Spülmittel im Salzbehälter der Maschine – den GAU abwenden

Befüllt man das Salzfach seines Geschirrspülers mit Spülmittel, droht die Zerstörung des Entkalkers. Hier steht, wie man den größten Schaden abwenden kann.

Kurz nicht auf die Farbe der Tüte geachtet, zwei Minuten unaufmerksam gewesen oder schlicht die Öffnung verwechselt, es gibt viele Gründe dafür, dass schnell passiert, was nicht passieren darf. „Befüllen Sie niemals das Spezialsalzfach der Spülmaschine mit Reinigungsmitteln!“

Dieses Zitat steht zu Recht in jeder entsprechenden Betriebsanleitung. Denn nicht nur, dass das Spülmittel extrem scharf ist und daher dem Behälter der Entkalkungseinrichtung schaden kann, das Innenleben wird dadurch irreparabel zerstört werden. Das sogenannte Entkalkungsgerät wird durch die chemischen Bestandteile des Spülmittels nämlich im wahrsten Wortsinne unbrauchbar.

Die einzige Chance, diesen Totalschaden abzuwenden ist daher, das Spülmittel wieder aus dem Spezialsalzbehälter zu entfernen. Dabei ist extrem wichtig, dass das geschieht, bevor die Spülmaschine eingeschaltet worden ist. Wer also den Fehler bemerkt, solange das Gerät nicht eingeschaltet war, hat häufig noch die Chance, den Fehler ungeschehen zu machen.

Womit entfernt man Geschirrreiniger aus dem Spezialsalzbehälter?

Zunächst die schlechte Nachricht: Mit dem Fehler halst man sich eine Menge unangenehmer Arbeit auf. Denn nicht nur, dass der Behälter meistens verhältnismäßig schlecht zugänglich ist, es ist auch ein langwieriges Unterfangen. Am besten und einfachsten befolgt man folgende Anleitung oder wandelt sie nach den vor Ort gegebenen Bedingungen ab.

Benötigt werden ein etwa ein Meter langer Schlauch, eine mittelgroße Gießkanne, ein Schraubenzieher mit unterschiedlichen Bits, eine Suppenkelle oder ein ähnliches Schöpfwerkzeug, eine Schüssel und ein großer Eimer sowie Unmengen an Wasser. Für den Fall, dass man keinen Schlauch parat hat, empfiehlt es sich zu improvisieren, etwa durch Abschrauben des Schlauches in der Dusche. Dies spart mindestens ein bis zwei Stunden Arbeit. Auch Gummihandschuhe sind empfehlenswert, aber nicht unbedingt nötig. Ferner helfen ein Schnapsglas und etwas Ascorbinsäure in Pulverform.

Anleitung zur Spülmittelentfernung aus dem Spezialsalzbehälter

Den Netzstecker ziehen, um sich vor Stromschlägen zu schützen und danach die Einschubkörbe mitsamt Geschirr entfernen. Diese stellt man sie so weit wie möglich weg, damit sie einem nicht im Weg sind.

Nun öffnet man mit dem Schraubenzieher den Siebeinsatz und entfernt die Siebe und Filter, die sich im Boden des Spülautomaten befinden. Dadurch entsteht eine tiefe Aushöhlung, die zur effektiven Arbeit unerlässlich ist. Ohne den Ausbau verlängert sich die Prozedur. Dann entfernt man die Abdeckung zum Salzbehälter und fragt sich, womit man das verdient hat. Denn hier beginnt der unangenehme Teil der Arbeit mit der schmierigen Lauge, der gebückten Körperhaltung und stumpfer Wiederholung der „Ausspülprozedur“.

Man schiebt den Schlauch, den man im besten aller Fälle einfach mit der Tülle der Gießkanne verbinden und wieder davon trennen kann, so tief wie möglich in den geöffneten Salzwasserbehälter. Durch den Schlauch lässt man dann, aus hoher Position der Gießkanne so viel Wasser einlaufen, dass der Behälter überläuft und das Wasser den erwähnten Hohlraum im Boden des Geschirrspülers gefüllt hat. So spült man frisches Wasser an die Stelle, wo sich das Spülmittel konzentriert und löst es auf.

Dieses Wasser muss nun abgeschöpft werden. Am einfachsten geht das, wenn man mit der Suppenkelle zunächst in eine kleinere zwei bis drei Liter große Schüssel, die man auf die Gerätetür stellen kann, schöpft und diese Schüssel, wenn sie voll ist, in den Eimer umgießt. Ohne Schüssel verschüttet man auf dem langen Weg zum Eimer viel Wasser und kann durch die große Strecke auch nicht schneller arbeiten als mit dem „Zwischenschritt über die Schüssel“. Dann bringt man den vollen Eimer hin, wo man die Lauge brauchen kann oder schüttet sie weg.

Diese Prozedur des Ausspülens, Abschöpfens und Ausgießens wiederholt man so oft, bis die letzten Reste des Spülmittels im Salzbehälter aufgelöst oder ausgeschwemmt worden sind. Da sich wegen jeweils unterschiedlicher Größe, Füllmenge an Wasser und nicht zuletzt auch Spülmittel nicht genau vorhersagen lässt, wie lange das dauert, empfiehlt sich ein langer Atem bei den Wiederholungen. Als Richtwert gelten aber zehn bis zwölf mittelgroße Gießkannen von fünf bis sieben Litern Volumen.

Wie kann man sicher gehen, dass kein Spülmittel mehr in der Entsalzungsanlage ist?

Da auch kleinste Mengen an Spülmittel extrem schädlich für das Entsalzungsgerät sind, muss man vor Wiederinbetriebnahme des Gerätes sehr sicher sein, dass keine Lauge mehr darin enthalten ist. Sind also die ersten zwölf Gießkannen Wasser durchgelaufen und merkt man an seinen Fingerkuppen, wenn man sie mit dem Wasser benetzt, keine schmierig-seifige Konsistenz mehr, lohnt es sich, das Schnapsglas für „den letzten einfachen“ Test herbeizuholen.

Dieses befüllt man bis zum Rand mit Wasser aus dem Spezialsalzbehälter und stellt es auf eine ebene Fläche. Dann gibt man vorsichtig tropfenweise mehr von dem Wasser in das Glas und beobachtet ganz genau den Wasserspiegel. Wölbt sich der Wasserspiegel nach oben, besteht eine hohe Oberflächenspannung. Das ist ein gutes Indiz für wenig Seife im Wasser.

Ganz auf Nummer sicher geht, wer dann noch einen gestrichenen Esslöffel Ascorbinsäure in einem großen Glas Wasser auflöst und das in die Salzöffnung schüttet, um die letzten Laugentropfen zu neutralisieren. Ist man sich dann immer noch nicht sicher, hat man nun zumindest die Zeit gewonnen, sich etwas zu besorgen, um den damit den pH-Wert des Wassers zu messen. Jedenfalls ist die Laugenkonzentration erst einmal herabgesetzt. Wenn man dann endgültig sicher ist, dass der pH-Wert neutral oder sauer ist, kann danach der Spezialsalzbehälter, diesmal mit Salz, neu befüllt und die Maschine wieder in Betrieb genommen werden. Das funktioniert nur, wenn die Maschine noch nicht mit Lauge im Salzbehälter gelaufen ist.

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