Stürze im Alter

Anpassung der Wohnung hilft, Risiken zu vermeiden. Jeder dritte Mensch ab dem 65. Lebensjahr stürzt durchschnittlich einmal im Jahr. Schwerwiegende Verletzungen führen in vielen Fällen zur Pflegebedürftigkeit.

Häufig sind Stürze die Ursache, dass ältere Menschen pflegebedürftig werden. Untersuchungen belegen, dass jeder dritte Mensch ab dem 65. Lebensjahr durchschnittlich einmal im Jahr stürzt. Oft sind ernsthafte Verletzungen die Folge – zum Beispiel Knochenbrüche wie der besonders gefürchtete Oberschenkelhalsbruch, aber auch Frakturen des Oberarms oder der Schulter.

Mangelnde Mobilität, abnehmende Reaktionsfähigkeit und auch Unachtsamkeit sind mögliche Gründe für Stürze. Oft kommt es bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Ein- oder Aussteigen aus dem Bett zum Sturz, weil sich beim alten Menschen die Kontrolle über seine Bewegungen verschlechtert hat.

Sturzursachen analysieren

Experten unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Ursachen für Stürze: den so genannten intrinsischen, das heißt in der Person begründeten Faktoren, und den extrinisischen, umgebungsbedingten Gründen.

Sehstörungen, ein Schlaganfall, psychische Veränderungen wie Angst oder Depression fallen unter die Kategorie der personenbezogenen Ursachen. Auch eingeschränkte Aufmerksamkeit durch Medikamente oder zunehmende Verwirrtheit zählen dazu.

Stolperfallen erkennen

In die zweite Kategorie für Stürze gehören Stolperfallen wie Teppichränder, Schwellen, Treppen oder umherliegende Kabel. Nasse Fußböden, gebohnerte Bodenbeläge, aber auch schlecht sitzende Schuhe, zu lange Hosen oder nicht ausreichend starke Brillengläser nennt der Experte bei den extrinsischen Gefahrenquellen.

Nicht immer lassen sich Stürze vermeiden. Es kann aber viel getan werden, um Risiken auszuschalten. „Handläufe, Haltegriffe, eine bessere Beleuchtung der Wohnung, vielleicht auch ein Toilettenstuhl neben dem Bett können im Einzelfall wichtige Schutzvorkehrungen sein“, weiß Beate Reineke, Qualitätsbeauftragte im Berliner ambulanten Pflegedienst Mediavita, aus Erfahrung.

Oft geht das Vertrauen in die eigene Bewegungsfähigkeit verloren

Stürze wirken oft lange nach. Groß ist die Angst vor neuen Unfällen. „Psychische Folgen können vom Verlust des Vertrauens in die eigene Mobilität über die Einschränkung des Bewegungsradius bis hin zur sozialen Isolation führen“, informiert das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege.

Was können Angehörige tun, um die Gefahr zu minimieren?

Körperliches Training fördert Sicherheit

Von großer Bedeutung ist neben der Anpassung des Umfeldes auch das körperliche Training. Mehr Kondition und eine größere Beweglichkeit bedeuten Sicherheit und tragen zu einer höheren Lebensqualität bei. Speziell geschulte Therapeuten helfen hier weiter. Auch Krankenkassen bieten Kurse für Senioren an, in denen mit gezielten Übungen die Körperhaltung, Gangsicherheit und Koordination trainiert werden. Der Fachhandel bietet außerdem Hilfsmittel wie beispielsweise Schutzpolster für Hüften an.

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