Tod und Trost

Hilfe bei Verlust ohne Chance auf ein Wiedersehen. Wer einen geliebten Menschen durch Tod verliert, weiß, dass es hier kein Zurück mehr gibt. Was hilft wirklich, den Verlust zu verarbeiten und mit dem Gedanken zu leben?

Wenn der Tod eintritt, löst sich das Bewusstsein von seiner materiellen Hülle ab, der Mensch stirbt. Dabei spielt es kaum eine Rolle, weshalb oder wie der Tod eintritt, ob er als Erlösung nach schwerer Krankheit erfolgt, ob er plötzlich und unerwartet, ob er sanft oder grausam kommt. Der Tod bedeutet das Ende eines Daseins und es gibt kein Zurück mehr. Für die Hinterbliebenen ist dies eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, denn sie müssen lernen, den Verstorbenen loszulassen. Je älter dieser Mensch war, umso leichter scheint dies zu gelingen, weil dem geliebten Menschen ein volles Leben beschert war. Je jünger der Verstorbene, desto schwieriger scheint man sich mit dem Verlust abfinden zu wollen. Welche Gedanken und Vorstellungen helfen, in Frieden loslassen zu können und wieder schrittweise zurück in die Normalität zu finden?

Leben nach dem Tod – Vorstellungen einer jenseitigen Welt

In nahezu allen Kulturen und Religionen gibt es eine Vorstellung über das DANACH, das dem irdischen Dasein folgt. Christen glauben an ein Leben in der Herrlichkeit Gottes im himmlischen Paradies. Ähnliche Vorstellungen haben auch gläubige Muslime, die an ein Weiterleben im Paradies bei Allah glauben. Juden schwanken zwischen der fleischlichen Auferstehung am Jüngsten Tage und zwischen dem Weiterleben der unsterblichen Seele ohne Körper. Der Hinduismus geht von einem Kreislauf der Wiedergeburten aus, ebenso der Buddhismus. Naturreligionen wie beispielsweise die Indianerreligionen sprechen von den „Ewigen Jagdgründen“. Alle Religionen haben gemeinsam, dass mit dem Tod nicht das absolute, sondern nur das konkrete Ende dieses körperlichen Daseins erfolgt. Ein Teil davon geht weiter in einer Welt, die besser ist als die irdische bzw. man glaubt, dass das irdische Leben sich in einer neuen Manifestation fortsetzt.

Tod heißt Verlust, der nicht umkehrbar ist

Jeder Tod bedeutet für die Angehörigen, sich mit einem Verlust abfinden zu müssen, der nicht mehr umkehrbar ist. Nie wieder wird dieser Mensch auf seine ihm so eigene Weise lächeln oder lachen, nie wieder wird man ein Wort mit ihm wechseln, ihn riechen, fühlen oder sehen können. Der Tod ist endgültig. Durch ihn wird eine Lücke in die Herzen der Angehörigen gerissen, die sich scheinbar nicht mehr füllen lässt. Lediglich die kulturübergreifende Vorstellung eines Lebens nach dem Tode oder einer Wiederkehr in anderer Form vermag diese Lücke mit Trost zu füllen, der wie ein Platzhalter als Ersatz für denjenigen die Leere ausfüllt. Um die Trauer erfolgreich verarbeiten zu können, ist es daher wichtig, sich individueller Strategien zu bedienen, um die Lücke im Herzen anderweitig zu füllen.

Welche Strategien zur Trauerarbeit bei Tod bieten sich an?

Die Vorstellung eines jenseitigen Lebens nach dem Tode galt in der Wissenschaft lange Zeit als verpönt, da man mit dem physischen Ende von einem absoluten Ende des Lebens ausging. Der Glaube an eine unsterbliche Seele oder Ähnliches wurde vielfach von Wissenschaft und Philosophie hinlänglich diskutiert. Der Glaube an ein Leben nach dem Tode mochte lediglich in der Psychologie seine Daseinsberechtigung gefunden haben, um erfolgreiche Trauerarbeit leisten zu können. Mittlerweile hat sich die Wissenschaft dank der Quantenphysik weiterentwickelt und mittlerweile scheint es gar nicht mehr so abwegig, dass ein Leben nach dem physischen Tod in einer anderen Bewusstseinsform existiert. In seinem Artikel verweist M. Fernholz darauf, dass die Wissenschaft in der Lage sein soll nachzuweisen, dass der Tod nur eine andere Bewusstseinsstufe ist. Das würde den Glauben an ein Leben nach dem Tode wieder beleben und stärken, immerhin ist diese Vorstellung der wichtigste Trostspender bei Verlust. Vielen hilft es ungemein, mit dem Verstorbenen zu kommunizieren. Diese Kommunikation ist aber bereits im Vorfeld als völlig sinnlos anzusehen, wenn es kein Danach mehr gibt. Durch die moderne Wissenschaft wurde den Trauernden damit ein wichtiges Instrument genommen, das half, den Tod zu akzeptieren. Der Mensch war nicht völlig weg, sondern er hatte nur seine Daseinsform verändert. Erst mit den quantenphysischen Erkenntnissen bekommt diese Vorstellung eine völlig neue Legitimation. Da ist tatsächlich etwas übrig, das man lediglich nicht mehr sieht. Es ist aber noch da, und man kann damit kommunizieren. Diese Kommunikation ist der zweitwichtigste Faktor in der Trauerarbeit. Durch die Möglichkeit zur weiteren Kommunikation lernt man anzunehmen, dass man den verstorbenen Menschen nicht mehr sieht. Man sieht ihn nicht mehr, aber man fühlt ihn und weiß, dass er ständig anwesend ist. Wem diese Vorstellung auch noch genommen wird, der läuft Gefahr, an seiner tiefen Trauer zu zerbrechen.

Zwei Hilfen zur Trauerarbeit im Überblick

  • Der Tod ist nicht das absolute Ende, es gibt ein Danach

Es stirbt lediglich die irdische Hülle, das Bewusstsein bleibt, was mittlerweile auch durch die moderne Quantenphysik bewiesen wird.

  • Mit dem verbleibenden Bewusstsein kann man kommunizieren

Wer von einem Moment auf den nächsten einen geliebten Menschen nicht mehr sieht, muss einen schweren Verlust verarbeiten. Wem darüber hinaus noch die Möglichkeit zur Kommunikation mit dem Verstorbenen genommen wird, der kann unter Umständen zerbrechen. Gerade in der frischen Trauerphase ist es wichtig, dass man noch mit dem Verstorbenen „redet“. Dieses Reden würde aber keinen Sinn ergeben, wenn da nichts mehr wäre. Aber mit einem Bewusstsein, dass immer noch präsent ist, lässt sich durchaus kommunizieren, auch wenn man denjenigen nicht mehr sieht oder berühren kann. Man spürt allerdings die Antworten in sich selbst.

Mit einer erfolgreichen Trauerarbeit, die von Person zu Person unterschiedlich ausfallen wird, lässt sich der Verlust immer mehr akzeptieren und der Schmerz lässt nach einer Zeit nach. Was bleibt, sind die Erinnerungen an einen Menschen, den man sehr geliebt hat.

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