Trockener Innenausbau für Böden, Decken, Wände

Die Trockenbau-Technik ist ideal für Heimwerker: Schnell und sauber. Der Innenausbau in Trockenbau-Techniken ist unkompliziert, schnell und sauber. Es lassen sich damit Fußböden, Decken, Wandverkleidungen und Trennwände herstellen.

Trocken nennt man diese Bauweise, weil die verschiedenen Baustoffe weitestgehend ohne Wasserzusatz verarbeitet werden. Das Prinzip ist hierbei immer ähnlich: An Ständerwerken oder Lattengerüsten werden Gipskartonplatten befestigt. Diese bilden dann den Untergrund für Fliesen, Tapeten und Anstriche.

Wandverkleidung auf einer Holzlattung mit Dachlatten und darauf Gipskartonplatten

Manchmal steht man vor der Situation, dass Innenwände in einem schlechten Zustand sind: Der Putz ist an einigen Stellen abgeblättert oder durch zahllose Bohrlöcher verunziert oder uneben ausgebessert, vielleicht sind auch Schichten alter Tapeten vorhanden, die abzulösen unendlich mühsam wäre. Wenn die Wand ansonsten in Ordnung und vor allem trocken und ohne Schimmel- und Nässespuren ist, können sie einfach eine Lattung darauf anbringen und mit Gipskartonplatten verkleiden. An außen liegenden Wänden haben Sie dabei die Möglichkeit, gleich noch eine Wärmedämmung anzubringen.

Dübeln Sie Dachlatten, am besten der Stärke 40 x 60 mm, senkrecht an die Wand. Bei dieser Stärke benötigen Sie 45er Dübel. Die Abstände zwischen den einzelnen Latten sollten die halbe Breite der Gipskartonplatten betragen. Das gebräuchlichste Format für Heimwerker beträgt 90 x 125 cm, es gibt aber auch Platten der Größe 60 x 250 cm und 125 x 250 cm. Bei 90 cm Breite beträgt der Abstand also 45 cm, bei 125 cm benötigen Sie einen Abstand von 62,5 cm. Bei einer Breite von 60 cm können Sie die Latten im Abstand der einfachen Plattenbreite an die Wand dübeln.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Abstand nicht mehr als 80 cm beträgt, denn dann wird es leicht instabil. Bevor die Latten fest an die Wand geschraubt werden, messen Sie mit einer Wasserwaage nach, ob die Latten auch senkrecht (lotrecht) sind, damit die Platten hinterher auch gerade und spannungsfrei aufgeschraubt werden können. Falls doch kleine Unebenheiten vorhanden sind, schrauben Sie die Latten zunächst locker an die Wand und setzen an den entsprechenden Stellen kleine Abstandshalter zwischen Latte und Wand, dicht neben die Schraube. Zwischendurch messen Sie immer wieder nach, bis alle Latten exakt ausgerichtet sind. Dann ziehen Sie die Schrauben fest.

Als nächstes können Sie die Gipskartonplatten auf die Latten schrauben. Bei den Platten der Größe 90 x 125 cm bringen Sie zunächst die untere Reihe an, danach die obere Reihe um die Hälfte versetzt. Dabei sollen die Platten jeweils in der Mitte der Latten dicht zusammenstoßen.

Die Seitenkanten von Gipskartonplatten sind übrigens immer abgerundet. Die Stirnseiten können Sie auch etwas anfasen, dies ist aber nicht unbedingt nötig. Wichtig ist, dass sie bündig aneinander stoßen. Als nächstes können Sie die Gipskartonplatten auf die Latten schrauben. Bei den Platten der Größe 90 x 125 bringen Sie zunächst die untere Reihe an, danach die obere Reihe um die Hälfte versetzt. Dabei sollen die Platten jeweils in der Mitte der Latten dicht zusammenstoßen.

Für das Anschrauben der Platten eignen sich am besten Spax-Schrauben, die eine Länge haben müssen, die aus der Plattendicke und der halben bis dreiviertel der Lattendicke addiert wird. Am schnellsten und relativ kraftsparend geht die Arbeit mit einem Akkuschrauber voran. Wichtig: Die Stellen in der Wand, an denen Kabel für Steckdosen und Lichtschalter aus der Wand kommen, auf der Gipskartonplatte anzeichnen, damit Sie hinterher an den richtigen Stellen die Ausschnitte für die Installationen vornehmen können.

Freistehende Trennwand mit Metallprofil-Ständerwerk

Metallprofile bieten einfache Lösungen für einen schnellen und unkomplizierten Aufbau von Leichtbau-Trennwänden. Sie werden von Profis schon lange genutzt und sind seit geraumer Zeit auch für den Heimwerker erhältlich.

Für einfache Wände kommen Sie mit zwei verschiedenen Metall-Profilen aus. Die sogenannten UW-Profile nehmen Sie für den Rahmen, der am Boden und in der Decke verdübelt wird. Dabei müssen Sie die Rückseiten aber vorher noch mit einem Dichtungsband bekleben, um Schallbrücken über Decke und Fußboden zu vermeiden. Ist eine Tür vorgesehen, wird das entsprechende Stück am Boden ausgespart. Die anderen, die sogenannten CW-Profile, verwenden Sie für die Ständer. Auch sie werden aus Schallschutzgründen an den Wandanschlüssen mit Dichtungsband versehen.

In den CW-Profilen sind Aussparungen freigelassen, durch die Sie Installationsleitungen aller Art hindurchführen können. Für einzubauende Türen gibt es spezielle Türsturzprofile, die von oben oder unten über die CW-Profile geschoben und in der gewünschten Höhe mit Klebeband befestigt werden. Am besten verstärken Sie die CW-Profile, die die Türpfosten darstellen, mit eingelegten Kanthölzern, die Sie durch Winkel an Decke und Boden befestigen. Danach können Sie das Türsturzprofil auch fest mit dem Kantholz und dem CW-Profil verschrauben.

Als dritte Profilart gibt es auch noch sogenannte LW-Profile, die zur Anwendung kommen, wenn Sie Wände mit Abzweigungen herstellen wollen.

Leichtbau-Trennwände mit biegbaren Rahmenprofilen

Leichtbau-Trennwände müssen nicht immer gerade sein. Sie können ohne Weiteres auch abgerundete und geschwungene Wände herstellen. Möchten Sie zum Beispiel eine Wendeltreppe gegenüber einem Raum abgrenzen oder war Ihr Traum schon immer eine Duschabtrennung in Schneckenform? Kein Problem mit beplankten Metallprofilen.

Für diesen Fall gibt es geschlitzte UW-Rahmenprofile, die sich im gewünschten Radius biegen lassen. In diese stellen Sie dann wieder die senkrechten CW-Profile und beplanken diese mit Gipskartonplatten. Die Platten müssen Sie allerdings vorher im entsprechenden Radius biegen. Das funktioniert folgendermaßen: Sie stellen eine Schablone aus Holz her, über die Sie die Gipskartonplatten biegen können. Dazu müssen die Gipskartonplatten zunächst auf der Oberfläche perforiert werden, zum Beispiel mit einer Nagelwalze, und dann gründlich gewässert werden, damit sie biegsam werden. Auf dieser Schablone fixieren Sie die Platten nun nacheinander so, bis sie trocken sind und in dieser Biegung verbleiben. Nun können Sie damit das Ständerwerk beplanken. Alle anderen Arbeitsschritte wie Dämmung, Anschlüsse an Wände und Verspachteln sind die gleichen wie bei geraden Wänden.

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