann wechselt der PC bei Inaktivität automatisch in einen Schlaf- oder Energiesparmodus und braucht statt 80 Watt im Betriebszustand nur noch 4 Watt im Stand-by. Unter dem Menupunkt “Energieoptionen“ in der Systemsteuerung (bei Windows & Macintosh) kann man die Energiespareinstellung individuell anpassen.
  • Verzichten Sie auf Bildschirmschoner. Die sind bei den modernen Monitoren unnötig und verbrauchen auch mehr Strom, als wenn der Monitor in den Ruhezustand versetzt wird. Bildschirmschoner sind wahre Stromfresser, sie verbrauchen mehr Strom als ein Textverarbeitungsprogramm.
  • Gehen Sie sparsam mit dem Ausdrucken von Dokumenten um. Jede ausgedruckte DIN-A4-Seite verursacht die gleiche Umweltbelastung wie 3,5 Zeitungsseiten.
  • Ziehen Sie die Ladegeräte für Ihr Handy oder den Laptop nach dem Aufladen wieder aus der Steckdose. Denn angeschlossene Ladegeräte verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht aufladen. Überhaupt verbrauchen viele Geräte auch im ausgeschalteten Zustand noch Strom. Sie sollten deshalb bei längerem Nichtgebrauch völlig vom Netz genommen werden. Praktisch sind schaltbare Steckerleisten mit eingebautem Kippschalter. So kann man mit einem Handgriff alle angeschlossenen Geräte auf einmal ausstellen.
  • Unnötige Kosten lassen sich bereits beim Kauf der Geräte vermeiden. Fragen Sie den Fachhändler nach dem Stromverbrauch im Normalbetrieb und im Stand-by. Die Leistungsaufnahme im Stand-by-Modus liegt zum Beispiel bei optimierten Hi-Fi-Anlagen unter einem Watt. Es ist außerdem ratsam darauf zu achten, dass Geräte wie DVD-Rekorder oder CD-Player über einen echten Ausschalter verfügen, der sie vollständig vom Netz trennt. Fernseher können allerdings keine programmierten Sendungen aufzeichnen, während sie völlig ausgeschaltet sind.
  • Es gibt sogenannte intelligente Stromzähler, dier den Stromverbrauch einzelner Geräte erfassen. Viele Verbraucherzentralen verleihen solche Strommesszähler kostenlos. Sie werden zwischen Steckdose und Gerät geschaltet und kommen den versteckten Stromräubern auf die Spur.

Weitere Stromspartipps und eine ausführliche Anleitung zur optimalen Einstellung der Stromsparfunktionen gibt unter anderem die Deutsche Energieagentur (dena). Nach ihren Angaben stieg der Stromverbrauch in privaten Haushalten nur durch den Gebrauch von Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und PC in den letzten Jahren auf zwölf Prozent.

Weitere Tipps und Informationen zum richtigen Energiesparen gibt die Broschüre „Energiesparen im Haushalt“ des Umweltbundesamtes.

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