Reden brauchen Struktur: Tipps für Reden

Tipps, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und zu halten. Dramaturgie einer effektiven Rede: Mit einem starken Anfang Aufmerksamkeit schaffen – im Mittelteil das Thema entwickeln – mit dem Schluss die Botschaft verankern.

Bei zahlreichen Rednern stellt sich dem Zuhörer die Frage: Was will der- oder diejenige uns eigentlich sagen? Wer mit einer Rede sein Publikum erreichen und eine Botschaft kommunizieren möchte, braucht eine klare Struktur. Gerade komplexe Gedankengänge und Argumentation lassen sich so in eine logische Folge bringen. Je klarer die Organisation einer Rede angelegt ist, desto leichter fällt es dem Publikum zu folgen.

Zu einer klaren Struktur gehören Anfang, Mittelteil und Schluss.

Der Anfang

Ein guter Anfang prägt den ersten Eindruck. In den ersten zweiten Minuten entscheidet das Publikum, ob es dem Redner oder der Rednerin Aufmerksamkeit schenkt oder lieber Alltagsgedanken nachhängt. Bei einem uninteressanten Einstieg ist es später schwer, die Konzentration der Zuhörer zurück zu gewinnen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für einen effektvollen Anfang. Hierzu gehören beispielsweise Provokationen – z. B. zum Thema Rauchen: Rauchen tötet. Jedes Jahr sterben an den Folgen des Rauchens mehr Amerikaner als im den zweiten Weltkrieg und im Vietnamkrieg umgekommen sind.

Wirkungsvoll ist es auch, mit einer rhetorischen Frage zu beginnen, zum Beispiel: Was machen Sie, wenn Sie im Zimmer Ihres Kindes Drogen finden? Ein guter Anfang kann dramatisch sein, sachlich oder auch wissenschaftlich. Er kann neugierig machen, geheimnisvoll oder spannend angelegt sein. Umfrage-Ergebnisse, ein Witz oder ein Zitat, eine Frage an das Publikum, eine Geschichte oder die Präsentation eines Gegenstandes oder Bildes können den Beginn bestimmen. Wichtig ist, dass der Anfang Interesse weckt, zum Thema passt und Lust auf mehr macht.

Zudem sollte der Anfang dem Publikum deutlich machen, dass es von der Rede profitiert. Hier kann die Aktualität des Themas dargelegt, ein beruflicher Bezug oder ein persönliches Interesse beschrieben werden.

Bei Reden von mehr als fünf bis sieben Minuten ist es empfehlenswert, dem Publikum einen Überblick zu geben. Später sollten einzelne Gliederungspunkte immer wieder aufgenommen werden.

Zum guten Stil gehört es, das Publikum direkt anzusprechen. Neben der Begrüßung der Anwesenden sollte auch der Dank an die Organisatoren und eventuelle auch eine Erwähnung anwesender Honoratioren – z. B. des Bürgermeisters – stehen.

Der Hauptteil

Der Hauptteil einer Rede hat die Aufgabe, das Thema zu entwickeln. Nachfolgend sind einige Möglichkeiten aufgeführt.

Chronologie: Hierbei wird eine Geschichte (z. B. eines Unternehmens) in ihrem natürlichen Ablauf erzählt bzw. ein Sachverhalt logisch darlegt.

Methode des roten Fadens: Ein Bild, ein Thema zieht sich durch die gesamte Rede, z. B. das Bild des Gärtners als Symbol für einen verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Unternehmer.

Fakten neben erzählerischen Elementen: Mit Hilfe von erzählerischen Elementen lassen sich sachliche Fakten anschaulich vermitteln. So gewinnt eine Rede über ein systematisches Marathontraining, wenn neben medizinischen Fakten und Trainingsplänen unterhaltsame Beispiele, Zitate oder Anekdoten stehen.

Pro / contra: Ein Thema lässt sich im Wechsel von positiven und negativen Argumenten facettenreich entwickeln.

Der Schluss

An den Schluss gehört die Überzeugung, die ein Redner dem Publikum vermitteln möchte. Hierfür können die wichtigsten Informationen noch einmal zusammengefasst werden. Der Schluss bietet zudem die Möglichkeit, sich und die Kernbotschaft mit einem erinnerungsstarken „Paukenschlag“ im Gedächtnis zu verankern.

Ein wirkungsvoller Schluss ist etwa eine Forderung oder ein Handlungs-Appell. Werden Sie hierbei möglichst konkret: Statt „Tun Sie etwas gegen die Armut in der Dritten Welt“ ist die Formulierung besser „Helfen Sie mit einer Spende für das Projekt ‚Menschen für Menschen’ den Armen in Äthiopien“. Auch mit einer nachdenklichen Anmerkung oder einer rhetorischen Frage sorgen Sie dafür, dass sich das Publikum weiter mit dem Thema beschäftigt.

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