Strategien gegen Hautalterung

Mit präventiven Maßnahmen lässt sich die Hautalterung hinauszögern. Gegen Hautalterung helfen nicht nur Kosmetikprodukte. Wirksame präventive Maßnahmen sind UV-Schutz, Stress-Management, Nikotinkarenz und eine hautgesunde Ernährung.

Im vergangenen Jahr haben die Bundesbürger 2,89 Milliarden Euro für Hautpflegemittel ausgegeben (Quelle: IKW). Das zeigt den hohen Stellenwert, den Kosmetikprodukte haben. Zweifellos ist eine konsequente Hautpflege ein wichtiger Schlüssel, um dem Alter ein Schnippchen zu schlagen. Neben dieser präparativen Anti-Aging-Strategie gibt es eine Reihe präventiver Maßnahmen, die das optische Alter der Haut positiv beeinflussen.

Sonnenschutz und Anti-Aging

Ohne die Sonne wäre kein Leben auf unserer Erde möglich. UV-Strahlen sorgen für gute Laune, sie kurbeln die Vitamin D-Bildung an und wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Doch die Sonne birgt auch Gefahren. Ein zu lässiger Umgang mit ihren UV-A und UV-B-Strahlen kann zu lichtbedingten Hautschäden, allergischen Reaktionen, Hautaustrocknung, vorzeitiger Hautalterung oder gar Hautkrebs führen. Lichtbedingte Hautalterung (Photoaging) wird durch das UV-A-Spektrum der Sonne verursacht. UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein und schädigen unter anderem das für Elastizität und Spannkraft der Haut verantwortliche Kollagengerüst. Es ist bekannt, dass die Haut eine Art Gedächtnis hat. Sie vergisst nichts und revanchiert sich früher oder später für hautfeindliches Verhalten. Deshalb gilt: Auf einen guten Sonnenschutz achten, Sonnenbrand unbedingt vermeiden und clever bräunen. Sonnenschutzkosmetik ist wichtig, sie ist jedoch kein Freibrief für stundenlange Sonnenbäder.

Beautykiller Stress

Ein weiterer Faktor für eine beschleunigte Hautalterung ist Stress. Wer beruflich und privat permanent unter Strom steht, eventuell sogar unter Schlaf-Rhythmus-Problemen leidet, muss sich nicht wundern, wenn die Haut verrückt spielt. Haut und Psyche sind eng miteinander verbunden. Stress, aber auch psychologische Faktoren wie Kummer oder Sorgen gehen im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut“. Für die vielseitigen Wechselwirkungen zwischen Psyche und Haut gibt es wissenschaftliche Erklärungen. Zum einen haben Haut und Nervensystem entwicklungsgeschichtlich den gleichen Ursprung, zum anderen ragen die Nervenendigungen in die Haut hinein und schleusen dort Botenstoffe – das können auch Stresshormone sein – ein. Dies erklärt, warum Stress Hautprobleme verursachen oder bestehende Hauterkrankungen verschlimmern kann. Amerikanische Wissenschaftler konnten kürzlich ebenfalls beweisen, dass Aufregung und Ärger den antibakteriellen Schutzschild der obersten Hautschicht schwächen, wodurch Pickel und Entzündungen entstehen können. Natürlich lässt sich Stress nicht aus dem modernen Leben eliminieren. Doch solange nach der Hektik eine Phase der Entspannung folgt, kann der Körper gewissermaßen seine Batterien immer wieder neu aufladen.

Oxidativer Stress gilt ebenfalls als einer der wesentlichen Auslöser für vorzeitige Hautalterung. Er entsteht immer dann, wenn oxidative Reaktionen im Körper überwiegen und die anfallenden Freien Radikale nicht mehr ausreichend durch Antioxidantien – umgangssprachlich „Radikalfänger“ genannt – abgefangen werden können. Zu den verhaltensbedingten Ursachen von oxidativem Stress gehören neben dem bereits erwähnten Stress UV-Strahlen, Nikotin, Fehlernährung oder Hochleistungssport. Andere Ursachen sind Erkrankungen oder Umweltbelastungen. Es gibt Hinweise darauf, dass oxidativer Stress mit fortschreitendem Alter zunimmt. Mit einer klugen Lebensführung lassen sich allerdings bestimmte Risikofaktoren so modifizieren, dass die reaktiven Sauerstoffradikalen entsprechend kompensiert werden können.

Nikotinkarenz und Hautpflege zum Essen

Dass Raucher in der Regel nicht die schönste Haut haben, ist hinlänglich bekannt. Leider fördert der blaue Dunst die Faltenbildung. Nikotin verschlechtert die Hautdurchblutung, verringert die Sauerstoffkonzentration im Blut, zerstört die kollagenen und elastinen Fasern, fördert Teleangiektasien (geplatzte Äderchen). Wer nicht raucht bzw. den Sprung vom Raucher zum Nichtraucher schafft, nutzt bereits eine gute Präventionsmaßnahme gegen vorzeitige Hautalterung.

In letzter Zeit wurde viel über Beauty-Food berichtet. In der Tat gibt es Lebensmittel bzw. Stoffe, die ein hautverjüngendes oder gar hautprotektives Potenzial haben. Welche Namen würden auf einer Beauty-Food-Liste stehen? Vermutlich Isoflavone (man greife hier zu Gemüse und Obst), Omega-3-Fettsäuren (tierische oder pflanzliche Quellen: Fisch bzw. hochwertige Pflanzenöle), Carotinoide (kommen in fast allen Obst- und Gemüsesorten vor) und Tocopherole (Vitamin E-Formen, sind u.a. in Pflanzenölen, Wirsing, Soja und Fisch enthalten). Als essbare Faltenverzögerer gelten zur Zeit besonders Mangos, Papayas, Kiwis, Avocados, Karotten, Spinat, Tomaten, Soja, Feldsalat, mageres Fleisch, Fisch und Vollkornprodukte.

Fazit: Die Haut profitiert immens von einem abwechslungsreichen und bunten Speiseplan. Die richtige Zubereitung verstärkt diesen positiven Effekt noch zusätzlich. Im Buch „SkinFood – Schlemm dich schön“ von Dr. Michaela Axt-Gadermann und Prof. Dr. Peter Axt steht ein Satz, der den meisten Menschen schmecken dürfte: „Nudeln mit Tomatensoße – ein wahres Skin-Food, wenn die Nudeln al dente sind.“

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