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Traditionelle Chinesische Medizin

Das Geheimnis von Yin und Yang

Nur wenn Yin und Yang im Einklang sind, kann die Lebensenergie ungehindert fließen.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen der westlichen Schulmedizin und der Traditionellen Chinesischen Medizin (allgemein als TCM bekannt) besteht darin, dass die TCM den Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet und sich bei der Diagnose auf verschiedene Verfahren (z.B. Anamnese, Pulsdiagnose, Rückendiagnose) stützt, während sich die westliche Schulmedizin gern auf messbare Ergebnisse verlässt und oft nur symptomatisch behandelt (Apparatemedizin).

Diagnoseformen der TCM

  • Anamnese

Die Anamnese (Befragung des Patienten nach dessen Krankheitsvorgeschichte) hat in der Traditionellen Chinesischen Medizin einen weitaus höheren Stellenwert als in der westlichen Schulmedizin. Große Bedeutung wird in der TCM den psychischen Faktoren beigemessen, denn Emotionen wie Angst, Trauer oder Freude können die Körper- und Organfunktionen erheblich stören. Sogar Träume, bestimmte Neigungen oder Abneigungen eines Menschen werden in die Befragung des Patienten einbezogen. Körper und Seele sind in der TCM nicht zu trennen. Früher wurden in China sogar die Ärzte dafür bezahlt, dass man nicht krank wurde. Die Betrachtung der Zunge, die Gesichtsfarbe, etwaiger Mund- oder Schweißgeruch, ja sogar der Klang der Stimme oder die Bewegungen eines Menschen geben dem chinesischen Arzt weitere Auskunft über den Patienten.

  • Pulsdiagnose

Über die Pulsdiagnose ist es dem chinesischen Arzt möglich, bestimmte Symptome und Krankheitsbilder einzuordnen und zu beurteilen. Dabei wird der Puls des Patienten an drei bestimmten Positionen ertastet.

  • Rückendiagnose

Über die Rückendiagnose (Abtasten der Wirbelsäule von oben nach unten) erhält der chinesische Arzt weitere Hinweise zur Diagnosefindung.

Rolle der Lebensenergie

In der TCM spielt die Lebensenergie eine wichtige Rolle. Diese Energie fließt auf bestimmten Bahnen des Körpers (Meridiane). Die Lebensenergie eines Menschen setzt sich aus vielerlei Faktoren zusammen. So spielen beispielsweise die Ernährung und die Lebensweise eine Rolle. Das soziale Umfeld und die Atmung dürfen ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.

Yin und Yang

Nur wenn Yin und Yang im Einklang sind, kann die Lebensenergie ungehindert fließen. Yin und Yang sind zwei entgegengesetzte Kräfte, die niemals aus dem Gleichgewicht geraten sollten. Krankheiten haben nur dann eine Chance, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist. Vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen, dass Yin der Erde und Yang dem Himmel zugeordnet ist. Ebenso wird Yin gern als weibliches und Yang als männliches Prinzip bezeichnet. Yin und Yang sind untrennbar voneinander und gehören genau so zusammen wie Körper und Seele. Wenn Yin und Yang in Harmonie sind, geht es uns gut.

Behandlungsmethoden

In der TCM werden gesundheitliche Störungen und ernsthafte Erkrankungen auf unterschiedliche Art und Weise behandelt. Eine Möglichkeit der Behandlung bietet zum Beispiel die Akupunktur. Diese Methode war den Chinesen schon bekannt, bevor überhaupt das Pulver erfunden wurde. Als Akupunktur wird die Behandlung durch das Einstechen von Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers bezeichnet. Diese Nadeln gibt es aus Gold, Silber oder Stahl. Die Akupunkturpunkte befinden sich an genau festgelegten Punkten auf der Körperoberfläche und auf einer bestimmten Körperbahn. Diese Bahnen oder Linien werden als Meridiane bezeichnet.

Die TCM kennt außer der Akupunktur, die wohl am bekanntesten sein dürfte, zahlreiche andere Behandlungsmöglichkeiten. So spielen beispielsweise die chinesische Kräuterheilkunde und die Akupressur eine nicht unwesentliche Rolle.

TCM als Ergänzung zur Schulmedizin

Die Chinesische Medizin sollte auf keinen Fall als Konkurrenz zur Schulmedizin angesehen werden. Im Gegenteil: Die Chinesische Medizin bietet eine ideale Ergänzung, Unterstützung und/oder Alternative zur Schulmedizin.