Tanzen – Balsam für Körper und Seele

Tanzen macht nicht nur glücklich, sondern auch fit. Beim Tanzen werden die Muskeln gestärkt und das Immunsystem in Schwung gebracht.

„Tanzen ist für jeden etwas. Es macht den Körper schlank und beweglich. Außerdem hält es jung und sexy“, erklärt Simon Vincent (47), ehemaliger Ballett-Profi und heute internationaler Fitness- und Tanztrainer. Was für ihn der Beruf ist, kann für den normalen „Bürojobber“ der notwendige Ausgleich zum Alltag sein. Nicht umsonst erfahren die sogenannten After-Work-Partys seit vielen Jahren regen Zuspruch. Eine Stunde „abtanzen“ nach der Arbeit verbraucht jede Menge Kalorien. Wer es gezielter will: Von Salsa, über Body Jam bis hin zu Tango werden aufrechte Haltung, Körperspannung und Ausdauer trainiert. Während der muskulären Beanspruchung zu Musik wird das Glückshormon Endorphin im Gehirn ausgeschüttet. Stress wird abgebaut und das Körpergefühl gestärkt. Das wiederum wirkt sich positiv auf Laune und Ausstrahlung aus. Wer tanzt, kann sich fallen lassen, fühlt sich sinnlicher, ist geschickter und gelenkiger. Die Konzentration auf die Choreografie befreit den Kopf. Durch die verstärkte Durchblutung beider Gehirnhälften wird die Kreativität gefördert. Eine Auszeit unter Gleichgesinnten, bei der sich Kraft und Lebensfreude tanken lassen und die Freude und Überraschung im Umgang mit dem eigenen Körper aktiviert werden. Balance und Feinmotorik werden geschult und die Muskeln gestrafft. Tanzen bedeutet also Schwitzen mit Spaß. Passende Kurse von Anfänger- bis Profiniveau bieten Fitnessstudios, Vereine oder Tanzschulen an.

Kinder tanzen besser – Wer früh beginnt, profitiert ein Leben lang

Kinder und Jugendliche können früh den Grundstein für langfristige Kondition, Koordination und Beweglichkeit legen. Gerade das Tanzen bedeutet Bewegung mit Spaß. Die Klassiker, wie Ballett, Step Dance, Modern Dance oder Jazz Dance schulen Motorik und Disziplin. Moderne Tänze wie HipHop oder RaggaJam haben auch den notwendigen „Coolness“-Faktor. Langeweile kommt gar nicht erst auf. Bewegung ist für Kinder ein natürliches Bedürfnis. Beim Tanzen können sich die Kleinen beliebig austoben und spielerisch den Erfahrungs- und Erlebnisraum erweitern. „In kaum einer anderen Sportart werden alle konditionellen Aspekte zugleich beansprucht. Ausdauer, Koordination, Kraft und Beweglichkeit werden schon bei kleinen Kindern im Vorschulalter ausgebildet und geprägt“, so Tobias Beckenbach (36), Sportlehrer am Gymnasium, „Wer schon in jungen Jahren komplexe Bewegungsabläufe und Techniken verinnerlicht hat, profitiert ein Leben lang davon.“ Die tänzerischen Bewegungen fördern nicht nur das Takt- und Körpergefühl, sondern unterstützen auch das Wachstum und kräftigen die inneren Organe. Die Gemeinschaftserlebnisse in Tanzschulen oder Vereinen wirken sich positiv auf die soziale Entwicklung aus. Was die Kleinsten noch mit strampeln, krabbeln und hüpfen von sich aus machten, wird schon im Vorschulalter durch verminderte Bewegung im Alltag dramatisch eingeschränkt. Die Muskelentwicklung sollte aber kontinuierlich gefördert werden. Gerade in der Schulzeit ist der Ausgleich notwendig. Die Kids werden durch die Bewegung leistungsfähiger und belastbarer, außerdem steigern sie ihr Selbstvertrauen und die Konzentrationsfähigkeit.

Gesund getanzt – Der Körper sagt Danke

Tanzen gilt im Volksmund mehr als Spaß, denn als Sport. Irrtum: Beim Tanzen wird der gesamte Körper eingesetzt und das Immunsystem auf Vordermann gebracht. Im Zeitalter der vorwiegend sitzenden Tätigkeiten wird es immer wichtiger, für die nötige Bewegung zu sorgen. Einseitige Belastung und Bewegungsarmut können unangenehme Folgen nach sich ziehen. Rückenbeschwerden, Unbeweglichkeit durch verkürzte Muskeln und Sehnen, Gewichts- oder sogar Herz- und Kreislaufprobleme sind nicht selten. Deshalb gilt: Auf zur nächsten After-Work-Party! Wer tanzt, schlägt nämlich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Trotz Spaß und Ablenkung ist Tanzen ein Ausdauertraining der Oberklasse. Der Sauerstoffanteil im Blut steigt, die Muskeln werden rundum gestärkt und Herz und Kreislauf in Schwung gebracht. Die Musik beeinflusst Stimmung, Herzschlag, Blutdruck, Atemrhythmus, Immunsystem und Gehirnströme. Untersuchungen zufolge sinkt beim Tanzen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz (nachlassende mentale Leistungsfähigkeit). Schluss also mit einseitigen Trainingseinheiten: Tanzen bringt Körper und Geist in Einklang.

Tanzschule oder Fitnessstudio? – Wo tanze ich was?

Der ein oder andere braucht vielleicht etwas Mut, eine Tanzschule, ein Fitnessstudio oder das örtliche Vereinsheim zu betreten. Alle scheinen viel zu gut und viel zu eingeschworen zu sein. Keine Sorge – meistens werden Neuzugänge mit dankbaren, offenen Armen aufgenommen. Tanzen ist eine Leidenschaft und Leidenschaft verbindet. Um sich über Paartanz zu informieren, helfen Internet und Branchenbuch, aber auch in regionalen Zeitungen finden sich immer wieder Werbeanzeigen von Tanzschulen und Vereinen. Normalerweise bietet fast jede VHS inzwischen Tanzkurse an. Bei einer Schnupperstunde kann der Interessierte testen, ob ihm das Angebot, die Menschen und vor allem die Bewegungen liegen. Zusätzlich werden in Vereinen und Tanzschulen häufig auch spezielle Kurse in Trendtänzen, wie Rock´n´Roll, Swing oder Salsa angeboten. Wer lieber alleine, aber in einer Gruppe tanzen möchte, hat die Möglichkeit, sich in Aerobic- und Fitnessstudios an den Kursen zu beteiligen. Vorteil: Wer einen Termin verpasst, tanzt man nicht gleich aus der Reihe. Hier treffen sich Tanzbegeisterte zu Latino Aerobic, Dance Aerobic oder Trendangeboten, wie Body Jam oder Ragga Jam. Wer es exotischer will, kommt ebenfalls auf sein Kosten. In örtlichen Volkshochschulen, in Tanzstudios oder speziellen Schulen unterrichten qualifizierte Trainer orientalische Tänze, wie Bauchtanz oder auch afrikanische Tänze zu Live-Trommeln. Was dem Tänzer liegt oder nicht, wird er bald herausfinden. Doch eines sei gesagt. Nicht gleich aufgeben, wenn es nicht beim ersten Mal reibungslos klappt. Tanzen will gelernt sein, wie Klavier, Tennis oder Fußball spielen. Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel.

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