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Tofu – die richtige Zubereitung ist keine Kunst

Wer kennt das nicht, man probiert netterweise einmal mit dem oder der Lieblingsvegetarier(in) mal Tofu im Asia-Imbiss oder der heimischen Küche und dann beißt man auf glibberigem, geschmacksneutralem und schaumgummiartigem Zeugs herum und fühlt sich an den Spruch „Gute Miene zum bösen Spiel“ erinnert. Der Beschluss, Tofu niemals wieder eine Chance zu geben liegt also auf der Hand.

Was ist Tofu eigentlich?

Bei der Herstellung gerinnen die Eiweißanteile der Sojamilch. Ähnlich wie bei der Käseherstellung von Kuh-, Schafs-, oder Ziegenmilch entsteht ein Quark der dann gepresst wird. Zitronensäure, Magnesiumchlorid oder Calciumsulfat werden für die Gerinnung benötigt. Der gepresste Sojaquark ist bereits das Endprodukt, der Tofu. Der Legende nach wurde Tofu bereits 164 vor Christus in China entwickelt. Möglicherweise auch lange vor diesem Datum. Tofu ist der Proteinlieferant für Veganer und Vegetarier, genießt als solcher unter Fleischliebhabern einen denkbar schlechten Ruf. Und das Argument, Tofu verfüge über keinerlei Eigengeschmack trifft zwar zu, aber ebenso auf viele Fleisch- und Wurstwaren, die ihrerseits nicht ohne Geschmacksverstärker und Gewürze auskommen.

Tofu befindet sich in den Kühltheken von Bioläden und Reformhäusern, Asiashops und zunehmend auch in regulären Supermärkten.

Tofu kann auch schmecken?

Der neue Partner / die neue Partnerin ernährt sich ausschließlich vegan oder vegetarisch. Kein Grund zur Panik:

Das Geheimnis der richtigen Tofu-Zubereitung vermutet man fälschlicherweise zunächst in asiatischen Kochbüchern. Wer aber mal das Vergnügen hatte, Tofu in einer thailändischen Suppe gefunden zu haben, wird ahnen, warum man einen eigenen Weg beschreiten sollte.

Tofu ist von Natur aus geschmacksneutral. Was Fleischessern langweilig erscheint, ist bei genauerer Betrachtung eine große Chance. Tofu kann man auf Geschmack trimmen.

Schritt 1 – die Marinade:

Am Besten zuerst den Tofu in Würfel schneiden, die nicht zu klein geraten sollten.

Erlaubt ist grundsätzlich was gefällt oder schmeckt. Neben reichlich Gewürzen (Paprika, Curry, Pfeffer, Salz, Koriander, Curcuma, Kümmel, Kreuzkümmel oder auch Muskat, etc.pp.) braucht eine vernünftige Marinade eine flüssige Grundlage. Für Tofu bietet sich ein anderes Sojaprodukt natürlicherweise an: Die Sojasauce. Dabei gibt es große Unterschiede: Japanische Soja-Saucen unterscheiden sich von Koreanischen oder von Chinesischen. Wie auch immer, Soja-Saucen sind meist sehr salzig. Insofern kann man Salz weglassen oder reduziert verwenden, wenn man sich anschickt, den Tofu ausschließlich mit Soja-Sauce und ein paar Gewürzen zu marinieren. Die Soja-Sauce verträgt sich grundsätzlich mit allen anderen Gewürzen und Flüssigkeiten. Bier oder Wein, selbst irgendein Weinbrand kann helfen, dem Tofu eine interessante Richtung zu geben. Knoblauch erscheint ohnehin unverzichtbar und ist obendrein gesund. Asiatische Fischsaucen, Zucker, Honig, Senf und Ketchup, Currypasten und wer es besonders scharf liebt, der experimentiert vielleicht mit Piri Piri oder anderen scharfen Schoten.

Wichtig ist dabei, dass die Tofuwürfel vollständig von der eigenen Marinademischung bedeckt werden. Sechs Stunden bis 7 Tage lang kann Tofu in allen selbst gemachten Saucen oder Marinaden auf die endgültige Zubereitung warten. Je länger, desto mehr Geschmack nimmt Tofu auf. Ein Vorteil für ein geschmackvolles Gericht.

Schritt 2 – die Zubereitung:

Tofu fühlt sich in Wasser nicht wohl. Zu hoch dürfte der Eigenanteil an Wasser sein und es geht ja bei der Zubereitung noch um den guten Geschmack. Am besten wird der Tofu wenn er angebraten wird. Man braucht eine Pfanne, die groß genug ist für die vorhandene Menge an Tofu. Je nach Belieben Zwiebeln und Knoblauch in Sesamöl scharf anbraten und dann Tofu dazu geben. Ein Teil der Marinade wird nötig sein, um in die Tofuwürfel einzuziehen. Bei mittlerer Hitze einkochen lassen. Wichtig: Anbrennen vermeiden. Auch wenn das Einkochen eine Weile dauern kann – bis zu einer Stunde (je nach Herd und Hitze) kann auch Tofu anbrennen.

Tofu wird richtig gut, wenn er außen cross wird und die Marinade gerade noch die Mitte des Würfels weiß lässt. Das Ergebnis setzt ein bisschen Erfahrung voraus, die man mit selbst gemachten Pommes Frites oder eben einem guten Braten schon gemacht haben kann.

Schritt 3 – Servieren, dekorieren und verzehren

Tofu braucht eine Sauce. Ob mit Erdnusscreme und Kokosmilch gearbeitet wird oder mit Fischsaucen oder Tomaten, es ist alles egal, weil im Ergebnis alles zu Tofu passen kann, wenn man sich rechtzeitig, also vorher für eine Richtung entschieden hat. Die asiatische Küche verwendet allgemein in erster Linie Reis und viel frisches und nur kurz gegartes oder kurz im Wok angebratenes Gemüse. Auf Fleisch kann verzichtet werden, ist aber kein Muss. Tofu lässt sich mit Shrimps, Garnelen oder Geflügel gut kombinieren.

Und worauf kommt es an? Auf die eigene Kreativität und Lust zu kochen.